Dynamisch geregelte Bandbreite
Auch auf Nachfragen von Golem.de verraten alle hier getesteten Anbieter nicht genau, mit welchen Datenraten ihre Inhalte gestreamt werden. Die alte Gleichung "mehr MBit/s = bessere Bildqualität" geht jedoch bei professionellen Streaming-Angeboten ohnehin nicht mehr ganz auf, denn die Dienste variieren ihre Bandbreiten unter anderem nach der Belastung. Das lässt sich besonders zwischen 20 und 22 Uhr, also in der klassischen Prime Time des Fernsehens, beobachten: Alle Anbieter brauchten dann länger, um bei einem vorher noch nie genutzten Film von SD auf HD umzuschalten.
Nach diesem Prinzip arbeiten nämlich alle Dienste, es sei denn, sie können auf speziellen Endgeräten wie Smart-TVs und dem Amazon Fire TV schon vorab Daten vorausladen - beispielsweise die nächste Folge einer gerade angesehenen Serie. In der Regel wird in SD-Auflösung angefangen, wenn die Bandbreite reicht, wird schnell auf HD umgeschaltet. Dafür sind offenbar Load Balancer in den Rechenzentren der Firmen zuständig.
Wie sehr die Beschränkungen manchmal greifen, war Mitte Juni 2014 bei Amazon Prime Instant Video zu sehen, als der Dienst die zweite Staffel der Serie "Vikings" kurz nach der ersten Ausstrahlung der ersten Staffel im deutschen Fernsehen anbot. In der gesamten ersten Woche nach Beginn des Angebots konnten wir das Wikinger-Drama nie in HD sehen, auch nicht zur Mittagszeit. Erst nachdem die Fans diese Woche und das darauffolgende Wochenende offenbar genutzt hatten, war der Stream in HD zu bekommen.
Recht aufschlussreich im Hinblick auf die Technik ist auch die Netflix-App für die Playstation 3. Die zeigt nach Drücken der Select-Taste auf dem Controller zumindest die Auflösung in Zeilen an: 240, 288, 384, 480, 720 und 1.080 sind die Werte, entsprechend den in den USA üblichen SD- und den internationalen HD-Auflösungen.
Als groben Rahmen für den Internetzugang stecken die Anbieter Bandbreiten ab 1 MBit/s (Sky Snap) bis 1,5 MBit/s (Netflix) und 3 MBit/s (alle anderen) für SD-Videos ab, für HD werden ab 6 MBit/s empfohlen. Mehr ist dabei immer gut, Netflix beispielsweise lastete unsere zum Test verwendete VDSL50-Leitung zu Beginn eines Videos zu manchen Zeiten fast komplett aus und zeigte entsprechend schon nach zwei bis drei Sekunden einen HD-Stream an. Für die 4K-Serien "Breaking Bad" und "House of Cards" (nur zweite Staffel) empfiehlt Netflix 25 MBit/s.
Bei volumenbeschränkten Tarifen ist Vorsicht geboten: Einer Untersuchung aus den USA zufolge bedeuten 90 Minuten Netflix pro Tag 45 GByte Datenvolumen im Monat. Vor allem, wenn mehrere Nutzer sich einen Account teilen, kommt diese Zeit, die zwei Serienfolgen pro Tag entspricht, leicht zusammen.
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