Game Pass Ultimate alias Xcloud, Stadia und Geforce Now
Da fast alle Apps aus dem Play Store auch auf Chromebooks funktionieren, hatten wir schnell eine beachtliche Auswahl an portierten Spielen beisammen. Des Weiteren holten wir uns diverse Emulatoren und die üblichen Spielestreaming-Verdächtigen aufs Gerät: Stadia, Geforce Now, Steam Link und natürlich Microsofts Game Pass Ultimate Beta - früher XCloud. Auf Letztere freuten wir uns am meisten, denn sie versprach auf Anhieb eine große Bibliothek an Titeln.
Tatsächlich ist Game Pass Ultimate für Gelegenheitsspieler ein guter Deal: Für etwas mehr als 150 Euro im Jahr gibt es mehr als 100 hochwertige Spiele. Diese können auf PC oder Xbox installiert oder - wie wir es vorhatten - auf Mobilgeräte gestreamt werden. Der Service kommt der Idee vom "Netflix für Spiele" am nächsten. Allerdings auch, was die Nachteile betrifft, denn wie beim Vorbild fallen immer wieder Titel nach einigen Monaten aus dem Programm.
Wer sie dann weiterhin genießen möchte, muss sie kaufen. Andererseits führt das zu frischer Ware und Überraschungen. "Game Pass ist wie Geld unterm Sofa finden" - so beschrieb es ein Forist einmal, und wir können dem nur beipflichten. So standen wir kurz davor, uns The Outer Worlds zu kaufen, als wir herausfanden, dass es im Game Pass enthalten ist. Eine gute Gelegenheit also, mal ein längeres Spiel mit dem Service per Stream zu testen.
Unseren Speicherstand vom PC konnten wir nicht nutzen, es werden nur Xbox-Spielstände synchronisiert. Egal, wir begannen von vorn und spielten oder besser streamten rund sechs Stunden der Kampagne. Dabei fanden wir heraus, dass sich ein solches eher gemütliches Abenteuer mit moderater Grafik bestens dafür eignet.
Wer Pixel zählen möchte oder gar Raytracing erwartet, ist hier falsch. Mit unserer erwähnten Auflösung von 720p und gelegentlichen Kompressionsartefakten sah das Spiel auf dem Fernseher aus wie 2007. Egal, Spaß machte es trotzdem - und auf dem kleinen Bildschirm des Lenovo Ideapad Duet machte die Grafik einen guten Eindruck. Latenz war auch bei schnelleren Titeln kein Problem. Vorteilhaft fanden wir, dass wir auch unterwegs spielen konnten - eine schnelle Verbindung und ein entsprechendes Datenvolumen vorausgesetzt. Bei 500 MByte pro 10 Minuten wären unsere 20 GByte innerhalb von sechs Stunden aufgebraucht.
Dass der Microsoft-Dienst noch in der Beta-Phase ist, konnten wir bei gelegentlichen Verbindungsproblemen und Abstürzen der App nachvollziehen. Wenn wir schnell genug waren, lief unsere Instanz des Spiels noch auf dem Server und wir konnten einfach weitermachen. Trotzdem sind Ladezeiten von mehr als einer Minute ab App-Start nicht geeignet für das Zocken zwischendurch. Da schlug sich aber auch die Konkurrenz nicht besser.
Als nächstes probierten wir Stadia und Geforce Now. Beide Dienste hatten wir schon mit Cyberpunk getestet und dabei ihre Vor- und Nachteile erfahren. Auf dem Chromebook liefen sie erwartungsgemäß gut, auch wenn es für den Nvidia-Dienst keine eigene App gibt, sondern der Login per Browser geschieht. Die Dienste unterscheiden sich von Game Pass Ultimate in einigen Punkten. So müssen bei Stadia Spiele einzeln exklusiv auf der Plattform gekauft werden. Geforce Now greift immerhin auf die Steam- und Uplay-Bibliothek zurück. Stadia bietet auch eine kleine Auswahl an Inklusivtiteln. Beide Anbieter haben Abonnements im Angebot, aber auch kostenlose Dienste - dazu gleich mehr.
Die Bildqualität war bei Stadia mit Abstand am besten. Google scheint entweder von extrem guten Kompressionsalgorithmen oder der Nähe der Server zum Spielenden zu profitieren - oder beidem. Weil Stadia eine komplette Bedienung der App per Controller zulässt und Chromebooks sehr gut unterstützt werden, fühlte sich das Ganze am ehesten nach Spielekonsole an.
Preis | Spiele enthalten | |
---|---|---|
Google Stadia | Basispaket kostenlos, pro Paket 10 Euro pro Monat | 2 neue Spiele pro Monat |
Microsoft Game Pass Ultimate | rund 13 Euro pro Monat | über 100 |
Geforce Now | rund 5 Euro pro Monat | keine |
Geforce Now punktet mit der Integration der eigenen Spielebibliothek. Speicherstände werden so auch mit dem PC synchronisiert, Bildqualität und Latenz waren gut. Allerdings muss man in der kostenlosen Version mitunter sehr lange warten, bis man spielen kann: Es wird angezeigt, wie viele Instanzen mit Spielen laufen und erst beendet werden müssen, damit man selbst einen Platz auf den Servern abbekommt. Das können während der Feiertage schon mal mehrere Hundert sein. Außerdem ist die Spielzeit auf eine Stunde begrenzt.
Zwei weitere Versuche starteten wir mit dem Spielestreaming im eigenen Haus - unser Gaming-PC lieferte Grafik und Sound, das Chromebook diente als Wiedergabegerät. Dazu installierten wir Steam Link und die App Moonlight, die auf dem PC auf den Dienst von Nvidia zurückgreift. Beides war mehr als holprig. Steam Link erkannte zwar unseren Controller, weigerte sich jedoch, Knopfdrücke zu übermitteln, und Moonlight scheiterte mitunter am Spielestart, wenn sich beispielsweise ein Programm updaten wollte. Hinzu kam, dass unser Netzwerk offenbar mit der Datenmenge nicht zurechtkam - Artefakte und Bildaussetzer waren häufig. Wir nehmen an, dass mit ein wenig Geduld beide Dienste besser lauffähig gewesen wären, doch zur Spielekonsole wird das Chromebook so ganz sicher nicht.
Nachdem wir also mit den Streamingdiensten eher gemischte Erfahrungen gemacht hatten, entschlossen wir uns zu nativem Zocken auf dem Duet.
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