Linksteuer: Facebook blockiert australische Medien komplett
Wegen der angekündigten Linksteuer in Australien zieht Facebook Konsequenzen. Google einigte sich hingegen mit Murdochs News Corporation.

Der US-Konzern Facebook will künftig Nutzern und Verlagen nicht mehr erlauben, Inhalte von australischen Medien anzuzeigen oder zu teilen. Auch die Inhalte internationaler Medien sollen den australischen Facebook-Nutzern einem Blogbeitrag zufolge nicht mehr angezeigt werden. Medienberichten zufolge hat die Blockade bereits begonnen.
Das soziale Netzwerk reagiert damit auf den geplanten Medienkodex. Dieser sieht vor, dass Internetanbieter wie Google oder Facebook mit registrierten Nachrichtenangeboten in Verhandlungen treten müssen, wenn sie Nachrichteninhalte auf ihren Seiten verfügbar machen oder damit "interagieren", beispielsweise durch Verlinkungen. Facebook hatte die Blockade von Medieninhalten bereits im September 2020 angedroht. Nun habe man sich "schweren Herzens" dafür entschieden, sagte Facebook-Manager William Easton.
Facebook: Medien profitieren stärker von uns
Während Google in den vergangenen Tagen eilig Vereinbarungen mit australischen Verlagen getroffen hat, um der Anwendung des Kodex zu entgehen, geht Facebook den radikaleren Schritt. Das Unternehmen begründet die geplante Mediensperre damit, dass der Kodex "in fundamentaler Weise die Beziehung zwischen unserer Plattform und Verlagen, die sie zum Teilen von Nachrichteninhalten verwenden, missversteht".
Nach Ansicht von Facebook profitieren die Medien stärker von dem sozialen Netzwerk als umgekehrt. "Im vergangenen Jahr hat Facebook rund 5,1 Milliarden kostenlose Verweise an australische Verlage im Wert von schätzungsweise 407 Millionen australischen Dollar (302 Millionen Euro) generiert", heißt es in dem Blogbeitrag. Für Facebook sei der Gewinn aus Nachrichten hingegen marginal. "Nachrichten machen weniger als 4 Prozent der Inhalte aus, die Menschen in ihrem Newsfeed sehen", schreibt das Unternehmen.
Facebook will eine Kombination von Techniken verwenden, um den Zugriff auf die australischen Medien zu unterbinden. Es seien Verfahren vorgesehen, um Inhalte wiederherzustellen, die versehentlich entfernt wurden. Die australischen Medien sollen jedoch weiterhin Zugriff auf ihre Facebook-Präsenzen haben und einzelne Funktionen noch nutzen können.
Google einigte sich hingegen am Mittwoch auch mit der News Corporation des Australiers Rupert Murdoch. Die Vereinbarung sieht nicht nur eine Beteiligung am Programm News Showcase vor. Darüber hinaus sieht die Kooperation laut Reuters den Aufbau einer gemeinsamen Abo-Plattform vor, zudem wollen sich die Konzerne das Werbeeinkommen teilen. Gemeinsame Audio- und Videoformate seien ebenfalls geplant.
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Nicht direkt. Vielen haben fast nur DPA, Reuters etc und eigene Artikel meist hinter...
Die holen sich jetzt ihren Freifahrtschein für wenig Geld und haben quasi alle Konkurrenz...
Eben, die sozialen Medien sind halt vielleicht nur etwas extremer. Das Problem ist halt...
Wozu? Ich weiß genau, was ich tue und wie meine Daten verwendet werden. Nennt sich...
bzw. VK die aus osteuropa china etc.. hechenln nicht USA und co hinterher.
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