Liberty Lifter: Zwei Teams entwickeln ein Ekranoplan für das US-Militär

Die Darpa hat zwei Konzepte für den Liberty Lifter ausgewählt. Das Bodeneffektfahrzeug soll künftig US-Truppen und Ausrüstung über das Wasser transportieren.

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Konzept für den Liberty Lifter: so groß wie eine Globemaster, aber mehr Nutzlast
Konzept für den Liberty Lifter: so groß wie eine Globemaster, aber mehr Nutzlast (Bild: Darpa)

Ein Ekranoplan für das US-Militär: Die Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa) hat zwei US-Luftfahrtunternehmen damit beauftragt, jeweils ein Konzept für den Liberty Lifter zu entwickeln - ein Fluggerät, das Mensch und Material über Wasserflächen transportieren soll.

Der Liberty Lifter soll ein Bodeneffektfahrzeug werden. Zwei Teams sollen Konzepte für den neuen Transporter entwickeln, teilte die Darpa mit. Die Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums kündigte das Projekt im vergangenen Jahr an.

Ein Team wird von General Atomics geleitet, dem Hersteller der Predator-Drohne. Beteiligt ist zudem das Maschinenbauunternehmen Maritime Applied Physics Corporation. Dieser Entwurf sieht ein Fluggerät mit zwei Rümpfen vor. Der Antrieb soll aus zwölf Turbowellenmotoren mit Schubpropeller bestehen, die auf der Oberfläche der Tragflächen angebracht sind.

Aurora plant einen Hochdecker

Der Entwurf des Teams von Aurora Flight Sciences erinnert eher an ein Flugboot mit einem Rumpf. Der Hochdecker soll von acht Turboprops angetrieben werden. Partner sind die Schiffbauunternehmen Gibbs & Cox und Reconcraft.

Der Liberty Lifter ist für strategische und taktische Transporte auf dem Seeweg gedacht. Er soll etwa so groß werden wie eine Boeing C-17 Globemaster III - die Transportmaschine ist 53 Meter lang und hat eine Spannweite von 50 Metern. Der Liberty Lifter soll bis zu 100 Tonnen Nutzlasten transportieren können und eine Reichweite von etwa 12.000 Kilometern haben.

Ein Bodeneffektfahrzeug schwebt dicht über dem Boden und gleitet dabei auf einem Luftpolster. Das funktioniert zwar auch über Land, Wasser ist aber besser geeignet. Der Liberty Lifter soll in einer Höhe von etwa 30 Metern über dem Wasser operieren, um den Bodeneffekt auszunutzen. Er soll aber auch in der Lage sein, wie ein konventionelles Flugzeug bis zu einer Höhe von etwa 3.000 Metern über dem Meer aufzusteigen.

Der Liberty Lifter wird langsamer, aber günstiger als ein Flugzeug sein - und schneller als ein Schiff. Gegenüber beiden hat ein Bodeneffektfahrzeug den großen Vorteil, dass es weder einen Hafen noch Start- und Landebahnen benötigt.

  • General Atomics' Konzept für den Liberty Lifter (Bild: Darpa)
  • General Atomics' Konzept für den Liberty Lifter (Bild: Darpa)
  • Aurora Flight Sciences' Konzept für den Liberty Lifter (Bild: Darpa)
General Atomics' Konzept für den Liberty Lifter (Bild: Darpa)

Die Darpa beschäftigte sich bereits in den 1990er Jahren mit einem Bodeneffektfahrzeug, dem Aerocon Dash 1.6 Wingship. Die Sowjetunion baute solche Fahrzeuge ab den 1960er Jahren, die Ekranoplane der Lun-Klasse, die unter anderem für amphibische Landemissionen gedacht waren.

Das größte Ekranoplan war das Korabl Maket (KM), im Westen auch Kaspisches Seemonster genannt. Es war etwa 100 Meter lang und hatte ein Gewicht von 240 Tonnen. Es konnte mit rund 300 Tonnen Nutzlast beladen werden und raste mit einer Geschwindigkeit von bis zu 500 km/h über das Kaspische Meer.

Laut Darpa konnten die sowjetischen Ekranoplane nur bei relativ ruhiger See eingesetzt werden und waren nur eingeschränkt manövrierfähig. Der Liberty Lifter hingegen soll auch bei stärkerem Seegang einsatzbereit sein.

In der ersten Phase des Projekts die Konzeptphase werden beiden Teams zusammen mit der Darpa ihre Entwürfe weiterentwickeln. Mitte 2024 beginnt dann Phase 2, in der schließlich ein Demonstrator des Liberty Lifters in Originalgröße gebaut werden soll.

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