Let's Encrypt: Kostenlose Zertifikate angeblich auch für Malware
Let's Encrypt erstellt vermeintlich Zertifikate für Domains, über die Malware verteilt wird. Das zumindest behauptet ein Anti-Viren-Hersteller, der gleichzeitig eine konkurrierende Zertifizierungsstelle ist. Das beschriebene Problem scheint jedoch ganz andere Hintergründe zu haben.

Das Unternehmen Trend Micro berichtet, dass Let's Encrypt nun auch von sogenannten Malvertisern genutzt werde, die Schadsoftware über eine Einbettung in Werbeformate verteilen. Der Anti-Viren-Hersteller Trend Micro agiert auch als Certificate Authority (CA) und meint darüber hinaus, dieses Potenzial zum Missbrauch von Let's Encrypt habe es schon immer gegeben.
Denn der kostenlose Dienst von Let's Encrypt zum Ausstellen von TLS-Zertifikaten für Webseiten überprüfe nur, ob der Antragsteller des Zertifikats die Kontrolle über die Domain besitzt, für die das Zertifikat ausgestellt werden soll. Eine weitergehende Identitätsprüfung wie bei den kommerziellen CAs finde nicht statt.
Den Ausführungen von Trend Micro zufolge haben sich Angreifer nun ein Zertifikat für die Subdomain zu einer legitimen Domain erstellt. Sie haben die Kontrolle über ad.$hostname.com erhalten, den darüber laufenden Traffic mit Hilfe des Zertifikats von Let's Encrypt verschlüsselt und anschließend in die ausgelieferte Werbung Malware eingebettet.
Let's Encrypt ist nicht das Problem
Diese Argumentation, welche Let's Encrypt nicht gerade in ein gutes Licht rückt, kritisiert der Google-Angestellte Ryan Hurst in seinem privaten Blog. Dort heißt es, dass Trend Micro wissentlich oder unwissentlich wichtige Details dieses Vorfalls falsch darstelle.
Immerhin sei der beschriebene Angriff nicht allein bei Let's Encrypt möglich, sondern sei in der Vergangenheit auch bei vielen anderen CAs aufgetreten, was Trend Micro allerdings nicht erwähnt. Außerdem sei der Angriff nicht wegen der TLS-Verschlüsselung möglich, sondern weil die Angreifer die Kontrolle über eine fremde Domain übernehmen konnten. Der Angriff hätte also auch ganz ohne Zertifikat ausgeführt werden können.
Hurst nennt die Ausführungen von Trend Micro deshalb letztlich "fadenscheinig" und vermutet, dass der Bericht lediglich darauf abziele, das eigene kostenpflichtige Angebot gegenüber dem kostenlosen Dienst von Let's Encrypt abzugrenzen, wie dies bereits andere CAs getan hätten.
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Was für nen Freifahrtschein denn?
Das ist eben gerade *falsch*. Es gibt so genannte High Risk Domains und auch...
Das stimmt so nicht, mit einem Zertifikat wird nicht verschlüsselt, das geschieht mit...