Libratbag: Linux bekommt einheitliche Bibliothek für Gaming-Mäuse
Um Details wie Auflösung, Zusatztasten, Aktionen oder auch Profile von Gaming-Mäusen besser zu unterstützen, erstellen Linux-Hacker nun eine einheitliche Bibliothek dafür. Noch steht das Projekt aber erst am Anfang.

Gemeinsam mit Benjamin Tissoires hat der X.org-Entwickler Peter Hutterer die Arbeiten an der Bibliothek Libratbag begonnen. Sie soll die Handhabung verschiedener Einzelheiten von Gaming-Mäusen unter Linux vereinheitlichen. Die Konfiguration der Geräte könnte damit für Nutzer etwa durch die GUI ihrer Desktopumgebung wesentlich vereinfacht werden. Das von Hutterer initiierte Projekt Libinput verfolgt ein ähnliches Ziel für Wayland, Mir und den X-Server.
Libratbag ist allerdings für deutlich komplexere Hardware gedacht als etwa eine Maus mit drei Tasten und Scrollrad. Wie Libinput stellt Libratbag eine generische Schnittstelle bereit, die den Zugriff auf die Auflösung oder die meist zahlreichen Knöpfe über eine Abstraktionsschicht ermöglicht. Damit könnten den Tasten leicht Aktionen zugeordnet werden. Ebenso soll es möglich sein, verschiedene Profile der Geräte zu nutzen.
Zusätzlich zu dieser einheitlichen API gibt es gerätespezifische Treiber, die die Hardware dann tatsächlich ansprechen. Der bisherige Ansatz einzelner Projekte für verschiedene Mäuse soll damit überwunden werden. Zudem planen die Entwickler, bereits vorhandenen Code als Backend für Libratbag wiederzuverwenden.
Hardwaretreiber machen Schwierigkeiten
Noch stehe dem Projekt aber einiges an Arbeit bevor, da sich der Code zurzeit in einem sehr frühen Stadium befinde, so Hutterer. Insbesondere die Hardwareunterstützung bereite noch Probleme. Ebenso ist die Auswahl der verwendbaren Geräte noch stark beschränkt. Zurzeit können nur einige wenige Mäuse von Logitech sowie die Etekcity Scroll Alpha und die Roccat Kone XTD genutzt werden.
Diese kleine Auswahl ist neben der frühen Projektphase aber auch auf die fehlende Linux-Unterstützung der Hersteller zurückzuführen. So werden etwa proprietäre Protokolle für die Kommunikation eingesetzt und nur wenige arbeiten aktiv an Linux-Treibern. Sollten die von Valve forcierten Steam Machines, auf denen Linux läuft, dauerhaft erfolgreich sein, könnte sich das jedoch langfristig ändern.
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