Lemo One E+Bike: Lemo stellt hybrides E-Bike vor

Das Start-up Lemo hat uns den Prototyp für eine leichte, preiswerte Kombination aus Fahrrad und Pedelec gezeigt.

Artikel veröffentlicht am , Martin Wolf
Der smarte Akku befindet sich an ungewöhnlicher Stelle.
Der smarte Akku befindet sich an ungewöhnlicher Stelle. (Bild: Lemo / Montage: Golem.de)

One E+Bike nennt Lemo seine Neuvorstellung, die noch in diesem Jahr in den Handel kommen soll. Dabei legt der Hersteller Wert darauf, dass sich das Rad mit Nabenantrieb auch motorfrei ohne Widerstand fahren lässt. Mit 14 Kilogramm Gewicht ohne Akku und einer 10-Gang-Kettenschaltung von Shimano ist es dafür gerüstet.

Auf der Messe Eurobike 2022 in Frankfurt machte das Rad einen guten ersten Eindruck auf uns. Es waren aber weniger die zu erwartenden technischen Spezifikationen wie der 250-Watt-Motor oder das hübsch gestaltete Akkupack mit seinen 540 Wattstunden Kapazität, die unser Interesse weckten - sondern die cleveren Details des Pedelecs.

Da wäre zunächst die patentierte Nabe, an der sich mit einem Handgriff der Motor entkoppeln lässt, was den sonst üblichen Widerstand komplett eliminieren soll. Der weniger als vier Kilogramm schwere Smartpac genannte Akku am vorderen Rahmenbereich bietet USB-Anschlüsse, die auch dann noch nützlich sind, wenn die Batterie abgenommen wird. So lassen sich Laptop oder Telefon damit laden. Da das Smartpac auch fast die komplette IoT- und Rechentechnik des Rades enthält, soll er nach den Angaben des Herstellers bei Folgemodellen leicht durch bessere Versionen ersetzbar sein, ohne dass man gleich ein neues Rad kaufen muss.

Smarte Leuchte mit Zusatznutzen

Ebenfalls schlau fanden wir die Frontbeleuchtung, die mit eigener Funktechnik daherkommt und über die sich das am Hinterrad verbaute mechanische Schloss auch dann noch aktivieren lässt, wenn der Akkupack fehlt. Hinzu kommt, dass die Leuchte abnehmbar ist und somit auch als Taschenlampe dient. Ihr Akku soll eine Beleuchtung bei abmontiertem Smartpac im Fahrradmodus sicherstellen.

Im Rad ist ein LTE-Mobilfunkmodem integriert, das eine Lokalisierung ermöglicht - ein 100 dB lauter Signalgeber dient als Alarmanlage. Eine passende App will Lemo ebenfalls anbieten. Der im Klebeverfahren gefertigte Rahmen besteht aus recyceltem Aluminium. Hydraulische Scheibenbremsen mit vier Kolben sollen zuverlässig verzögern.

Auf dem Oberrohr befindet sich ein beleuchtetes LC-Display, das die wichtigsten Informationen zu Geschwindigkeit, Ladezustand und Unterstützungsstufe anzeigt. Genaue Angaben zur Reichweite wollte Lemo uns gegenüber nicht machen - nannte aber je nach Nutzungsszenario zwischen 70 und 100 Kilometer als Richtwert. Der Motor unterstützt mit 40 Nm bis 25 km/h.

  • Der Prototyp auf der Eurobike konnte nicht Probe gefahren werden.  (Bild: Martin Wolf / Golem.de)
  • Der Smartpac genannte Akku wird vorn befestigt. (Bild: Martin Wolf / Golem.de)
  • Dann könnte er auch als Tasche durchgehen. (Bild: Martin Wolf / Golem.de)
  • Verschiedene Materialien stehen zur Auswahl. (Bild: Martin Wolf / Golem.de)
  • Unter einer Klappe befinden sich die Anschlüsse. (Bild: Martin Wolf / Golem.de)
  • Ein Display zeigt die wichtigsten Informationen, das Rad kann aber auch mit dem Smartphone gekoppelt werden. (Bild: Martin Wolf / Golem.de)
  • Die Frontleuchte hat einen eigenen Akku und kann entfernt werden. (Bild: Martin Wolf / Golem.de)
  • Mit einem Handgriff lässt sich der Nabenmotor entkoppeln. (Bild: Martin Wolf / Golem.de)
  • Am Lenker befinden sich auf beiden Seiten Knöpfe für die Steuerung der Unterstützung und weitere Funktionen. (Bild: Martin Wolf / Golem.de)
  • Am Hinterrad gibt es ein mechanisches Schloss, das per Smartphone aktiviert werden kann. (Bild: Martin Wolf / Golem.de)
Der Prototyp auf der Eurobike konnte nicht Probe gefahren werden. (Bild: Martin Wolf / Golem.de)

Interessant sind bei diesem Gesamtpaket die Kosten. Der Hersteller gibt für das zuerst erscheinende Basismodell einen Preis von 1.990 Euro an. Auch eine Akkumiete fasst Lemo ins Auge, deren Preise wollte man uns aber noch nicht mitteilen.

Ab Herbst 2022 soll das Lemo One E+Bike in zwei Rahmengeometrien und drei Größen bestellbar sein. Eine akku- und motorlose Variante für etwas weniger als 1.100 Euro ist im Onlineshop ebenfalls aufgeführt. In Berlin will Lemo sogar ein Ladengeschäft eröffnen, in dem Probefahrten möglich sind. Für 2023 plant der Hersteller ein schaltungsloses Modell mit Riemenantrieb. Wir konnten den Prototyp auf der Messe leider nicht Probe fahren, freuen uns aber darauf, das Rad mit den frischen Ideen hoffentlich noch in diesem Jahr zu testen.

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lost_bit 15. Jul 2022

Ich stimme tritratrulala völlig zu. Gut es muss nicht gleich ein Ballonreifen sein. Aber...

Kadjus 15. Jul 2022

"Da wäre zunächst die patentierte Nabe, an der sich mit einem Handgriff der Motor...

dummzeuch 14. Jul 2022

Sehe ich das richtig, dass die Frontleuchte am Rahmen befestigt ist und nicht am Lenker...

theFiend 14. Jul 2022

Man muss vielleicht auch in Betracht ziehen das nicht alle die gleichen Interessen...



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