Link Buds S im Test: Sony übertrumpft nicht nur die Airpods Pro
Die Link Buds S von Sony sind tolle Bluetooth-Hörstöpsel, die mit einer hohen ANC-Leistung, einem guten Klang und einer langen Akkulaufzeit überzeugen.

Mit den Link Buds S hat Sony neue Bluetooth-Hörstöpsel alias True Wireless In-Ears auf den Markt gebracht, die sich nicht so recht in das bestehende Sortiment einordnen lassen. Die Bezeichnung lehnt sich an die normalen Link Buds an, die aber einen komplett anderen Ansatz verfolgen und darauf ausgelegt sind, Musik vor allem indirekt zu hören, um jederzeit möglichst viel von der Umgebung mitzubekommen. Daher gibt es auch bewusst keine Technik zur Geräuschreduzierung.
- Link Buds S im Test: Sony übertrumpft nicht nur die Airpods Pro
- Link Buds S liefern einen tollen Klang
- Sony Link Buds S - Verfügbarkeit und Fazit
Die neuen Link Buds S übernehmen also nicht den Aufbau der verschränkten Ringe. Stattdessen konkurrieren sie direkt mit den teureren WF-1000XM4, die Sony im Juni 2021 auf den Markt gebracht hat. In die Link Buds S hat Sony viele der Funktionen der WF-1000XM4 eingebaut. Daher haben wir die Link Buds S im Test vor allem mit der Sony-eigenen Konkurrenz verglichen. Außerdem werden immer wieder die Airpods Pro zum Vergleich herangezogen, weil Apple damit seinerzeit Maßstäbe gesetzt hat, die zum Teil bis heute Bestand haben.
Die Link Buds S sind deutlich kompakter und kleiner als die vergleichsweise klobigen WF-1000XM4, die ziemlich weit aus dem Ohr herausschauen. Ganz anders die Link Buds S, die nur wenig aus dem Ohr ragen. Wir fanden es mühsam, die WF-1000XM4 passend ins Ohr zu drehen und sie saßen bei uns auch nicht sehr bequem.
Link Buds S sitzen super im Ohr
Hier schneiden die Link Buds S also um Klassen besser ab und gehören zu den Bluetooth-Hörstöpseln, die sich im Ohr besonders angenehm anfühlen. Auch nach mehreren Stunden Tragen hat bei uns nichts gedrückt oder geschmerzt. Je nach Ohrform kann das Tragegefühl anders ausfallen. Wir sehen es als Vorteil, dass sich die Link Buds S unkompliziert ins Ohr drehen lassen und es keine umständliche Fummelei wie mit den WF-1000XM4 gibt.
Den Link Buds S liegen vier unterschiedlich große Kunststoffaufsätze bei, damit sie in jedem Ohr passen. Die jeweiligen Größen sind farblich markiert - sehr vorbildlich. Die mitgelieferte App hilft dabei, die passende Größe zu finden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass ein kleinstmöglicher Aufsatz gewählt wird. Denn mit einem zu großen Aufsatz kann es zu sehr starkem Schritthall kommen. Dann hören wir jeden einzelnen Schritt beim Laufen als dumpfes Auftreten im Ohr - das ist unangenehm und mindert den Musikgenuss.
Wenn wir den kleinstmöglichen Aufsatz nehmen, lässt die Intensität des Schritthalls spürbar nach. Er ist zwar noch immer leicht wahrzunehmen, stört aber nicht mehr so stark. Ganz frei von Schritthall wie die WF-1000XM4 oder die Airpods Pro sind die Link Buds S nicht. Apple hat erstmals bei den Airpods Pro ein spezielles Belüftungssystem eingebaut, damit kein Schritthall auftritt.
Die Sony-Stöpsel können unter einer Mütze getragen werden, ohne dass sie schmerzhaft ins Ohr gedrückt werden. Sie sind dennoch nur bedingt mützentauglich: Wenn wir den Kopf bewegen, sind störende Schab- und Kratzgeräusche zu hören. Es gibt also bei den Link Buds S die gleichen Beschränkungen wie bei den WF-1000XM4.
Hohe ANC-Leistung der Link Buds S
Wenn Active Noise Cancellation (ANC) gut arbeitet, werden störende Umgebungsgeräusche gedämmt. Der primäre Einsatzzweck sind Flugreisen, aber auch in öffentlichen Verkehrsmitteln oder beim Spazieren an einer viel befahrenen Straße kann ANC Störgeräusche verringern.
