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Leapmotor T03 im Test: Besser geht ein günstiges und kleines Elektroauto kaum

Der Leapmotor T03 ist kompakt, vollelektrisch und mit überraschend vielen Extras ausgestattet. Damit ist er das beste günstige Elektroauto für kurze Strecken.
/ Tobias Költzsch
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Der Leapmotor T03 (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
Der Leapmotor T03 Bild: Martin Wolf/Golem.de

Leapmotor gehört zu den hierzulande eher unbekannten chinesischen Autoherstellern, dabei gibt es das Unternehmen seit 2015. Im Jahr 2020 wurde in China der T03 eingeführt, ein Kleinwagen mit einer Länge von 3,63 Metern, 70 kW (95 PS), einem 37,3-kWh-Akku und fünf Türen. Aufgrund einer Kooperation mit dem Hersteller Stellantis, dem Marken wie Opel und Fiat gehören, ist der Leapmotor T03 mittlerweile auch in Deutschland über ein weit verzweigtes Händlernetzwerk erhältlich.

Der Preis von 18.900 Euro entspricht dem der günstigsten 48-kW-Version des Dacia Spring (65 PS), der T03 ist dem Dacia aber im Grunde in allen Belangen überlegen. Im Test zeigt sich der Leapmotor als ideales Auto für kürzere Wege mit überraschend viel Technik und gutem Platzangebot. Ein paar Kritikpunkte haben wir zwar, die lassen sich aber zum großen Teil mit Software-Updates beheben.

Auf den ersten Blick würden wir das Design des T03 als knuffig beschreiben. Ein wenig verspüren wir Fiat-500-Vibes, vor allem wegen der pastellblauen Farbe, in der Leapmotor unser Testfahrzeug geliefert hat. Auffällig ist die platte Nase, in der der Ladestecker hinter dem Leapmotor-Logo eingebaut ist, sowie das Heck mit relativ großen Rücklichtern und einem kleinen Spoiler.

Knuffiges, aber gelungenes Design

Über Geschmack lässt sich natürlich immer streiten, wir finden den T03 aber gelungen. Der Wagen kommt nur in einer Ausstattungsvariante, die bereits Metallfelgen für die 15-Zoll-Bereifung enthält; die Felgen gefallen uns, sie erinnern etwas an ein Kleeblatt. Insgesamt wirkt das Modell auf uns unauffällig, aber stimmig. Es ist nicht ganz so kantig wie der Hyundai Inster .

Leapmotor T03 Probe gefahren
Leapmotor T03 Probe gefahren (02:34)

Wenn wir die Fahrertür des T03 öffnen und schließen, bestätigt sich der Eindruck der soliden Verarbeitung, den wir von außen haben. Die Tür schließt mit einem satten Geräusch ohne Nachhall, was zumindest auf eine teilweise vorhandene Dämmung schließen lässt - zu den Fahrgeräuschen gleich mehr. Ein Blick in den Innenraum zeigt gut gemachte, stoffbezogene Sitze sowie ein aufgeräumtes Cockpit.

Der T03 ist 1,65 Meter breit und damit etwas breiter als der Dacia Spring. In der Höhe misst er 1,58 Meter, was vorn und hinten genug Platz für den Kopf lässt. Der T03 ist kein breites Auto, Leapmotor hat den Platz im Innenraum aber gut genutzt - auf keinem Platz fühlen wir uns eingeengt. Vorn wurde allerdings auf eine Armlehne in der Mitte verzichtet, was wir schade finden.

Gut verarbeiteter Innenraum, spiegelnde Displays

Der Stauraum vorn ist begrenzt: Es gibt einen Becherhalter, davor können wir ein Smartphone in eine Halterung stecken. Ein Ladepad gibt es nicht, lediglich zwei USB-A-Anschlüsse, wir hätten uns USB-C gewünscht. Zwischen den Sitzen gibt es noch ein kleines Ablagefach, für die hinteren Sitze ist ebenfalls ein Becherhalter vorgesehen. Das Handschuhfach vorn ist groß genug. Leapmotor verwendet viel Kunststoff im Innern, die Oberflächen fühlen sich allerdings nicht billig an.

