Lennart Poettering: Factory-Resets und zustandslose Systeme mit Systemd
Das Zurücksetzen des gesamten Systems und sogar das Booten mit leeren /var- und /etc-Verzeichnissen soll Systemd künftig erlauben, wie Lennart Poettering erklärt.

Mit dem vor kurzem veröffentlichten Systemd 214 und der kommenden Version 215 sollen sich zustandslose Systeme umsetzen lassen, wie Entwickler Lennart Poettering in seinem Blog schreibt. Damit sind Systeme gemeint, die Zustände nicht dauerhaft speichern, sondern immer wieder in denselben vordefinierten Zustand starten.
Dazu werden die notwendigen Daten in den Verzeichnissen /etc und /var nicht dauerhaft gespeichert, sondern zur Laufzeit bereitgestellt, etwa über Informationen in Paketen. Systemd setzt dafür allerdings voraus, dass die von den Distributoren gelieferten Daten in /usr zu finden sind. Sinnvoll ist dies für einfache Container oder Systeme, die über das Netzwerk booten.
Eine abgeschwächte Variante dieser zustandslosen Systeme bezeichnet Poettering als Factory-Reset. Dadurch sollen Nutzer in der Lage sein, die Daten in den Verzeichnissen /etc und /var einmalig zu löschen. Hilfreich ist das bei Desktops, Tablets oder Smartphones, falls das System eine fehlerhafte Konfiguration hat, oder auch, um private Daten vor einem Weiterverkauf des Geräts zu löschen.
Idealerweise könnten damit verschiedene Versionen des Systems, also auch Updates in unterschiedlichen Schnappschüssen von /usr gespeichert werden, um zwischen diesen zu wechseln. Darüber hinaus könnten sich mehrere Container auch dasselbe /usr-Verzeichnis teilen und lediglich eigene Konfigurationsdateien in /etc und /var verwalten.
Neben den grundlegenden Arbeiten an Systemd müssen für die beschriebenen Szenarien natürlich die Pakete der Distributionen an diese Fähigkeiten angepasst werden. Poettering glaubt zwar, dass das einige Zeit in Anspruch nehmen werde, die Idee aber überzeugend genug sei, dass diese zumindest für Kernbestandteile mittelfristig umgesetzt werde.
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Bei vielen default-Settings, die Pakete bereitstellen, ist noch eine Menge an Anpassungen...