Wir haben wie üblich getestet, wie stark die Stöpsel Störgeräusche dämmen, ohne dass wir dabei Musik hören. Wir haben uns neben eine Dunstabzugshaube und neben einen Staubsauger gestellt und beide waren mit ANC leiser als ohne. In Flugzeugen wurde der Lärmpegel reduziert und in öffentlichen Verkehrsmitteln war ebenfalls weniger Krach zu hören.
Die Link Buds S liefern also eine hohe ANC-Leistung. Die Geräuschreduzierung agiert rauschfrei und beeinflusst den Klang nicht - beides ist nicht unbedingt selbstverständlich. Dabei erreicht Sony eine höhere ANC-Leistung als die Airpods Pro der ersten Generation; die Link Buds S sind in etwa vergleichbar mit der ANC-Leistung der Momentum True Wireless 3 von Sennheiser, die ebenfalls eine hohe ANC-Leistung liefern. Im Vergleich zu den WF-1000XM4 sehen wir bei den Link Buds S eine höhere ANC-Leistung, weil die teureren Sony-Stöpsel Umgebungsgeräusche vor allem mittels passiver Isolierung fernhalten.
Die ANC-Leistung der Link Buds S ist hoch genug, dass wir Musik nicht lauter machen müssen, wenn wir etwa mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren - das ist praktisch. An die ANC-Leistung der großen Sony-Kopfhörer WH-1000XM5 oder WH-1000XM4 kommt die ANC-Leistung der Stöpsel jedoch nicht heran.
Link Buds S sind nur wenig windempfindlich
ANC-Technik macht Geräte anfällig für Wind: Sobald es draußen etwas windiger ist, können sich stark pfeifende Geräusche in den Stöpseln entwickeln. Anders als bei den WF-1000XM4 gibt es bei den Link Buds S keine zuschaltbare Windunterdrückung. Immerhin führt eine leichte Brise nicht gleich zu lautem Pfeifen. Erst wenn es stärker weht, sind Windgeräusche zu hören, die aber noch vergleichsweise leise sind und den Musikkonsum damit nicht so sehr stören.
Noch besser wäre es, wenn die Link Buds S stärker gegen Windgeräusche gewappnet wären oder es eine zuschaltbare Windreduzierung gäbe, die Pfeifgeräusche ganz beseitigt. In dieser Disziplin scheint es, als ob Sony die Link Buds S künstlich beschneidet und schlechter stellt als die WF-1000XM4.
Transparenzmodus mit Spezialkomfort
Wie bei vielen ANC-Geräten üblich, haben die Link Buds S einen Transparenzmodus, der recht natürlich klingt und in der Intensität angepasst werden kann. Eine Besonderheit der Sony-Stöpsel im Vergleich zur Konkurrenz: Es gibt gleich zwei Modi, um den Transparenzmodus kurzzeitig zu aktivieren.
Wir können den Transparenzmodus zeitweise einschalten, indem wir einen Finger auf einen der Stöpsel legen. Nehmen wir den Finger wieder weg, aktiviert sich wieder der ANC-Modus. Das ist ungemein praktisch, wenn wir kurz einer Ansage etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln lauschen wollen. Dabei wird die Musik leiser gestellt. Es gibt keine Option, die Musik dabei stattdessen anzuhalten.
Mit der Funktion Speak-to-Chat wird der Transparenzbetrieb aktiviert, indem wir einfach reden. Dann genügt ein kurzes Hallo und der Transparenzmodus ist aktiviert. Anders als bei der Finger-Aufleg-Geste wird die Musik dabei komplett angehalten. Die Stimmenerkennung funktioniert sehr gut und wir erhalten dadurch eine Sprachaktivierung für den Transparenzmodus.
Dieser bleibt dann eine Weile aktiv, wir können zwischen 5, 15 und 30 Sekunden wählen oder die automatische Abschaltung deaktivieren. Dann kann der Transparenzbetrieb immer manuell abgeschaltet werden, indem wir den Finger auf die Sensorfläche legen. Die Funktion Speak-to-Chat kann nur in der App an- oder ausgeschaltet werden. Beide Modi verwendete Sony das erste Mal im großen ANC-Kopfhörer WH-1000XM4.
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Link Buds S liefern einen tollen Klang |
Also Joggen hat bei mir ganz gut funktioniert.. wobei sich die Sony LinkBuds S egal bei...
Apple AirPods Pro (2019 - ohne MagSafe) -> wird gemeint sein.. :D
Bei mir nicht, zumindest nicht was Bluetooth betrifft - da zicken alle meine anderen...
Der Vergleich von In-ears mit großen Over-Ears ist natürlich immer unfair, da letztere...
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