Let's Encrypt: Alte Android-Geräte bekommen Probleme mit Millionen Seiten

Der Zertifikatswechsel bei Let's Encrypt sorgt für Probleme bei einem Drittel aller Android-Geräte. Die Lösung dafür ist der Firefox.

Artikel veröffentlicht am ,
Der Zertifikatswechsel könnte Probleme bei verschlüsselten Verbindungen auf alten Androids bringen.
Der Zertifikatswechsel könnte Probleme bei verschlüsselten Verbindungen auf alten Androids bringen. (Bild: Pixabay)

Im März 2021 wird die kostenlose Zertifizierungsstelle Let's Encrypt auf Zwischenzertifikate wechseln, die von einem eigenen Root-Zertifikat signiert sind. Bisher setze Let's Encrypt auf ein sogenanntes Cross-Signing mit der Zertifizierungsstelle Identrust. Dieser anstehende Wechsel könnte aber Probleme für rund ein Drittel aller noch genutzten Android-Telefone bringen, wie das Team nun ankündigt.

Denn es gibt immer noch sehr viele ältere Geräte, die dem Root-Zertifikat von Let's Encrypt nicht vertrauen, das bereits 2016 erstmals eingeführt worden ist. Betroffen sind laut dem Blog-Eintrag vor allem Geräte mit Android-Version 7.1.1 oder älter. Standardmäßig führt dies dazu, dass Geräte nach dem Wechsel keine vertrauenswürdige Verbindung mehr zu Webseiten oder -Diensten aufbauen, die Let's-Encrypt-Zertifikate nutzen, da diesen nach dem Wechsel nicht mehr vertraut wird. Dabei handelt es sich immerhin um rund 220 Millionen Domains.

Der Chef-Entwickler der Zertifizierungsstelle Jacob Hoffman-Andrews sieht den Grund für die kommenden Probleme vor allem in dem Android-Ökosystem, das seit längerem daran scheitert, langfristige Betriebssystem-Updates für verkaufte Geräte bereitzustellen. So wird etwa die 7er-Reihe von Android durch Google nicht mehr offiziell unterstützt. Viele Hardware-Hersteller bieten darüber hinaus auch kaum Versionsupdates des Betriebssystems für ihre Geräte an.

In Bezug auf den Zertifikatswechsel bei Let's Encrypt wird dies zum Problem, da die Liste der vertrauenswürdigen Zertifikate ein fester Bestandteil des Betriebssystems ist, auf den andere Apps zugreifen. Diese Liste wird bei den älteren Geräten aber nicht mehr aktualisiert, was dann zu dem Fehler führt.

Eigner Root-Store als Lösung

Als Workaround empfiehlt Let's Encrypt die Nutzung des Firefox-Browsers für Android, da dieser einen eigenen Zertifikatsspeicher nutzt, statt den des Betriebssystems. Der enthält bereits das Root-Zertifikat der freien Zertifizierungsstelle, weshalb der beschriebene Fehler hier nicht auftreten kann.

Auch das Team von Googles Chrome-Browser plant etwas Ähnliches. Der Hersteller könnte dies zudem auch für das Android-Webview-Paket umsetzen und damit den Fehler für eine Vielzahl von Apps ebenfalls beheben. Das Team von Let's Encrypt hofft derweil, dass sich die Anzahl der tatsächlichen Probleme in Grenzen halten wird, da die genannte große Anzahl von alten und noch aktiven Android-Geräten lediglich für 1 bis 5 Prozent Traffic verantwortlich sei.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


gbomacfly 17. Nov 2020

Warum? Was ist daran schlecht? Dass es nichts kostet?

lestard 12. Nov 2020

Weil es für das Thema letztlich irrelevant ist. Der Artikel selbst klagt es doch schon...

demon driver 10. Nov 2020

Wobei auch jetzt das nicht wirklich passend ist, denn da wäre die Straße ja schon vorher...

MarcusK 10. Nov 2020

Apps nutzten im normal Fall die Zertifikate vom Betriebssystem und liefern keine eigenen...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Arturia Microfreak 5.0
Mehr Synthesizer fürs Geld geht kaum

Eines der besten Hardware-Musikinstrumente wird dank Firmware-Update noch besser. Das sind die größten Neuerungen beim Arturia Microfreak.
Ein Hands-on von Daniel Ziegener

Arturia Microfreak 5.0: Mehr Synthesizer fürs Geld geht kaum
Artikel
  1. Forschung: Erstes Röntgenbild von einem einzelnen Atom
    Forschung
    Erstes Röntgenbild von einem einzelnen Atom

    Bisher war die Röntgenemission eines einzelnen Atoms zu schwach, um es auf einer Röntgenaufnahme abzulichten. Mit einer neuen Technik geht das jetzt.

  2. US Air Force: KI-Drohne bringt in Gedankenexperiment Befehlshaber um
    US Air Force  
    KI-Drohne bringt in Gedankenexperiment Befehlshaber um

    Die US Air Force und der verantwortliche Offizier stellen klar, dass es sich nur um ein Gedankenspiel handelt - und keinen echten Test.

  3. Microsoft Azure Cognitive Services: Kognitive Dienste in der Cloud ohne KI-Kenntnisse nutzen
    Microsoft Azure Cognitive Services
    Kognitive Dienste in der Cloud ohne KI-Kenntnisse nutzen

    Für maschinelles Sehen, Hören, Sprechen und Verstehen gibt es viele Einsatzmöglichkeiten. Wir erklären die Dienste von Microsoft und schauen dabei auch auf die Datensicherheit.
    Ein Deep Dive von Michael Bröde

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Corsair Vengeance LPX DDR4-3600 16 GB 39,90€ und RGB PRO 49,90€ • Roccat Magma 33€ • MindStar: be quiet! Pure Base 500 FX 99,90€, ADATA LEGEND 710 2 TB 79€ • Alan Wake Remastered PS4 12,99€ • KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€ • Kingston Fury SSD 2 TB (PS5) 129,91€ • Sony Deals Week [Werbung]
    •  /