Lehren aus dem Ukrainekrieg: US-Armee setzt auf agile Softwareentwicklung

Die neue Softwareentwicklungspolitik der US-Armee(öffnet im neuen Fenster) legt den Schwerpunkt auf agile und schlanke Verfahren. Das soll der Armee ermöglichen, softwarebasierte Fähigkeiten schneller und effizienter zu entwickeln und einzusetzen.
Software spielt bei der Steuerung fast aller Waffen, Geschäfts- und Ausbildungsplattformen eine große Rolle. Durch die Übernahme von Best Practices aus der Industrie hofft die Armee, in einer Zeit, in der Software zum wesentlichen Faktor für militärischen Erfolg geworden ist, einen militärischen Wettbewerbsvorteil zu erhalten.
Iterative Entwicklung und enge Koordinierung mit den Benutzern
Die neue Softwareentwicklungspolitik konzentriert sich auf die iterative Entwicklung und Bereitstellung von Software in enger Abstimmung mit den Anwendern, was eine schnelle Verfeinerung und Anpassung an sich ändernde Anforderungen ermöglichen soll.
Christine Wormuth, Secretary of the Army, unterstrich die Bedeutung dieses Wandels mit den Worten: "Aus den aktuellen Konflikten - auch in der Ukraine - lernen wir, dass der Erfolg des Heeres auf künftigen Schlachtfeldern von unserer Fähigkeit abhängt, Software schnell zu aktualisieren und an die Einsatzkräfte weiterzugeben."
Gabe Camarillo, Unterstaatssekretär der Armee, schloss sich dieser Meinung an und stellte fest, dass der traditionelle Ansatz der Softwareentwicklung den Anforderungen der Streitkräfte nicht mehr gerecht werde. Die neue Politik stelle eine umfassende Anstrengung dar, um die Softwareentwicklungsprozesse des Heeres an die bewährten Praktiken des Privatsektors anzugleichen.
Gezielte Reforminitiativen
Um die Übernahme dieser Ansätze zu erleichtern, wurden einige Reforminitiativen gestartet, die auf die Rationalisierung und Modernisierung der bisherigen Prozesse abzielt. Diese Initiativen umfassen:
1. Änderung der Art und Weise, wie Anforderungen für Softwaresysteme geschrieben werden, weg von detaillierten, präskriptiven Anforderungen hin zu prägnanten, übergeordneten Bedarfserklärungen.
2. Anwendung flexibler Beschaffungs- und Vertragsstrategien, die eine schnelle Anpassung an sich ändernde Anforderungen ermöglichen.
3. Rationalisierung und Modernisierung von Schlüsselprozessen, wie z.B. die Reduzierung doppelter Testanforderungen und die Vereinfachung von Cybersicherheitsprozessen.
4. Einführung eines neuen Nachhaltigkeitsmodells, das eine kontinuierliche Verbesserung während des gesamten Lebenszyklus softwarebasierter Systeme vorsieht.
5. Förderung von Talenten und Fachwissen durch die Bereitstellung von Personal, das in modernen Softwareentwicklungsverfahren geschult ist, um das Militär bei der Umsetzung der neuen Ansätze zu unterstützen.
Die Richtlinie tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft, wobei sich das Militär verpflichtet, seine Leitlinien an die Weiterentwicklung der besten Praktiken in der Softwareentwicklung anzupassen.