Die Sitze lassen sich nur manuell verstellen, was wir angesichts des Preises für den T03 in Ordnung finden. Für kurze Strecken sind die Sitze bequem, auf längeren Touren merken wir die fehlende Lordosestützeneinstellung. Leapmotor bewirbt das Fahrzeug jedoch explizit als Stadtauto, lange Überlandtouren sind eher nicht sinnvoll - warum, werden wir noch erklären. Die Rücksitze bieten weniger Platz als beim Inster, trotzdem können auch durchschnittlich große Erwachsene durchaus bequem mit ausreichend Platz für Kopf und Beine sitzen.

Display in der Mitte des Cockpits

Das Lenkrad lässt sich in der Höhe verstellen, allerdings nicht nach vorn oder hinten. Wir haben trotzdem schnell eine bequeme Fahrposition gefunden. In der Mitte des Armaturenbretts ist ein 10,1 Zoll großes Display eingebaut, auf dem das standardmäßig inkludierte Navigationssystem läuft und alle Einstellungen vorgenommen werden. Der T03 hat außer auf dem Lenkrad keine physischen Knöpfe, alles wird über das Display in der Mitte eingestellt.

Hinter dem Lenkrad ist ein 8,1 Zoll großer Bildschirm eingebaut, der neben der Geschwindigkeit, der Reichweite und der Energieaufnahme die wichtigsten Informationen anzeigt. Spielen wir Musik, etwa über unser per Bluetooth verbundenes Smartphone, wird der aktuelle Titel angezeigt. Verwenden wir die Navigation, erhalten wir Richtungsanweisungen auf dem Display. Die Anordnung der Instrumente und Informationen können wir nicht beeinflussen - es gibt nur diese eine Einstellung.

Uns fällt schnell auf, dass beide Displays stark spiegeln. Beim Bildschirm hinter dem Lenkrad empfinden wir das als weniger störend als beim Mittelbildschirm, der zudem unten eingebaut ist. Schauen wir während der Fahrt darauf, wenden wir unseren Blick immer kurz von der Straße ab - dafür blockiert das Display nicht die Sicht nach vorn.

Die Sicht nach hinten ist gut, vor allem wegen der Rückfahrkamera; sie zeigt ein klares Bild an und bietet Hilfslinien sowie eine Entfernungswarnung per Piepton. Im Display hinter dem Lenkrad wird außerdem die Entfernung nach hinten angezeigt. Schalten wir es nicht aus, piept der T03 beim Rückwärtsfahren wie ein Gabelstapler, was gut für die Sicherheit der Umstehenden ist.

Guter Abstandstempomat

Über die Buttons auf dem Lenkrad können wir Musik steuern, aber auch den Tempomat einstellen. Leapmotor hat einen Abstandstempomat verbaut - aufgrund des Preises von weniger als 19.000 Euro überrascht das -, der Radar ist vorn unter dem Nummernschild untergebracht.

Wir können über das Lenkrad den Abstand zu vor uns fahrenden Autos einstellen, den der T03 bei Nutzung des Tempomats einhalten soll. Mit der Taste links oben auf dem Lenkrad können wir die Warnung ausschalten, wenn wir unsere Spur verlassen.

Begriffsstutziger Sprachassistent, großes Panoramadach

Über eine weitere Taste können wir den Sprachassistenten aufrufen; er beherrscht grundlegende Dinge wie das Einstellen eines Navigationsziels oder die Aktivierung der Klimaanlage. Fragen wir jedoch nach nahegelegenen Ladestationen, kann uns der Assistent nicht helfen.

Nicht ganz ausgereift erscheint uns auch die Übersetzung, es klingt mitunter sehr wörtlich übersetzt. Wir haben den Sprachassistenten nicht genutzt, was schade ist, da wir stattdessen öfter durch die Menüs navigieren mussten.

