Linde und Daimler: Flüssigwasserstoff-Betankung für Lkw bei -253 Grad Celsius

Linde und Daimler Trucks planen die Tankstelle der Zukunft für wasserstoffbetriebene Lkw, die mit großen Tanks lange Strecken zurücklegen sollen, ohne nachzutanken. Die Unternehmen unterzeichneten eine Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung einer Flüssigwasserstoff-Betankungstechnik für Brennstoffzellen-Lkw.
Das neue Betankungsverfahren(öffnet im neuen Fenster) für flüssigen Wasserstoff wird als sLH2-Technologie (subcooled liquid hydrogen) bezeichnet. Dadurch soll eine höhere Speicherdichte und eine schnellere Betankung als bisher erreicht werden. Der Wasserstoff muss dabei auf minus 253 Grad Celsius heruntergekühlt werden. Das hat den Vorteil, dass der Speicherdruck mit 16,5 bar deutlich niedriger als beim gasförmigen Wasserstoff mit bis zu 700 bar ist.
Mit der Technik sollen der sogenannte Boil-off-Effekt(öffnet im neuen Fenster) und der Gastransfer aus dem Fahrzeugtank zurück zur Tankstelle verhindert werden. Zudem erfordert das Verfahren nach Angaben der Unternehmen keine komplexe Datenkommunikation zwischen der Tankstelle und dem Lkw während der Betankung.
Die Unternehmen planen die erste Betankung eines Prototyp-Lkw erst im Jahr 2023. Die Schnittstellen sollen veröffentlicht werden, damit auch andere Unternehmen sich der Initiative anschließen können.
Der dazugehörige wasserstoffgetriebene Mercedes-Benz GenH2 Truck soll im Jahr 2023 in die Kundenerprobung gehen. Der Serienstart ist für die zweite Hälfte des Jahrzehnts geplant. Die Brennstoffzelle soll im GenH2 Truck zweimal 150 Kilowatt (kW) liefern, der Akku zusätzlich bis zu 400 kW. Insgesamt hofft Daimler auf eine Reichweite von 1.000 km mit vollem Akku und vollem Tank.




