Intrigen, interne Politik und Lobbyismus
Negative Stimmen gab es immer wieder, das greift auch die Stadtratsfraktion FDP/HUT/Piraten auf, hofft aber ebenso auf eine empirische Befragung ohne interne politische Färbung: "Immer wieder hört man Stimmen aus der Verwaltung, die auf Probleme bei der Anwendung von Limux verweisen. Der Stadtrat muss sich am Beginn der neuen Amtsperiode eine Meinung bilden, wie mit der weiteren Entwicklung im Softwarebereich vorgegangen werden soll. Die grundsätzliche Haltung der Stadt, ein Open-Source-Konzept anzuwenden - gerade angesichts der engen Verknüpfungen von NSA und US-Internetgiganten -, ist uneingeschränkt positiv." Allerdings müsse auch freie Software die Alltagstauglichkeit immer wieder beweisen, gerade bei Fachanwendungen gebe es Probleme.
Warum die Münchner Führung diese Anfrage nicht, die anderen jedoch zeitnah beantwortet hat, ist unklar. Über Probleme mit Fachanwendungen berichteten dem Linux-Magazin auch sachkundige Insider seit Längerem. Da müsste es doch OB Reiter und Bürgermeister Schmid geradezu in die Karten spielen, mal fundiert über technische Mängel referieren zu können und so diverse öffentliche Anspielungen mit Fakten zu unterfüttern.
Hersteller wollen sich aus der Affäre ziehen
In München ist beispielsweise zu hören, dass sich Softwarehersteller "über die Linux-Karte aus der Affäre" zögen. Schon bei eher alltäglichen Fehlern, wie sie in jeder Software vorkämen, leugneten Hersteller die Zuständigkeit, von Haftung ganz zu schweigen. München müsse gar Windows-Testsysteme vorhalten, um Anbieter bei Softwarefehlern nachweisbar in die Pflicht nehmen zu können.
"Erst wenn der Fehler auch auf Windows auftritt, wird der typische Hersteller einer Fachanwendung aktiv. Vorher macht der nix, egal ob das eine große oder kleine Softwareschmiede ist. Er wäre ja auch dumm, wenn er diesen Ausweg nicht versuchen würde, um seine Ausgaben zu minimieren", erklärt ein Techniker. Nur wenn ein Fehler auf nativ installiertem Windows reproduzierbar ist, gestatten die Hersteller üblicherweise den Support. Nicht aber unter Wine, manchmal nicht einmal in modernen Virtualisierungsumgebungen.
Die kritische Masse fehlt
Offenbar fehlt es bei Limux an einer kritischen Masse und dem politischen Willen à la Ude: "Täten sich da vier, fünf große Städte zusammen, hätten wir ein ganz anderes Standing bei den Herstellern", schimpfen Münchner IT-Mitarbeiter: "Dann kämen die Softwareproduzenten nicht mehr so einfach aus der Nummer raus, und wir hätten bessere Software."
Ebenso gebe es Probleme mit Hierarchien, Organisationsstrukturen und der internen Politik zwischen den Referaten. Da werde die Schuld auf Linux, Open Source oder ganz konkret Limux geschoben, das ohne Support von einem Konzern mit millionenschwerem Lobby-Budget und Anwälten einigermaßen wehrlos sei - obwohl der technische Stand der Software und auch Kosten und strategische Vorteile häufig überwögen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Niemand fragt die Mitarbeiter | Sturmreif schießen à la Franz-Josef Strauß |
Würd mich mal interessieren was für eine tolle Software das denn ist, denn gerade da ist...
Nein, ist es nicht. Hast du wirklich schon mal versucht alles, und ich meine alles...
Dachte ich zuerst auch... http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:M%C3%BCnchen_Panorama.JPG
Was soll Dein blödes dpkg Beispiel? Das Du es kannst? Geil, bin stolz auf Dich...