Lichtfeldfotografie: Lytro wird geschlossen
Der Kamerahersteller Lytro schließt, die Mitarbeiter wechseln zum neuen Eigentümer Google. Damit endet die kurze Geschichte des Unternehmens, das Lichtstrahlen aufnahm.

Lytro hat in einem Blog-Posting angekündigt, die Arbeit einzustellen. Was mit den Patenten des Unternehmens oder den Mitarbeitern passiere, blieb in dem Beitrag offen. Techcrunch berichtete in der vergangenen Woche, dass Google Lytro übernehme. Laut einem neueren Bericht von The Verge soll ein großer Teil der ehemaligen Lytro-Mitarbeiter bei Google einsteigen. Offenbar will Google die Lichtfeldtechnik aber nicht mit der von Lytro vermengen, sondern das Team über mehrere Geschäftseinheiten verteilen. Neue Kameras wird es wohl nicht geben.
Laut Techcrunch erzielte Lytro einen Kaufpreis von 25 bis 40 Millionen US-Dollar. Eine offizielle Auskunft von Google steht noch aus.
Lytro wurde 2006 als Refocus Imaging von Ren Ng gegründet. Zunächst entwickelte das Unternehmen zwei Lichtfeldkameras. Erst kam ein Modell in einem ungewöhnlichen Gehäuse auf den Markt. Es sah aus wie eine kleine Schachtel mit einer Linse an der Vorderseite und einem winzigen Touchscreendisplay mit 33 mm Diagonale. Später erschien das Modell Illum als Bridgekamera mit lichtstarkem Zoomobjektiv.
Im April 2016 wurde das Angebot von Lichtfeldkameras für Privatkunden eingestellt, und Lytro konzentrierte sich auf die Entwicklung einer Lichtfeld-VR-Plattform.
Die daraufhin entwickelte Lytro Immerge ist eine 360-Grad-Lichtfeldkamera in Form einer Kugel, die in fünf Segmente unterteilt ist. Die Kamera nimmt das gesamte Lichtfeld um sich herum auf. Das bedeutet, sie erfasst alle Lichtstrahlen, Farbe, Intensität sowie die Richtung, aus der sie kommen. So ist es möglich, ein sphärisches Panorama vor einer Szenerie zu erzeugen.
Nun könnte der Name Lytro verschwinden. Google unternahm selbst Versuche im Bereich Lichtfeldfotografie. Jüngst wurde ein rotierendes Drehgestell gezeigt, das mit Gopros ausgestattet ist, um realistischere VR-Bilder zu erfassen. Dazu wurde eine Demo-App auf Steam veröffentlicht, die mit den Headsets HTC Vive, Oculus Rift und Windows-Mixed-Reality-Brillen kostenlos nutzbar ist.
Bei der Lichtfeldfotografie wird nicht nur das Licht eingefangen, das direkt durch das Objektiv einer Kamera auf den Sensor einfällt. Vielmehr wird zudem die Richtung dieser Lichtstrahlen gespeichert. Durch die zusätzliche Dimension enthalten solche Aufnahmen Informationen über die Bildtiefe. Das ermöglicht die Refokussierung, also die nachträgliche Verschiebung der Schärfeebene. Alternativ kann aus dem Bildmaterial, das mit einer Lichtfeldkamera aufgenommen wurde, ein 3D-Bild erstellt werden. Mittels VR-Brille können die Kopfbewegung erfasst und die Kameraposition errechnet werden. Das soll die Realitätsnähe verbessern.
Kein Mitleid bei diesem proprietärem Rotz, mW sogar mit Cloudzwang. Im übrigen ist es...
Du kannst deinen Kopf innerhalb eines Raumvolumens frei bewegen. Das betrifft nicht nur...
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