Der Sprachassistent reagiert beispielsweise nur auf "Klimaanlage an" , nicht aber auf "Stell die Klimaanlage kühler ein" oder gar "Mir ist zu warm" . Die Klimaanlage ist aber über eine Schnelleinstellungsleiste am unteren Rand des Displays in der Mitte zu bedienen. Es handelt sich nicht um eine Klimaautomatik. Uns stört, der etwas diffus beschriftete Schieber zum Einstellen der Temperatur, der sowohl in der Heiz- als auch in der Kühlfunktion identisch aussieht.

Entsprechend merken wir erst nach ein paar Minuten, ob wir die richtige Temperatur eingestellt haben. Vor allem, wenn wir die Heizfunktion aktivieren, haben wir Schwierigkeiten, die Temperatur auf eine andere als gefühlt 80 Grad Celsius einzustellen. Die Klimaanlage kühlt und heizt insgesamt aber schnell und gut; die restlichen Einstellungen wie die Lüfterpositionen oder die Lüfterstärke sind übersichtlich.

Großes Panoramadach mit elektrischem Rollo

Über den zentralen Bildschirm können wir nicht nur die Fahrmodi auswählen, sondern auch das Rollo des Panoramadachs öffnen und schließen. Der T03 kommt standardmäßig mit einem großen Glasdach, was angesichts des Preises überrascht. Alternativ lässt sich das Rollo über einen Button öffnen und schließen.

Ebenfalls Teil des Infotainmentsystems sind eine ausführliche Verbrauchsübersicht und eine zeitliche Ladesteuerung. Das Infortainmentsystem ist übersichtlich aufgebaut und läuft flüssig, die Schnelleinstellungsleiste finden wir praktisch. Doch es muss auch gesagt werden, dass es keine Möglichkeit gibt, zusätzliche Apps zu installieren und das System insgesamt eher nur Grundfunktionen beherrscht. Aufgrund des Preises überrascht das wenig und ist ok.

Der T03 hat elektrische Fensterheber vorn und hinten sowie eine elektrische Spiegeleinstellung. Die Außenspiegel lassen sich nicht einklappen, was wegen der geringen Fahrzeugbreite unproblematisch ist. Der Kofferraumdeckel hat ein elektrisches Schloss, die Klappe öffnet sich nicht motorisiert.

Der Kofferraum fällt mit 210 Litern eher klein aus, ist aber überraschend tief und bietet mehr Platz als gedacht. Klappen wir die Rücksitze um, passen 880 Liter hinein. Die Rückbank ist nicht geteilt.

Gute Beschleunigung schon im Eco-Modus

Wenn wir mit dem T03 losfahren, fällt uns die für die Stadt mehr als ausreichende Beschleunigung im Eco-Modus auf. Laut Leapmotor soll der Wagen in rund fünf Sekunden von 0 auf 50 kommen, was im Sportmodus problemlos möglich ist. Als Fahreinstellungen gibt es Eco, Standard und Sport; Sport beschleunigt etwas rasanter, die Unterschiede sind aber nicht groß. Auch die Lenkung können wir in diesen Kategorien einstellen; die Sportlenkung ist etwas direkter, die Unterschiede sind hier ebenfalls gering.

Die Fahrmodi sind weniger wegen der Beschleunigung wichtig, sondern wegen der Rekuperation: Der T03 hat keine Rekuperationseinstellung, die Stärke der Energierückgewinnung ist an die Fahrmodi gekoppelt. Im Eco-Modus bremst das Fahrzeug am stärksten ab und kommt komplett zum Stehen; im Standardmodus ist die Rekuperation schwächer, im Sportmodus am schwächsten.

