Optimus Prime steht cool aber fragil
Wir können uns nach dem Bau selbst entscheiden, wie wir unseren Transformers-Roboter aufstellen. Nahezu alle Gelenke lassen sich hier verstellen - mit ein paar Einschränkungen. Der Autobot-Anführer kann nicht in die Knie gezwungen werden, denn er hat einfach keine beweglichen Kniegelenke. Wir können allerdings seine Fuße und Beine an der Hüfte spreizen und ihn so in eine heldenhafte Position versetzen.
Die Technikgelenke sind allerdings für die mit vielen Steinen besetzten und daher schweren Beine teils nicht stark genug. Wenn wir nicht aufpassen, halten wir eines der Beine lose in den Händen. Das ist nur einer von mehreren Gründen, warum das Modell eigentlich zu groß und klobig ist. Ständig fallen Teile ab, wenn wir die Figur positionieren.
In Grenzen von Legosteinen ist die grundlegende Optik von Optimus Prime allerdings sehr gut gelungen. Wir können sogar einzelne Finger, Hände und Arme bewegen. Dadurch wird Optimus in der Vitrine zum Leben erweckt. Wir haben nur das Gefühl, dass Lego einen wichtigen Aspekt der Transformers verspielt hat: die Transformationsmechanik.
Transformation in vielen Schritten
Die ist im Übrigen so komplex wie es schon bei den Spielzeugfiguren der Neunziger-Jahre der Fall war. Nicht umsonst zeigt Lego in der Anleitung die einzelnen Transformationsschritte. Wir drehen den Kopf nach hinten, klappen den Torso um 90 Grad versetzt an, öffnen die Bauchklappe und verstauen darin die Arme des Modells. Nach mehreren Schritten ergibt sich dann Optimus Prime in Truckform.
Das ist allerdings kaum möglich, ohne irgend ein Teil vom Modell abzubrechen. Die Steckverbindungen sind für so komplexe Drehungen und Faltmanöver eben nicht ausgelegt. Nachdem wir den Roboter also einmal transformiert haben, nutzen wir das Feature nie wieder. Mit einem leichteren, kleineren und günstigeren Modell wäre das sicher weniger problematisch.
Warum keine Bionicle?
Dabei weiß Lego, wie Actionfiguren aus Klemmbausteinen funktionieren. Mit Bionicle holte sich das Unternehmen Anfang der 2000er-Jahre aus dem Beinahe-Bankrott heraus. Die coolen Figuren mit Sammelcharakter waren für Kinder wie gemacht. Warum also nicht einfach Transformers bauen, die klein und sammelbar sind? Nun hätte sicher Hasbro dazu etwas zu sagen, wenn Lego der eigenen Marke Konkurrenz macht.
So bleibt es wohl bei größeren Sammelstücken. 170 Euro für Optimus Prime sind es aber wirklich nur wert, wenn wir uns für Lego und Transformers begeistern können. Denn der Teilepreis von 11,2 Cent übersteigt selbst den Preis von Modellen der Lego-Star-Wars-Reihe, etwa den von Golem.de aufgebauten UCS X-34 Landspeeder 75341.
Doch wer bekommt beim Leitspruch von Optimus Prime nicht Nostalgiegefühle: "Autobots, transformiert euch!" Passender wäre hier aber wohl eher "Autobots transformiert euch bloß nicht!"
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Lego Optimus Prime 10302 aufgebaut: Autobots, transformiert euch bloß nicht! |
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Es geht um Preisleistung. Wenn ich 200 Euro für Plastik ausgeben, dann möchte ich...
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Das kann ich so nicht bestätigen. Ich habe vor geraumer Zeit einige meiner alten Technik...