Lichtvisualisierung leicht gemacht
Die Wirkung verschiedener Arten von Licht in bestimmten Räumen können sich die wenigsten ohne Weiteres vorstellen. Dazu gibt es zwei professionelle Tools, von denen es kostenlos nutzbare Versionen gibt: Reluxdesktop und Dialux Evo.
Diese Tools ermöglichen es, anhand eines Grundrisses das Gebäude in 3D zu modellieren, mit Möbeln und Objekten auszustatten und Lampen aus einer Leuchtendatenbank zu integrieren. Anschließend können diese Programme die Beleuchtung durch diese Lampen simulieren – auf Wunsch sogar mit Raytracing.
Die kostenlosen Versionen finanzieren sich durch die Mitgliedsbeiträge der Lampenhersteller, deren Leuchten sich in der Datenbank befinden. Alternativ können Nutzer der Software gegen eine zusätzliche Gebühr aber auch Leuchten anderer Lampenhersteller integrieren, sofern diese kompatible Dateien zur Verfügung stellen.
Beide Programme sind recht ähnlich, sodass die Auswahl eher eine Geschmacksfrage ist. Die Verfügbarkeit bestimmter Lampen oder Hersteller in der Datenbank kann bei der Auswahl helfen, wobei Dialux Evo mit mehr als 400 Marken eine etwas größere Datenbank hat.










Datenbank mit 2,5 Millionen Lampen
In einem neuen Dialux-Projekt muss zuerst das Gebäude angelegt werden, wozu entweder Plandaten im IFC-Modell oder ein Screenshot des Grundrisses geladen werden können. Gute Resultate erzielt man dabei schon mit dem Grundriss.
Unter Angabe der Wanddicke und Raumhöhe erzeugt Dialux aus auf dem Screenshot nachgezeichneten Wänden einen virtuellen Grundriss, den es als 3D-Modell rendern kann. Mehrere Stockwerke sind möglich, auch Nebengebäude oder die Umgebung können modelliert werden. Zudem können auch verschiedene Fenster und Türen geplant oder diverse Objekte wie Möbel integriert werden.
Anschließend können aus der Dialux-Datenbank Leuchten ausgewählt, importiert und im Haus platziert werden. Die Datenbank hat Filter zum Sortieren, bei noch unspezifischen Vorstellungen kann es aber eine Weile dauern, sich durch die rund 2,5 Millionen Lampen zu arbeiten.










Wer es ganz genau wissen will, kann übrigens auch die Straßenbeleuchtung vor dem Haus nachbilden.
Bauanleitung für das reale Projekt
Zusätzlich zu Einstellungen wie Standort und Uhrzeit für das richtige Tageslicht gibt es spezielle Parameter wie den Grad der Bewölkung, den Knickwinkel von Leuchten oder den Reflexionsgrad der Wandfarbe. Nach der Konfiguration aller Parameter kann die Berechnung starten, woraufhin Dialux eine Simulation des Lichtes durchführt.
Mit der Simulation erhält man in der 3D-Ansicht ein Rendering der Beleuchtung, wobei zwischen verschiedenen berechneten Szenen gewechselt werden kann. So kann man die Beleuchtung etwa bei verschiedenen Dimmlevels testen, um sicherzugehen, dass man nicht alle Leuchten immer mit 100 Prozent fahren muss. Zusätzlich zeigt Dialux in einer Heatmap-Darstellung die Lichtverteilung an und kann Energieverbräuche sowie das jährliche CO2-Äquivalent berechnen.
Am Ende kann eine Projektdokumentation erzeugt werden, die neben detaillierten Raumlisten, Stücklisten der Leuchten und deren Datenblättern Koordinatensysteme je Raum mit den exakten Positionen der Leuchten enthält, so dass Lichtauslässe und Betondosen im realen Gebäude genau so positioniert werden können.