Wir finden diese Aufteilung in Ordnung. Was uns nervt, ist die nicht zu Ende gedachte Auto-Hold-Funktion: Die springt nur an, wenn wir auf die Bremse treten. Fahren wir im Eco-Modus mit One-Pedal-Driving, kommen wir zwar an einer Ampel zum Stehen, je nach Straße können wir anschließend vor- oder zurückrollen.

Lautes Raumschiffgeräusch unter 30 km/h

Der Leapmotor T03 liegt gut auf der Straße, auch in Kurven macht das Auto keine Probleme. Ein Sportwagen ist der T03 natürlich nicht, soll er aber auch nicht sein. In der Stadt halten sich Fahr- und Windgeräusche in Grenzen, nervig ist das künstlich erzeugte Fahrgeräusch unter 30 km/h: Wie andere Elektroautos summt der T03 dann wie ein kleines Raumschiff, was eine gute Sache ist. Nicht so gut ist, dass wir den Sound auch im Innenraum sehr laut hören.

Beim Anfahren klingt der T03 ein bisschen wie eine S-Bahn, von draußen ist das Geräusch ebenfalls laut. Wir halten es für möglich, dass Leapmotor das Geräusch etwas leiser machen könnte, ohne die Warnfunktion aufzugeben; für Passagiere im Innenraum wäre das langsame Fahren dann entspannter.

Der T03 warnt standardmäßig, wenn wir die vom Fahrzeug erkannte Geschwindigkeitsbegrenzung überschreiten. Die Kamera für die Verkehrsschilderkennung ist hinter dem Rückspiegel eingebaut. Wie bei allen modernen Autos können wir die akustischen Warnungen ausschalten, doch nicht über einen Shortcut wie bei Kia oder Hyundai. Wir müssen immer in die Einstellungen auf dem Display gehen, um den Warnton auszuschalten.

In den Einstellungen können wir auch andere Assistenzsysteme ausschalten, etwa den Spurhalteassistenten. Er funktioniert gut und lenkt uns zurück in unsere Spur, wenn wir über eine Linie fahren. Allerdings gibt er uns dabei auch jedes Mal ein Warnzeichen, das wir ebenfalls jedes Mal deaktivieren müssen. Eine automatische Lenkfunktion wie der Hyundai Inster hat der T03 nicht, das ist ob des Preises in Ordnung.

Gutes Navi, kein Android Auto und Carplay

Der eingebaute Navi ist übersichtlich und arbeitet ausreichend ruckelfrei. Die von uns eingegebenen Adressen oder Restaurants hat das System direkt gefunden, es werden uns sogar Live-Verkehrsinformationen angezeigt. Die Sprachansagen sind gut, ebenso die kleinen Einblendungen zu Kreuzungen oder Autobahnabfahrten. Leider wird bei Ansagen die Bluetooth-Musik nicht leiser, die haben die gleiche Lautstärke in die Musik. Damit sind Ansagen kaum verständlich.

Bei der Routenerstellung plant der Navi keine Ladestops ein: Ist das Ziel zu weit entfernt, bekommen wir lediglich einen Hinweis, dass der Akku nicht ausreicht. Dabei sind zahlreiche Ladestationen im Kartenmaterial vermerkt. Wir können die Ladesäulen auch anklicken oder sie nach Ladeleistung filtern. Klicken wir eine Ladesäule an, können wir sie der Route hinzufügen, automatisch geschieht das nicht.

Apropos Bluetooth: Die Verbindung zu unserem Smartphone hat problemlos funktioniert, ebenso die Freisprecheinrichtung. Der T03 unterstützt kein Android Auto und kein Carplay, weder per Kabel noch drahtlos. Andererseits funktioniert der Navi gut, für die Stadt brauchen wir kein anderes Navigationssystem.

Kein Android Auto, kein Apple Carplay

Wer doch mal eine längere Tour mit dem T03 machen will, muss sich wohl eine Handyhalterung kaufen. Gerüchten zufolge soll Leapmotor immerhin an einer Spiegelung des Smartphone auf den Monitor arbeiten, über die sich eine App wie A Better Route Planner anzeigen ließe. Es gibt auch eine App, mit der wir die Klimaanlage aus der Ferne steuern könnten. Leider war sie für unseren Test nicht freigeschaltet, somit konnten wir sie nicht ausprobieren.

