Latam Airlines Flug 800: Boeing 787 Dreamliner könnte fehlerhafte Cockpit-Sitze haben

Boeing hat den Fluggesellschaften empfohlen, die Cockpitsitze ihrer 787 Dreamliner-Jets zu überprüfen, berichtet der britische Guardian(öffnet im neuen Fenster) . Diese Vorsichtsmaßnahme folgt auf einen Zwischenfall auf dem Latam Airlines Flug 800 von Sydney nach Auckland, bei dem das Flugzeug Berichten zufolge einen plötzlichen Höhenverlust hatte, bei dem mehrere Passagiere verletzt wurden.
Das Wall Street Journal berichtet(öffnet im neuen Fenster) , dass der Vorfall das Ergebnis eines unglücklichen Missgeschicks sein könnte: Ein Flugbegleiter soll beim Servieren einer Mahlzeit versehentlich einen Schalter am Pilotensitz betätigt haben, wodurch der Pilot nach vorn gedrückt wurde. Diese unerwartete Bewegung, die sich auf die Steuerung auswirkte, soll zum abrupten Sinkflug des Flugzeugs geführt haben. Zur Erklärung: Am Rückteil des Sitzes befindet sich ein Kippschalter. Wenn dieser lose ist oder entriegelt ist, kann das Schließen der darüberliegenden Abdeckung den Schalter verklemmen und eine unbeabsichtigte Sitzbewegung ermöglichen. Ob die Geschwindigkeit der motorisierten Sitzverstellung ausreicht, den Piloten förmlich in die Flugzeugsteuerung zu drücken, wird laut WSJ von anderen Piloten angezweifelt.
Inspektion der Sitzschalter empfohlen
Als Reaktion auf diesen Vorfall hat Boeing ein Memo an die Betreiber der 787 herausgegeben, in dem sie aufgefordert werden, die Cockpitsitze auf lose Abdeckungen dieser Schalter zu überprüfen, heißt es beim Wall Street Journal.
Boeing hat den Betreibern empfohlen, diese Inspektion bei der nächsten Wartungsgelegenheit durchzuführen. Boeing betonte gegenüber dem WSJ, dass die Untersuchung des Fluges LA800 noch andauert und die zuständigen Behörden über eventuelle Erkenntnisse informiert werden.
Aktuell sind mehrere Zwischenfälle mit Boeing-Passagierflugzeugen ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Bei dem Flug UA433 von Kalifornien nach Oregon verlor eine Boeing 737-800 der United Airlines ein Teil der Rumpfverkleidung . Im Januar 2024 war bei einer Alaska-Airlines-Maschine vom Typ Boeing 737 Max 9 im Flug über Oregon ein Rumpfteil weggebrochen. Verletzt wurde niemand, die Pilotin konnte eine Notlandung durchführen.
Bei einer kürzlich durchgeführten Überprüfung der Produktionslinie der 737 Max durch die Federal Aviation Administration (FAA) wurden zahlreiche Probleme im Produktionsprozess aufgedeckt.



