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Libra: Facebook verrät Details zu seiner Kryptowährung

Nun ist es offiziell: Gemeinsam mit 27 Unternehmen möchte Facebook die Kryptowährung Libra veröffentlichen. Diese soll 2020 kommen und mit einigen Besonderheiten aufwarten.
/ Moritz Tremmel
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Facebook entwickelt die Kryptowährung Libra. (Bild: Facebook/Pixaybay/Montage: Golem.de)
Facebook entwickelt die Kryptowährung Libra. Bild: Facebook/Pixaybay/Montage: Golem.de

Facebook hat die Pläne für seine Kryptowährung Libra offiziell bekanntgegeben. Zuvor waren bereits mehrfach Infomationen geleakt worden. Zwar soll Libra wie Bitcoin und Ethereum auf der Blockchain basieren, im Unterschied zu diesen aber eine stabile Währung sein, ein sogenannter Stablecoin. Libra soll 2020 auf den Markt kommen.

Neben der neuen Kryptowährung gründet Facebook das Tochterunternehmen Calibra. Dieses soll Finanzdienstleistungen rund um Libra bereitstellen. Ein entsprechendes Calibra-Wallet solle nicht nur in den Facebook Messenger und Whatsapp integriert werden, sondern auch als Stand-alone-App unter iOS und Android zur Verfügung stehen. Hierfür würden die Nutzer nicht zwangsweise ein Facebook-Konto benötigen.

"Wir verwenden dieselben Überprüfungs- und Betrugsbekämpfungsverfahren wie Banken und Kreditkarten und verfügen über automatisierte Systeme, die die Aktivitäten proaktiv überwachen, um betrügerisches Verhalten zu erkennen und zu verhindern" , sagt Facebook(öffnet im neuen Fenster) . Ein Calibra-Konto könne daher auch nur mit einem Ausweis eröffnet werden, sagte der Vizepräsident von Calibra, Kevin Weil, dem Onlinemagazin the Verge(öffnet im neuen Fenster) . "Abgesehen von einigen wenigen Fällen wird Calibra ohne Zustimmung des Kunden keine Kontoinformationen oder Finanzdaten an Facebook oder Dritte weitergeben" , sagt Facebook. Die Finanzdaten würden nicht zur Verbesserung der zielgerichteten Werbung auf Facebooks Produktfamilie herangezogen, betont das Unternehmen.

Libra vorgestellt (Firmenvideo)
Libra vorgestellt (Firmenvideo) (01:28)

Die Kryptowährung soll nicht von Facebook, sondern von der Libra Association verwaltet werden, die ihren Sitz in der Schweizer Stadt Genf haben soll. Unter den 28 Gründungsmitgliedern sind neben Calibra auch die Finanzdienstleister Visa, Mastercard, Paypal und Stripe sowie Vodafone, Ebay, Booking.com, Spotify, Lyft und Uber. Der für Libra zuständige Facebook-Manager David Marcus hofft, dass die Libra Association bis zum Start der Kryptowährung auf hundert Unternehmen anwächst. Damit würde das Budget auf eine Milliarde US-Dollar anwachsen, da jedes Mitgliedsunternehmen 10 Millionen US-Dollar einzahlen muss.

Keine Kursschwankungen durch Kopplung und Reserve

Kursschwankungen und Spekulationen wie bei Bitcoin oder Ethereum möchte Facebook vermeiden. Um eine Kursstabilität von Libra zu gewähren, soll die Kryptowährung an staatlich ausgegebene Währungen gekoppelt werden und durch eine Reserve abgesichert sein. Diese würde durch Investoren sowie den Verkauf neuer Libra-Coins gebildet. "Wenn zum Beispiel jemand Libra für 100 Euro kauft, fließen diese 100 Euro in die Reserve" , erklärt David Marcus, der für Libra zuständige Facebook-Manager, der dpa. Die Kryptowährung kann zudem nicht von den Nutzern selbst geschürft werden, sondern wird von der Libra Association ausgegeben. Die Implikationen für die Umwelt sollen entsprechend geringer sein.

Die Transaktionsgebühren sollen niedrig und transparent sein, insbesondere, wenn Geld international versendet wird, heißt es von Calibra. Das große Ziel sei, Libra zu einer eigenen globalen Währung zu machen, mit der sowohl off- als auch online bezahlt werden könne. In China solle die Währung jedoch nicht zur Verfügung stehen.

Zum Start der Kryptowährung solle sich der Wert eines Libra an dem eines US-Dollars, eines Euros oder Pfunds orientieren. Die Libra Association müsse den genauen Wert noch festlegen, schreibt das Onlinemagazin Techcrunch(öffnet im neuen Fenster) . Die Blockchain hinter Libra soll 1.000 Transaktionen pro Sekunde ermöglichen und wird unter der Apache-2.0-Lizenz als Open Source veröffentlicht.


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