Grundsätzlich raten wir sowieso von zu langen Touren mit dem Leapmotor T03 ab. Das Auto schafft eine Spitzengeschwindigkeit von 130 km/h, das reicht aus, um im Verkehr mitzuhalten. Allerdings sind dann die Windgeräusche und die Fahrbahngeräusche im Innenraum ziemlich laut. Ist es sehr windig, zerrt der Wind spürbar am Auto. Bei einem Gewicht von nur 1.175 kg verwundert das nicht.

Der Abstandstempomat funktioniert gut: Auch wenn ein Auto knapp vor uns einschert, reagiert der T03 schnell und stellt den Abstand wieder her. Interessant und überraschend finden wir, dass der Wagen bei aktiviertem Tempomat vor Kurven leicht abbremst. Das ist an sich praktisch, vor allem auf Landstraßen. Auf Autobahnen macht der T03 das aber auch, wenn es nicht notwendig ist.

Kein Auto für die Langstrecke

Nicht nur der Komfort ist bei Autobahnfahrten fragwürdig. Der mit 37,3 kWh für ein Auto in dieser Preisklasse durchaus üppige Akku entlädt sich bei Verbrauchswerten auf der Autobahn von nahezu 20 kWh/100 km beim Fahren mit 130 km/h zu schnell. Fahren wir langsamer, pendelt sich der Verbrauch bei 18,5 kWh/100 km ein.

Der T03 lädt zudem mit maximal 45 kW an Schnellladesäulen, von 30 auf 80 Prozent kommt er laut Hersteller in 36 Minuten - ein realistischer Wert. An AC-Ladestationen lädt der T03 mit maximal 6,6 kW. Von 30 auf 80 Prozent braucht das Fahrzeug dann dreieinhalb Stunden, von fünf auf 100 Prozent sechs Stunden.

Wer bei längeren Strecken auf der Autobahn den Wagen bis zehn Prozent herunterfährt, um nicht noch öfter als nötig zu laden, steht entsprechend länger an der Schnellladestation. Für kürzere Fahrten im Umland beziehungsweise im Ballungsraum, in dem man lebt, eignet sich der T03; von Hamburg nach München würden wir ungern damit fahren.

Guter Verbrauch in der Stadt

In der Stadt ist der Verbrauch besser, wir kommen ohne Probleme auf unter 11,5 kWh/100 km. Der kombinierte Verbrauch liegt bei uns bei 15,5 kWh/100 km und damit unter den von Leapmotor angegebenen 16,3 nach WLTP, die für eine offizielle Reichweite von 265 km reichen sollen. In der Stadt dürften Fahrer unseren Messungen zufolge über 310 km weit kommen - Leapmotor gibt sogar 395 km an. Wir vermuten, dass ein Wert dazwischen realistisch ist. Das ist ordentlich.

Aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses des T03 lohnt sich der Vergleich mit dem Dacia Spring - das einzige Elektroauto, das in Deutschland regulär für unter 20.000 Euro erhältlich ist. Den neuen Dolphin Surf von BYD zählen wir nicht dazu, da er nur bis Ende Juni 2025 19.900 Euro kostet, danach 22.900 Euro.

Der günstigste Dacia Spring ist mit 16.900 Euro zwar 3.000 Euro günstiger als der T03, dafür aber in allen Belangen unterlegen. Der Dacia hat mit 33 kW eine schwächere Motorisierung (45 PS), einen kleineren Akku (26,8 kWh), eine geringere Reichweite nach WLTP (220 km) und kann nicht schnellladen (maximal 3,7 kW AC). Für den Preis des Leapmotor T03 bekommt man den Dacia Spring in der Expression-Variante mit 48 kW Leistung (65 PS).

