Linux-Desktop: Gnome Shell wird auf Mobilgeräte portiert

Die Gnome Shell, also die eigentliche Desktop-Oberfläche, die die Gnome-Community erstellt, soll künftig besser auf Mobilgeräten laufen und für deren kleinere Displaygrößen angepasst werden. Das schreibt Entwickler Jonas Dressler im Blog des Entwicklungsteams(öffnet im neuen Fenster) . Grundlage dafür seien einerseits Diskussionen innerhalb der Community sowie andererseits eine Finanzierung der Arbeiten durch den Prototype Fund des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Laut der Ankündigung fehlt für einen kompletten Port der Gnome Shell auf den Formfaktor Smartphone nicht viel. So seien die schwierigsten Teile der Arbeit bereits umgesetzt. Dazu gehören das anpassbaren Raster der App-Icons, Gesten zum Wechseln der Arbeitsflächen, was dem Anwendungswechsel auf Smartphones sehr nahekomme, sowie eine Swipe-Funktion zur Navigation zum App-Icon-Raster. Hinzu kommen laut dem Blog Arbeiten an den Benachrichtigungen oder der On-Screen-Tastatur.
Das Team erwarte aber nicht, eine zum täglichen Einsatz nutzbare Oberfläche fertigzustellen. Dazu fehlten Details wie eine Funktion zum Annehmen von Anrufen während des gesperrten Bildschirms, Unterstützung für Notrufe oder auch eine Taschenlampen-App. Dazu heißt weiter: "Wir denken jedoch, dass die Grundlagen der Navigation in der Shell, das Starten von Anwendungen, die Suche, die Verwendung der Bildschirmtastatur usw. im Rahmen dieses Projekts machbar sind, zumindest in einem Prototyp-Stadium."
Derzeit sei das Team noch in der Planungsphase und es sei schwierig, konkrete Angaben zur Umsetzung zu machen. Bereits erstellt hat das Team eine neue Gesten-API zur Navigation sowie eine Erkennung der Bildschirmgröße. Folgen solle ein neues Layout der Kontrollleiste, die Darstellung jeweils einzelner Apps pro Arbeitsfläche im Vollbild sowie und Anpassungen an das App-Raster.