In vier Schritten zur Lösung - die Methode Lego Serious Play
Der erste Schritt soll den Teilnehmern helfen, eine Verbindung zu dem Thema herzustellen, das sie erkunden werden. Sie sollen den Kontext und die Bedeutung verstehen, worüber sie im Laufe des Workshops mehr erfahren werden. In einem zweiten Schritt sollen sie ihre Modelle erschaffen. Dabei bringen sie eigenes Wissen, eigene Überlegungen und eigene kreative Fähigkeiten ein.
Der dritte Schritt besteht darin, dass die Teilnehmer die Werke reflektieren und so die eigenen Überlegungen vertiefen. Dabei machen sie sich bewusst, was die Erkundungen ihnen gebracht haben und welche Erkenntnisse sie gewonnen haben. Gemäß der Methodenbeschreibung besteht der vierte Schritt darin, gewonnene Einsichten und Wissen aus dem Workshop im jeweiligen Kontext umzusetzen, also in die Arbeitswelt zu übertragen.
Was abstrakt klingt, lässt sich herunterbrechen auf einen einfachen Gedanken. Lego Serious Play setzt nämlich auf die gleiche Idee wie Lego beim Spielzeug für Kinder: "Baue deine Träume und Ideen". Eltern vor allem kleinerer Kinder kennen das: Der Nachwuchs baut wild drauf los; was entstanden ist, erschließt sich dem erwachsenen Betrachter oft erst nach der Erläuterung durch den kleinen Baumeister. Jedes Detail hat seine Bedeutung. So ähnlich ist es auch bei Lego Serious Play.
Alle Teilnehmer haben ein buntes Set aus Lego-Steinen
Bevor es jedoch in den Lego-Serious-Play-Workshop geht, stimmen sich Facilitator und Auftraggeber eng ab, was das Ziel des Workshops ist und was am Ende herauskommen soll. "Ich als Moderatorin gehe dann rückwärts vor. Ich überlege mir: Womit möchte das Team rausgehen und wie leite ich es so dahin, dass sie am Ende eines oder mehrere Modelle oder vielleicht auch ganze Landschaften haben, die das Ziel darstellen", sagt Donato. Zu entscheiden ist auch, ob es sinnvoller ist, dass jeder Teilnehmer am Ende ein eigenes Modell hat oder die Gruppe ein gemeinsames. Das hänge stark vom Thema ab.
Der grundsätzliche Ablauf eines Lego-Serious-Play-Workshops gliedert sich in drei Schritte: Der Facilitator stellt eine Teilaufgabe. Die Teilnehmer bauen, was ihnen dazu einfällt oder wie sie die Herausforderung angehen würden. Dabei sind sie völlig frei. Im dritten Schritt erklären und beschreiben sie das Modell der Gruppe und diskutieren gemeinsam.
Diese Schritte werden dann wiederholt - angefangen bei ganz simplen Aufgaben wie "Ich stelle mich vor" bis hin zu komplexen Fragestellungen im späteren Verlauf des Workshops. "Es läuft immer so, dass ich als Moderatorin eine Frage stelle und als Antwort auf meine Frage baut jeder ein Modell - also jeder baut seine Sicht auf die Frage", erklärt Anna Donato.
Dabei sind die Fragen je nach Thema höchst individuell. Ein paar klassische Fragen wären beispielsweise: Was müsste passieren, dass du hier kündigst? Wenn es dein Team nicht gäbe, was würde das Unternehmen vermissen? Ein klassischer Workshop zur Teambildung könnte etwa die Frage stellen: Wie können wir als Team zusammenwachsen?
Zur Beantwortung der Fragen hat jeder Teilnehmer ein buntes Set aus Steinen vor sich: "Das sind kleine Steine, große Steine, Figuren, Flaggen. Vielleicht kennt man diese klassischen Lego-Elemente. Da ist eine Leiter drin, eine Pflanze, verschiedene Sachen." Auch Verbindungsteile und eher technische Lego-Steine wie Zahnräder sind in den unterschiedlich großen Sets, die die Moderatoren den Teilnehmern zur Verfügung stellen. Unabhängig von einem Workshop verkauft Lego die Sets auch über seinen Online-Shop. Dort beginnt ein Starterset für die Teilnehmer bei knapp 25 Euro. Komplette Workshop-Kits liegen zwischen 360 Euro und 700 Euro.
Was konkret gebaut wird, sei so unterschiedlich wie die Menschen, die an einem Lego-Serious-Play-Workshop teilnehmen: "Manchmal baut jemand eine Figur, manchmal baut jemand ein abstraktes Modell." In jedem Durchlauf, zu jeder Frage entsteht ein kleines Modell oder es wird erweitert. Manchmal reicht es schon, wenn drei Steine aufeinander gesetzt werden. Was genau es mit den jeweiligen Bauwerken auf sich hat, ergründet die Moderatorin dann im Gespräch.
Alle Teilnehmer präsentieren ihre Modelle und erklären, was sie gebaut haben. Dazu stellen dann die Moderatorin und die anderen Teilnehmer Fragen. "Jemand hat vielleicht ein Männchen zusammengesteckt, das einen Telefonhörer in einer Hand hält. Im Gespräch erklärt er, das steht für: Wir müssen unsere Kommunikation verbessern."
Das Gespräch und die Erläuterungen zum Modell sind elementarer Bestandteil des Seminars: "So weiß jeder genau, wo man gerade im Prozess steht und was jedes Modell bedeutet. Denn auch wenn man am Ende eine riesige Landschaft hat und noch zahllose einzelne Elemente um ein gemeinsames Modell drumherum stehen: Jeder Teilnehmer muss immer wissen, was alles bedeutet. Denn nur so stellt man sicher, dass alle an Bord sind." Schließlich sind die 3D-Modelle die Grundlage der folgenden Diskussionen.
In der Diskussion zählen alle Meinungen, egal ob Vorstandschefin oder Praktikant. "Da gibt es kein Richtig oder Falsch, sondern - das ist die Idee von Lego Serious Play - wir bringen hier alle zusammen und alle Meinungen und Perspektiven sind gleichwertig."
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
LEGO Serious Play: Komm, wir bauen eine Geschäftsidee | Mit Lego Serious Play lassen sich auch Unwillige motivieren |
Jetzt ist es aber bei Lego Serous Play so, dass da jemand externes anreist, das Lego...
Ne sticker sind immer Müll aber bei teuren Sets ist das nicht nur blöd sonder frech...
Das ist zwar wahr. Aber es scheint ein Naturgesetz zu sein das alles irgendwann alt wird...
Nein, die meinen das wirklich ernst. Wenn das bei uns kommt stehe ich auf und gehe...
Total, dann kommt bestimmt was ganz kreatives raus - nicht. Eine Simulation kann ich...
Kommentieren