8th Gen Core schlägt Ryzen
Alle heutigen Notebook-Chips unterstützten eine sogenannte Custom-TDP, kurz cTDP. Damit ist die Option gemeint, die Verlustleistung des Prozessors einzustellen, die er für einen kurzen oder für einen längeren Zeitraum erreichen darf. 15 Watt unter Dauerlast sind im Ultrabook-Bereich üblich, für einige Sekunden und bei kaltem Chip können es aber auch 30 Watt oder mehr sein. Die Hersteller nutzen hierbei die thermische Trägheit der Kühlung aus.
Der Ryzen 7 2700U im Ideapad 720S-13ARR läuft mit 12 Watt, wie es AMD schon vor einigen Monaten angedeutet hatte. An sich wäre das nicht tragisch, der Core i5-8250U im gleich teuren Ideapad 720S-13IKB aber wurde auf 15 Watt dauerhaft und 44 Watt für 28 Sekunden eingestellt. Das sind mal eben 25 Prozent mehr TDP, was messbare Auswirkungen auf die Leistung und die Akkulaufzeit hat. Im Betrieb wird das Intel-Modell durch die höhere Verlustleistung deutlich lauter und heißer, vor allem aber schneller. Bei geringer und ohne Last sind beide Geräte äußerst leise.
Der Ryzen 7 drosselt aufgrund der 12 Watt schnell
Im synthetischen 3DMark Fire Strike erreicht zwar das AMD-Ideapad mehr Punkte, dieser Wert sagt aber nur bedingt etwas aus. Gleiches gilt für den Cinebench R15, wo im ersten Durchlauf der Ryzen 7 2700U auf 571 Punkte und der Core i5-8250U auf 581 Punkte kommt. Im zweiten und dritten Durchgang hält der Intel-Chip seine Leistung, das AMD-SoC aber bricht auf 363 Punkte ein. Echte Anwendungen und Spiele zeigen das gleiche Verhalten.
25 Raw-Fotos mit den CPU-Kernen mit Adobe Lightroom in JPEG-Bilder umzuwandeln dauert 71,2 Sekunden (AMD) gegenüber 52,3 Sekunden (Intel). Mit dem Faststone Image Viewer und zusätzlicher Nachschärfung sind es 108 Sekunden (AMD) zu 84 Sekunden (Intel), auch hier ist der Core i5-8250U klar schneller. Exportieren wir per Adobe Premiere mit Unterstützung der integrierten Grafikeinheit ein 1080p-Video, steht es 19:44 Minuten (AMD) zu 13:56 Minuten (Intel). Das sind bereits Unterschiede, die spürbar werden, sollte das Ideapad 720S für etwas aufwendigere Arbeiten verwendet werden.
Die niedrigere CPU-Geschwindigkeit war bei 12 Watt gegen 15 Watt zu erwarten, bei der iGPU-Leistung in Spielen vermuteten wir allerdings dennoch einen Vorteil für AMD. Die geringere cTDP und der langsamere DDR4-Speicher belehrten uns aber eines Schlechteren: Selbst das auf Vega-Grafik zumeist gut laufende Rocket League (720p, Quality) erreicht mit 32 fps statt 38 fps messbar weniger Bilder pro Sekunde. Gleiches gilt für Counter-Strike Global Offensive (720p, Medium) mit 51 fps anstelle von 62 fps zugunsten des Intel-Ideapads. Wie flott der Core i5-8250U mit 12 Watt statt 15 Watt wäre, können wir nicht testen. Zwar ist in Intels XTU die cTDP einstellbar, die Ideapad-Firmware ignoriert den Wert aber und legt weiterhin 15 Watt dauerhaft an.
Für ältere Titel wie das erste Defense Grid oder für aktuelle Indie-Titel wie Into the Breach (Test) sind beide Chips ungeachtet dessen schnell genug. Im Direktvergleich mit dem Ryzen 3 2200G für Desktop-Systeme ist der Ryzen 7 2700U nur ein Drittel so schnell. Das liegt neben der TDP und dem RAM vor allem an der Single- statt Dualchannnel-Speicherkonfiguration.
Die Leistung ist beim 720S mit Core i5-8250U also höher, wie aber sieht es bei der Akkulaufzeit aus? Hier hat der Ryzen 7 2700U aufgrund der 12 Watt einen Vorteil, jedoch nur unter Volllast und bei geringer Teillast.
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