LG Gram 14Z90N im Test: Die Feder ist mächtiger als das Schwert
Das Gram 14 ist das Deutschlanddebüt von LG. Es wiegt knapp 1 kg und kann durch lange Akkulaufzeit statt roher Leistung punkten.
Geringes Gewicht, auch auf Kosten roher Leistung: Das scheint die Prämisse des LG Gram 14 (14Z90N) zu sein. Und die scheint auch zu funktionieren, denn außerhalb Europas ist das koreanische Unternehmen mit dem sehr leichten Notebook ziemlich erfolgreich. Das überraschende Debüt in der EU ist dabei auch die Möglichkeit für den Konzern, mit dem ersten Notebook in Deutschland zu starten. Doch kann das nur 1 kg schwere Gerät überzeugen?
- LG Gram 14Z90N im Test: Die Feder ist mächtiger als das Schwert
- Akku für fast zwei Arbeitstage
- Gute Tastatur mit ungewöhnlicher Return-Taste
- LG Gram 14: Verfügbarkeit und Fazit
Solange wir uns auf einige Kompromisse einstellen, können wir diese Frage mit Ja beantworten. Das LG Gram ist als 14-Zoll-Gerät kompakt genug für Reisen, hat eine exzellente Tastatur und wiegt im Rucksack oder im Koffer fast nichts. Auch sind erfreulich viele Anschlüsse vorhanden, die in heutigen Zeiten gerne einmal weggelassen werden - siehe Dell XPS 15 oder Surface Laptop 3. Im Gegensatz zur Neueinführung der japanischen Vaio-Marke setzt LG zudem keine lächerlich hohen Preise an. Das Gram kostet etwa 1.150 Euro und reiht sich damit neben Dell XPS 13, Macbook Air und Surface Laptop 3 ein.
- Im ersten Teil des Tests schauen wir uns das Chassis und auch einige Nachteile der Leichtbauweise an.
- Der zweite Teil zeigt, wie lange das Notebook durchhält und geht auch auf die Leistung ein.
- Der dritte Teil beschreibt die Aufrüstbarkeit und Modularität des Notebooks.
- Zum Schluss ziehen wir ein Fazit.
Schon nach dem Auspacken fällt uns auf, wie dünn das Gehäusematerial des Gram wirklich ist. Mit relativ wenig Aufwand lassen sich der Displaydeckel und die Handballenauflage eindrücken. Einige Kollegen dachten zunächst, dass LG hier Kunststoff verwendet. Tatsächlich handelt es sich um ein sehr dünnes Magnesiumchassis. Auch arretiert das Displayscharnier das Panel etwas zu leicht, so dass es sich bei kleinen Rucklern schnell verstellen kann. Wir merken also, dass schon beim Gehäuse möglichst viel Material eingespart wird, um die selbstgesetzte Grenze von einem Kilogramm zu erreichen.
Komponente | Beschreibung |
---|---|
Prozessor | Intel Core i5-1035G7 (4C/8T/10 Watt) |
Grafikeinheit | Intel Iris Plus Graphics (integriert) |
Arbeitsspeicher | 8 GByte DDR4 (verlötet) + freier SODIMM-Slot |
Massenspeicher | 256 GByte NVMe Samsung PM981 (M.2) + freier M.2-Slot |
Display | 14-Zoll-IPS Full HD (16:9 spiegelnd) |
Anschlüsse | 2x USB-A (3.2 Gen1), 1x USB-C (Thunderbolt 3), 1x HDMI 2.0a, 1x Micro-SD-Kartenleser, 1x 3,5-mm-Klinke |
Netzwerk | Intel AX201 (verlötet) für Wi-Fi 6 |
Gewicht | 972 Gramm |
Maße | 32,34 x 20,98 x 1,68 cm |
An Anschlüssen mangelt es dem Gerät dafür nicht. Wir finden zwei USB-A-Buchsen (3.2 Gen1), USB-C (Thunderbolt 3) mit Power Delivery, HDMI 2.0 in voller Größe und einen Micro-SD-Kartenleser vor. Das sind genug Ports, um auf Adapter für Geschäftsreisen zu verzichten, was auch ein wenig das Argument der Portabilität unterstreicht. Wir begrüßen, dass einige Hersteller wie LG nicht auf USB-A verzichten, welches wir noch immer für eine wichtige Schnittstelle halten. Etwas merkwürdig ist allerdings die Entscheidung, ein Netzteil mit proprietärem Rundstecker statt eines USB-C-Adapters beizulegen. Dabei können wir das Notebook auch mit genau diesen Netzteilen aufladen.
Leicht gegen zerbrechlich
Das Gewicht des Gram ist tatsächlich eine positive Überraschung. Es wiegt 972 Gramm auf unserer Waage. Nur das Fujitsu Lifebook U937 konnte hier bisher mithalten. Das ist allerdings auch kleiner. Mit 32,34 x 20,98 x 1,68 cm ist das LG-Notebook generell etwas größer und dicker als zunächst angenommen. Schließlich bewirbt das Unternehmen es nicht nur als leicht, sondern auch als kompakt. Im Vergleich zu anderen Geräten erkennen wir allerdings, dass hier noch einiges an Platz hätte eingespart werden können.
Das wird besonders deutlich, wenn wir uns die vergleichsweise breiten Displayränder anschauen. Hier hätte auch leicht ein 16:10-Bildschirm hineingepasst - ein Trend, den LG möglicherweise mit der nächsten Generation aufgreift. Momentan kommt ein 16:9-Panel mit 14-Zoll-Diagonale und einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln zum Einsatz. Das Display ist nicht entspiegelt und kann daher bei direktem Lichteinfall nerven.
Die Helligkeit des IPS-Panels liegt bei maximal 292 cd/m² und ist damit eher durchschnittlich gut. Die Farbraumabdeckung liegt bei 102,7 Prozent des SRGB-Raumes und nur 72,8 Prozent des DCI-P3-Spektrums. Das Argument der besseren Farbdarstellung, welches gerne für spiegelnde Displays vorgebracht wird, trifft hier also nicht zu. Zumindest die Farbabweichung Delta E ist mit etwa 1,43 gut.
Dafür ist das LG-Notebook ein echter Dauerläufer.
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Akku für fast zwei Arbeitstage |
Aber sehr wenig, wenn man man mal an Thinkpads geschraubt hat ... Ich habe 2x SSD + HDD...
Naja, der Unterschied zwischen einer 15" und einer 17" Bilddiagonale beträgt 2x 2,54 cm...
Aber dann hast du doch gar keine ME und kein Meltdown, L1TF und was da sonst noch so im...
der vergleich ist halt mehrfach quatsch. 1. mal kostet das surfacebook in der vglb config...