Auch das ist noch weniger als beim T03. Der Akku ist mit unverändert 26,8 kWh ebenfalls kleiner als beim Leapmotor, immerhin kann diese Version mit 30 kW schnellladen. Verglichen mit dem T03 ist auch das ein geringerer Wert. Den 10-Zoll-Bildschirm in der Mitte gibt es für 800 Euro extra, ansonsten bekommen Käufer nur den 7-Zoll-Bildschirm hinter dem Lenkrad.

Erst ab der Variante Extreme ab 19.900 gibt es das Techno-Paket inklusive, dazu gehört auch die Rückfahrkamera. Diese und weitere Details wie elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber hinten und ein Totwinkelwarner sind beim Leapmotor T03 für 18.900 Euro bereits integriert.

Leapmotor T03: Verfügbarkeit und Fazit

Der Leapmotor T03 ist in nur einer Version namens Smart in Hellgrün, Hellblau, Weiß oder Schwarz erhältlich und kostet 18.900 Euro. Das Fahrzeug kann in zahlreichen Autohäusern von Stellantis-Partnern angeschaut und gekauft werden. In Berlin gibt es vier Händler, in München zwei, in Frankfurt und Umgebung ebenfalls zwei.

Fazit

Der Leapmotor T03 ist Stellantis' Paukenschlag im Kleinwagensegment. Das Elektroauto ist gut verarbeitet, für die Größe mehr als ausreichend motorisiert, hat einen im Verhältnis zur Konkurrenz großen Akku und Komfortfunktionen wie ein Panoramadach mit Rollo, verschiedene Fahrmodi, ein gutes Navigationssystem und einen adaptiven Tempomat.

Die meisten Kritikpunkte, die wir haben, ließen sich mit Updates beheben: das zu laute Fahrgeräusch unter 30 km/h, die zunächst etwas unübersichtliche Klimasteuerung, der fehlende Shortcut-Button, um Benachrichtigungen auszuschalten, die fehlende Integration von Android Auto und Apple Carplay.

Mit dem T03 kommt man in der Stadt hervorragend von A nach B, ohne sich für ein paar Tage Gedanken ums Laden machen zu müssen. Das Auto ist bequem, auch Passagiere im Fond können angesichts der geringen Größe des Fahrzeugs gut sitzen. Hyundais Inster ist etwas großzügiger mit dem Platz, dafür teurer.

Ein Lastenwunder ist der T03 nicht, wenngleich in den Kofferraum mehr hineinpasst, als wir zunächst dachten. Es handelt sich aber auch um ein Auto für die kurzen Strecken - wenngleich wir den T03 nicht nur in der Stadt verorten. Auch kürzere Strecken aufs Land sind problemlos möglich. Aufgrund der Schnelllademöglichkeit ist er im Zweifel relativ schnell wieder aufgeladen. 45 kW sind natürlich kein Rekord, reichen bei der Akkugröße, dem angedachten Einsatzzweck und dem Preis jedoch aus. Auf langen Strecken macht der T03 weniger Spaß.

Dass er 130 km/h erreicht, stört uns weniger, Das reicht auf der Autobahn auch deshalb aus, weil der Wagen im Bereich über 100 km/h immer noch gut reagiert, wenn wir das Strompedal durchtreten. Doch der Akku leert sich viel zu schnell, um bequem lange Strecken zu fahren. Allein das Laden dauert dann schon länger als bei für derartige Fälle gedachten Fahrzeugen. Fürs tägliche Pendeln können wir uns den T03 sehr gut vorstellen.

In seinem Segment und in seinem Einsatzbereich ist der Leapmotor T03 eine starke Ansage an die Konkurrenz - vor allem an Dacia mit dem Spring. Der T03 ist schlicht besser, und wegen der Zugehörigkeit zu Stellantis gibt es zudem ein weit verzweigtes Händlernetzwerk. Unter 20.000 Euro gibt es aktuell in Deutschland kein besseres Elektroauto.


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