Vor dem Bauen wird geschrieben
Schließlich bekommen wir etwas zu tun. Nein, wir dürfen immer noch nicht losbauen. Stattdessen werden uns einige Fragen präsentiert, zum Beispiel: "Was kann die Reibung bei Gegenständen beeinflussen?". Unsere Antworten sollen wir über die Notizfunktion der App aufschreiben.
Dann können wir wirklich loslegen. Ein kurzes Video zeigt uns, was wir bauen sollen: einen kleinen Roboter, der einen Hänger zieht. Die nachfolgende Bauanleitung entspricht ihrem klassischen Papier-Pendant. Als geübte Lego-Bauer benötigen wir keine zehn Minuten für den Bau. Das gilt auch für die meisten übrigen Modelle, auch die Vorsortierung der Teile spart merklich Suchzeit.
Nach dem Bau kommt die Programmierung. Das Ziel ist kurz und bündig vorgegeben: Der Roboter soll sich vorwärtsbewegen. Quellcode müssen wir dafür nicht eingeben, stattdessen reihen wir Symbole hintereinander auf, wodurch zuerst ein Countdown angezeigt wird und schließlich der Motor mit Höchstgeschwindigkeit startet. Die Symbolabfolge müssen wir nicht erraten, sie wird uns angezeigt. An dieser Stelle müssen wir sie nur nachmachen. Überspielt wird das Programm per Bluetooth auf den Controller in unserem Modell.
Wem das zu langweilig scheint, der kann sich über den nächsten Teil des Projekts freuen. Auch hier werden wir wieder mit Fragen konfrontiert. Wir sollen herausfinden, wie sich Reibung und Zugkraft verändern, wenn wir bestimmte Details am Modell ändern. Unsere Gedanken sollen wir wieder notieren, bevor wir die Änderungen am Modell vornehmen - für Letzteres fehlt es an einer Anleitung, lediglich ein Bild des geänderten Modells ist zu sehen. Die Experimente mit den Modelländerungen können wir per Videokamera oder Foto innerhalb der App dokumentieren. So haben wir genug Material gesammelt, um schließlich unser Projekt in der Klasse zu präsentieren. Denn auch dazu fordert uns die App auf.
Nachbauen reicht nicht aus
Nach diesem Muster sind alle Projekte innerhalb der App aufgebaut. Lego unterteilt diese Abfolge in Erforschungsphase, Entwicklungsphase und Ergebnisphase. Überall gibt es kleine Erklärvideos dazu, sie kommen ohne Text und mündliche Erklärungen aus, dafür gibt es eine schnell nervende Musikuntermalung. Einen Unterschied gibt es nur bei den offenen Projekten. Hier werden nur Basismodelle als Bild gezeigt und die Schüler müssen diese nicht nur ohne Anleitung bauen, sondern auch herausfinden, wie sie zum jeweiligen Projektthema, zum Beispiel "Räuber und Beute", passen. Sollte die Lehrkraft hier ebenfalls nicht Bescheid wissen, wird ihr von Lego ein Zusatzheft angeboten, das allerdings gut 250 Euro kostet.
Die Basismodelle und darauf basierende Aufbauten finden sich auch in einer Bibliothek wieder. Hier können mechanische Konstruktionen und Programmierkonstrukte gezielt geübt werden. Viele Modelle sind recht freie Entwürfe, es gehört schon ein klein wenig Fantasie dazu, in Modellen wie Spinne oder Schlange tatsächlich die jeweiligen Vorbilder zu sehen. Abseits von einigen Detailbildern und einem vorgegebenen Basisprogramm müssen die Konstruktion und der mechanische Aufbau selbst erarbeitet werden. Insgesamt bietet die App so mehr als 30 Vorschläge für die verschiedensten Modelle.
Wer beim Programmieren Probleme hat, kann jederzeit eine einfache Übersicht über die verfügbaren Symbole und ihre Funktion aufrufen. Eine Einführung in die Programmierung selbst ist aber nicht enthalten. Das muss die Lehrkraft schon selbst stemmen.
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Lego Education im Test: Lernen mit Klötzchen | Tiere bauen statt Todesroboter |
Hä wat? schreibe ich doch das man so lernt (Try&Error)
Da musst du einfach mal Umdenken. Wir bestellen seit Jahr und Tag nicht ganze Sätze für...
Tja, Deutschland ist nicht Dänemark. In Dänemark läuft an den Schulen deutlich mehr...
Da würde sich das eher anbieten: https://www.golem.de/news/cubetto-auf-dem-holzweg...