Lego Builder's Journey im Test: Knuffige Klötzchen knobeln
Zwei Figuren und viele Welten: Lego Builder's Journey erzählt die Geschichte einer Reise - und sieht mit Raytracing verblüffend real aus.

Manche Erzählungen brauchen keine Sprache und keinen Text, die Bilder stehen für sich alleine. Eine solche Geschichte ist Lego Builder's Journey: Eine kleine Figur, wir würden sagen ein Kind, und eine große Figur, dementsprechend eine erwachsene Person, machen sich gemeinsam auf - doch das Abenteuer nimmt eine unerwartete Wendung.
Die Geschichte der beiden Klötzchenhelden erzählen wir selbst, indem wir in sehr vielen kompakten Welten - eigentlich Dioramen - unterschiedlichste Brücken aus Lego bauen. Von einer Seite zur anderen zu kommen, ist selten zu kniffelig und dennoch nie banal. Zu Beginn bauen wir noch das, was die große Figur uns zeigt, später müssen wir neue Wege gehen.
All das geschieht mit einer gewollten Gemächlichkeit, unterlegt von ruhiger Musik, nie wird es hektisch. Trotz oder gerade wegen dieser Langsamkeit ist Lego Builder's Journey auf surreale Weise entspannend, immer wieder unterbrochen von kurzen Momenten, die uns mit den Figuren mitfühlen lassen - sparsam eingesetzt, aber emotional hervorragend gemacht.
Raytracing sieht toll aus - und fordert extrem
Das Spiel basiert auf der Unity-Engine und erschien ursprünglich bereits 2019 für Apple Arcade, beispielsweise für diverse iPads. Wer will, kann die Classic-Umsetzung mit D3D11 nutzen, sie läuft in 1080p auf integrierter Intel-Ultrabook-Grafik (selbst ein Lakefield schafft 60 fps!). Die PC-Version von Lego Builder's Journey hat das Light Brick Studio allerdings technisch enorm aufgewertet, hier kommt zusätzlich die HDRP (High Definition Render Pipeline) zum Einsatz.
Hier gibt es neben volumetrischem Licht und Tiefenunschärfe auch noch Ambient Occlusion, aufwendige Schatten, eine globale Beleuchtung sowie Spiegelungen. Optional werden diese vier letztgenannten grafischen Verbesserungen per Raytracing unter D3D12 berechnet, was die Hardware-Anforderungen drastisch erhöht. Angesichts dessen, dass quasi nur in einem Drittel des Bildschirm überhaupt etwas gerendert wird, sind die ziemlich happig.
Ohne Raytracing schafft eine Radeon RX 480 in 1080p bei mittleren Details gerade so 30 fps, für hohe Details braucht es gleich eine Geforce GTX 1080. Um 1440p mit Raytracing flüssig darzustellen, sollte es wenigstens eine Geforce RTX 3070 sein - selbst eine Geforce RTX 3080 Ti scheitert meist an 60 fps. Zumindest bei Nvidia gibt es die Option, per DLSS die Framerate zu steigern, denn die realistische Grafik via Raytracing ist ziemlich beeindruckend und daher empfehlenswert.
Fazit
Lego Builder's Journey ist eine tolle Erzählung zweier Figuren, die leider - trotz mehr Levels am PC - nach zwei bis drei Stunden schon zu Ende geht, dafür aber auch nur 20 Euro kostet. Die Spielmechanik geht leicht von der Hand, was den Fokus auf die stimmungsvolle Präsentation der Welten lenkt. Uns hat die Geschichte der beiden Abenteurer emotional berührt, was wir bei einem solchen Lego-Titel nicht erwartet hätten.
Die PC-Version sieht verblüffend glaubwürdig aus, da das Light Brick Studio diese mit der High Definition Render Pipeline der Unity-Engine im Vergleich zur Apple-Arcade- und der Nintendo-Switch-Umsetzung drastisch aufgewertet haben. Vor allem mit Raytracing sieht Lego Builder's Journey stellenweise schon fast wie ein Foto aus, allerdings sind die Systemanforderungen hinsichtlich der Grafikkarte horrend.
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Bei dem Spiel frage ich mich, warum die keine Modelle von richtigen Lego-Figuren genommen...
Studio 2.0 Mit Bricklinkintegration ;)