Level 3: BMWs neuer Roboterchauffeur mit Autobahnhöchsttempo 60 km/h

Der BMW Personal Pilot L3(öffnet im neuen Fenster) im neuen 7er übernimmt ab Frühjahr 2024 auf Autobahnen die komplette Fahraufgabe. Damit können Fahrer erstmals legal die Hände vom Lenkrad nehmen und sich anderen Tätigkeiten widmen. Allerdings funktioniert das System nur bis 60 Kilometer pro Stunde, was wohl kaum dem typischen Fahrtempo auf Autobahnen entspricht.
Der BMW orientiert sich mit umfangreicher Sensorik auch bei Dunkelheit: Ultraschall, Radar, eine HD-Karte und ein 3D-Lidar-Scanner ermöglichen der Software nach Angabe von BMW eine präzise Positions- und Umfelderkennung. Die Radarsysteme seien in der Lage, Objekte nicht nur auf einer zweidimensionalen Ebene, sondern auch im dreidimensionalen Raum zu lokalisieren. Laut BMW kann das Radar mit einer Reichweite von bis zu 300 Metern auch stehende von beweglichen Objekten unterscheiden. Die Kameras haben eine Auflösung von 8 Megapixeln.
Werden die Voraussetzungen für den Einsatz des Systems erfüllt, kann der Fahrer die Hände vom Lenkrad nehmen und sich anderen Aufgaben widmen, beispielsweise E-Mails checken, telefonieren oder Videos schauen.
Trotzdem bleibt der Fahrer in der Verantwortung. Optische und akustische Signale fordern ihn bei Bedarf zum Eingreifen auf. Reagiert er nicht, bremst das System das Fahrzeug automatisch bis zum Stillstand ab.
Verfügbar ab Frühjahr 2024
BMW hat nun auch erstmals den Preis genannt. Für den neuen 7er ist der Personal Pilot L3 ab Dezember bestell- und ab März 2024 lieferbar. Das Feature kostet 6.000 Euro Aufpreis und ist an einen BMW-Connected-Drive-Vertrag gebunden.
Bei einem Test von Golem im Sommer 2023 zeigte sich, dass BMW bei der Rückgabe der Fahrkontrolle an den Fahrer durch das Assistenzsystem etwas umsichtiger vorgeht als manch anderer Hersteller. Durch eine zehnsekündige gelbe Warnphase vor der eigentlichen roten Aufforderung zur Übernahme bekommt der Fahrer ausreichend Zeit, sich auf die manuelle Steuerung vorzubereiten. Zudem setzt BMW dem System noch enge Grenzen für die Aktivierung, was die Sicherheit erhöht. Insgesamt funktionierte das System bei der Probefahrt recht zuverlässig, auch in heiklen Situationen wie beim Einfädeln anderer Autos oder bei Hindernissen auf der Straße. Insgesamt machte das Assistenzsystem bei BMW einen soliden und durchdachten Eindruck.



