Let's Player: Nintendo kommt mit dem Prüfen nicht nach
Eigentlich sollte es maximal drei Tage dauern, bis Nintendo ein von Let's Playern in den USA eingereichtes Video freigibt. Jetzt dürften sich Kritiker bestätigt sehen: Das Verfahren dauert deutlich länger.

Schnell mal Mario Kart 8 aufnehmen, kommentieren und dann auch gleich als Let's Play auf Youtube stellen - keine Chance. Nintendo hat jetzt bekanntgegeben, dass der im Rahmen der Beta des Creators Program eingerichtete Freigabeprozess für Videos auf Basis seiner Spiele länger dauern wird als angekündigt. Statt maximal drei Tage, wie ursprünglich geplant, müssen die Video-Blogger und Let's Player deutlich länger warten - wie lange genau sagt Nintendo nicht.
Grund für die Verzögerungen sei, dass "es wegen der Begeisterung für das Programm deutlich mehr Anträge" gebe, "Videos und Kanäle zu registrieren, als erwartet". Ein bisschen merkwürdig ist diese Begründung schon, denn bei großen Let's Playern wie PewDiePie (34 Millionen Abonnenten) ist Nintendos Programm auf heftige Kritik gestoßen. Ihn stört vor allem, dass er bis zu 40 Prozent der mit Werbung verdienten Umsätze an das Unternehmen abtreten muss - nachdem Youtube bereits 40 Prozent einbehalten hat.
Auch weitere Details an dem Verfahren stoßen auf Kritik aus der Community. So dürfen grundsätzlich nur Videos von Spielen gemacht werden, die Nintendo auf einer Whitelist führt. Bestseller wie Super Smash Bros oder die Pokémon-Serie fehlen dort. Wer sich daran nicht hält, muss schlimmstenfalls damit rechnen, rechtliche Probleme mit Nintendo zu bekommen.
Kanäle dürfen sogar nur Videos von der Liste enthalten, aber keine Spiele von anderen Publishern - was den Youtubern die Vermarktung zusätzlich enorm erschwert. Ein weiteres Problem: Im Rahmen des Creators Program muss Youtube das mit Werbung verdiente Geld zuerst an Nintendo überweisen, von wo es dann erst mit bis zu zweimonatiger Verspätung bei den Autoren landet.
Abseits dieser finanziellen Gesichtspunkte gibt es aber auch inhaltliche Fragen. So ist nicht wirklich klar, wie Nintendo mit Kritik an den kommentierten Videos umgeht. Die Firma schreibt in ihrem Regelwerk vor, dass "hasserfüllte, beleidigende, ausfällige, unanständige" Inhalte nicht erwünscht sind. Damit lässt sich zwar die eine oder andere vulgäre Schimpftirade unterbinden, was mit etwas gutem Willen noch verständlich sein könnte.
Mit etwas bösen Willen könnte Nintendo aber so auch berechtigte Kritik aus der Community verhindern. "Dieses Programm schlägt einen weiteren Keil zwischen die Youtuber und die Spielentwickler", schreibt Zack Scott, ein mit rund 1,4 Millionen Abonnenten ebenfalls erfolgreicher Let's Player. Er wird so schnell wohl kein Mario Kart 8 mehr spielen.
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mal angenommen, ich würde mir einen Ferrari kaufen, um damit rennen zu fahren und hätte...
Wenn ich einen Fallschirmsprung mache und mich dabei filme kann mich dann auch die Firma...
Zum glück sind diese Unternehmen in der Minderheit^^ stell dir vor Adidas will nun 40...
Klar sind die Bürger begeistert davon ihre Steuern zahlen zu dürfen! Die würden sogar...