Smart-Hub nimmt Kontakt auf
Wenn die Motoren und Sensoren am Smart-Hub angeschlossen sind, fordert uns die App auf, den Smart-Hub einzuschalten und die Verbindung herzustellen. Beim PC und Mac haben wir die Wahl zwischen Bluetooth und USB. Auf mobilen Geräten können wir nur Bluetooth nutzen.
Die Verbindung klappt bei Mac/Windows/iOS sofort, nur unter Android haben wir ein Problem - mal wieder. Diesmal hilft es uns aber, in den Bluetooth-Einstellungen von Android den Smart-Hub manuell zu koppeln, dann wird er auch in der App erkannt.
Wenig überraschend will die App erstmal unseren Smart-Hub updaten. Das dauert keine fünf Minuten. Dann will die App die Motoren kalibrieren - es handelt sich nicht um simple Elektromotoren im Plastikgehäuse, sondern sie enthalten auch einen Drehgeber. Damit können wir beim Programmieren einen konkreten Winkelwert angeben, um den die Achse gedreht werden soll, statt eines simplen "Motor an" und "Motor aus". Ist das alles erledigt, können wir mit dem Programmieren loslegen.
Programmieren mit virtuellen Klötzchenstapeln
Es öffnet sich die Scratch-basierte IDE in der App und es wird uns ein Demoprogramm aus Blöcken angezeigt. Wir drücken den Play-Button, das Programm wird auf den Smart-Hub geladen und startet. Über Kommentare im Programmcode erhalten wir einige Hinweise, was wir nun alles anstellen können. So erleben wir die grundlegende Nutzung der internen und externen Sensoren in Aktion, und der Lautsprecher und das 5x5-Pixel-Display im Smart-Hub erwachen. Während des Programmablaufs zeigt uns die IDE, welcher Block gerade ausgeführt wird.
Haben wir die Einführungsmission durch, werden uns die fünf Modelle angezeigt, die wir bauen können. Ein Klick auf ein Modell öffnet aber nicht direkt die Bauanleitung, sondern führt uns in eine weitere Übersicht. Tatsächlich gibt es für jedes Modell nicht nur eine Anleitung, sondern zusätzlich fünf bis sechs weitere Umbauten oder Ergänzungen.
Bauanleitungen für Smartphones zu klein
Der Bau eines Modells ist in mehrere Abschnitte unterteilt, teilweise erfolgt nach einem Abschnitt bereits ein Funktionstest mit Hilfe eines vorgegebenen Programms. Am Ende erhalten wir das gesamte Programm. Die Bauanleitungen selbst müssen wir für jeden Bauschritt einzeln durchklicken, durchscrollen klappt nicht.
Auf Smartphone-Displays ist die Größe der Darstellung ein Problem. Mehr als einmal müssen wir maximal hineinzoomen, um die genaue Position eines Bauteils zu identifizieren, und selbst dann hätten wir gerne noch einmal zehn Prozent mehr Vergrößerung gehabt.
Roboter in allen Formen, aber nicht allen Farben
Bei Lego Boost gefiel uns damals besonders, dass die quietschbunten Modelle nicht dem klassischen Robotervorbild folgten. Lego Robot Inventor ist da - auch optisch - wesentlich konventioneller. Hinsichtlich der Robotermodelle ist es aber wenigstens abwechslungsreich und teils - auch in EV3-Tradition - martialischer.
Von zwei Rädern bis zu vier Beinen wird die gesamte Palette der typischen Robotermodelle abgebildet. Außerdem gibt es in der Inventor-App im Gegensatz zu Boost eine Controller-Option, womit wir unser Modell per virtuellem Steuerkreuz & Co. umherfahren können.
Huch, traditionelles Programmieren geht doch
Einen weiteren Fortschritt entdecken wir erst, als wir von den Bauplänen abweichen und deshalb ein eigenes Programmierprojekt anlegen. Wir können dabei auswählen, ob wir Scratch oder Python verwenden wollen.
Als wir Python wählen, wird uns ein klassischer Texteditor mit einem Mini-Python-Programm angezeigt. Ein kleines Icon am rechten Bildschirmrand liefert uns sogar eine englischsprachige Befehlsreferenz der Mindstorms-Bibliotheken. Auf PC und Mac können wir die Programme auf der Festplatte speichern, auf mobilen Geräten sind wir auf die 20 Speicherplätze im Smart-Hub beschränkt.
Auch eine weitere nützliche Funktion entdecken wir durch das Herumspielen: Der Smart-Hub führt unsere Programme auch ohne ein angeschlossenes Gerät durch. Wird der Smart-Hub gestartet, können wir über die Pfeiltasten links und rechts des Einschaltknopfes einen der 20 Programmspeicherplätze auswählen und über einen weiteren Druck auf den Einschaltknopf das ausgewählte Programm starten.
Dokumentation dringend gesucht
Dass die Anzahl der Programmspeicherplätze begrenzt ist, ist durch die App offensichtlich, aber wie groß ein einzelnes Programm sein darf, ist nirgends dokumentiert. Können wir eigene Python-Bibliotheken einbinden - und wenn ja, wie?
Wie hätten wir wissen sollen, dass der Smart-Hub keinen angeschlossenen Computer oder ein Smartphone zum Funktionieren braucht? Selbst für grundlegende Fragen gibt es keine Hilfe oder Anregungen. Weder gibt es eine Einführung in Scratch noch in die zur Verfügung stehenden Sensoren oder Aktoren. Es gibt nicht einmal eine kurze Erklärung der App selbst, geschweige denn einen Programmierkurs.
Lego setzt voraus, dass Nutzer wissen, was sie tun, oder dass sie experimentieren. Ein Lernkasten ist Robot Inventor jedenfalls nicht, anders als Lego Boost.
Langzeitbeschäftigung möglich
Doch wer Ahnung hat, kann sich lange mit dem Inventor-Kit beschäftigen. Der Bau der Modelle ist abwechslungsreich. Die fertigen Konstruktionen sind stabil, wir können uns beim Programmieren so manchen Fehler erlauben.
Jedes Modell nutzt nur einen Bruchteil der verfügbaren Bauteile und so können wir unsere Roboter nach Gutdünken erweitern oder einen Hindernisparcours bauen. Beim nächsten Schritt, dem Bau eigener Konstruktionen, steht der Smart-Hub nicht im Weg. Er hat das Potenzial, die EV3-Steuereinheit in vielen Fällen zu ersetzen, auch wenn er eher unspektakulär und kaum nach Technik aussieht. Das Limit scheint uns weniger die Hardware zu sein, sondern das im Smart-Hub verwendete Micropython.
Kompatibilität zu anderen Lego-Sets
Die Kompatibilität der EV3-Hardware und Software zum neuen Set lässt sich mit einem Wort beschreiben: keine. Wer hingegen bereits Lego Boost oder Wedo-Sensoren besitzt, kann sich freuen, denn diese sollten mit dem Smart-Hub des Robot Inventor funktionieren.
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Lego Robot Inventor im Test: Mit einem smarten Klotz zurück in die Profiliga | Preis und Fazit |
Ehrlich du faselst Blödsinn. Niemand will freiwillig eine Abmahnung von einem...
Ach da hast Du diverse Möglichkeiten. 1. Direkt ohne Zusatzmodul (Wie halt bei einem...
Oder anders Ausgedrückt - Lego forkt nur UIFLow + Microphython.
So interessant Mindstorms auch sein mag und nett Lego selbst auch sein mag: Die Preise...
Von Funktionsumfang und Kompatibilität ist es doch eher ein Boost Nachfolger statt EV3...
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