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Last Christmas: Hohe Gema-Gebühren schockieren Weihnachtsmarktbetreiber

Die Gema -Gebühren für öffentliche Festveranstaltungen sind deutlich teurer geworden. Von einer bis zu 80-fachen Erhöhung ist die Rede.
/ Friedhelm Greis
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Ein Weihnachtsmarkt ohne Last Christmas wäre sicher nicht das Schlechteste. (Bild: Johannes Simon/Getty Images)
Ein Weihnachtsmarkt ohne Last Christmas wäre sicher nicht das Schlechteste. Bild: Johannes Simon/Getty Images

Deutlich höhere Gema-Gebühren könnten die musikalische Untermalung von Festen im Freien gefährden. Einem Bericht des Bayerischen Rundfunks(öffnet im neuen Fenster) zufolge klagen Kommunen wie die Stadt Bayreuth über Rechnungen, die um das 80-Fache gestiegen seien. Die Musikwiedergabe auf dem Christkindlesmarkt kostete demnach im Jahr 2022 rund 40.000 Euro, während die Gema im Jahr 2019 nur 493 Euro verlangte. Wegen der Coronapandemie hatte es zwischenzeitlich keinen Weihnachtsmarkt gegeben.

Von ähnlichen Preissteigerungen berichten laut BR auch andere Kommunen. So seien die Gebühren in Forchheim von rund 1.876 Euro auf mehr als 7.200 Euro gestiegen.

"Wucherartige Erhöhung"

Die Stadt Bayreuth kritisierte die Rechnung der Gema als "völlig überzogen und überhöht" . Die "wucherartige Erhöhung sei völlig überraschend und ohne Reaktionsmöglichkeiten der Stadt" gekommen, zitiert der BR aus dem Schreiben. Sollte die Preissteigerung bestehen bleiben, könne die Stadt künftig nur noch Gema-freies Liedgut abspielen.

Der Gema zufolge wurden die Preissteigerungen bereits vor der Coronapandemie mit dem entsprechenden Branchenverband ausgehandelt. Betroffen sind nach Angaben von Netzpolitik.org(öffnet im neuen Fenster) die Veranstaltungen des Tarifs U-ST. Dieser ist laut Gema(öffnet im neuen Fenster) anzuwenden bei "Bürger-, Straßen-, Dorf- und Stadtfesten und sonstigen Veranstaltungen, die im Freien stattfinden" .

Eine Preisberechnung ergibt, dass bei einer fünfstündigen Abendveranstaltung auf einer Fläche von 1.000 qm eine Gebühr von rund 240 Euro anfällt. Bei einer großflächigen Veranstaltung wie einem Weihnachtsmarkt können pro Tag mehrere Tausend Euro fällig werden.

Auf Anfrage des BR teilte die Gema mit: "Wir befinden uns aktuell in direktem Austausch und führen Gespräche mit dem Deutschen Städtetag. Derzeit suchen wir nach gemeinsamen Lösungen, die wir Anfang September präsentieren, um entstandene Härten abzufedern und für die Zukunft zu vermeiden." Die bayerische Landesregierung hatte bereits im Frühjahr 2023 angekündigt(öffnet im neuen Fenster) , bei Vereinen die Gema-Gebühren für zwei Veranstaltungen im Jahr zu übernehmen.


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