Leonet: Gemeinde schwer enttäuscht von FTTH-Absage

Die Absage von Leonet für den Glasfaserausbau in der Gemeinde Altenkunstadt im Landkreis Lichtenfels in Oberfranken hat auf der Gemeinderatssitzung große Enttäuschung ausgelöst. Wie das Obermain Tagblatt berichtet(öffnet im neuen Fenster) , sprach Geschäftsleiter Alexander Pfaff von einem herben Rückschlag. "Eine Investition von rund vier Millionen Euro in die digitale Infrastruktur entfällt damit - ohne absehbare Alternative."
Noch im Dezember 2024 hatte Leonet dazu im Rathaus eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Insgesamt sollten rund 1.800 Haushalte und Gewerbebetriebe Glasfaser erhalten. "Es handelt sich um keine Absage für das Projekt, sondern um eine Verzögerung auf unbestimmte Zeit" , erklärte ein Leonet-Sprecher.
Übernahme von BVV/Leonet offenbar gescheitert
Unsere Grüne Glasfaser (UGG) von Telefónica und Allianz kaufte im Oktober 2024 Infrafibre Germany, den Besitzer der Glasfasernetzbetreiber BBV (Breitbandversorgung Deutschland) und Leonet. Leonet wollte danach noch das Infrastrukturprojekt komplett eigenwirtschaftlich finanzieren, ohne Unterstützung durch öffentliche Mittel. Dann wurde der Ausbau in der Gemeinde abgesagt. Hintergrund seien die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, "die sich entgegen den Prognosen einiger Ökonomen und Institute eher verschärft als verbessert haben" .
Doch nach der Übernahme von Infrafibre Germany zog sich der britische Investor Infracapital aus dem Glasfasermarkt zurück. Die Passauer Neue Presse berichtete(öffnet im neuen Fenster) , bei Infrafibre drohten Massenentlassungen von zwei Dritteln der 300 Beschäftigten.
Gemeinderat Patrick Paravan (SPD) erklärte laut Obermain Tagblatt: "In den Ortsteilen, die im Rahmen eines staatlichen Förderverfahrens einen Glasfaseranschluss erhalten, sind wir einen besseren Weg gegangen. Auch im Ortskern hätten wir ein eigenes Netz errichten müssen." Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) führte aus, dass dies durch die Verschuldung der Gemeinde nicht möglich sei.



