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Laser gegen Drohnen: Hochleistungslaser soll Drohnen kostengünstig bekämpfen

Nach der Testphase auf See ist das Lasersystem im Testzentrum der Bundeswehr angekommen. Die Drohnenabwehr soll dadurch endlich effizient werden.
/ Mario Petzold
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Der Laserdemonstrator, der ein Jahr lang auf der Fregatte Sachsen getestet wurde (Bild: MBDA/Miroslav Gyuroesi)
Der Laserdemonstrator, der ein Jahr lang auf der Fregatte Sachsen getestet wurde Bild: MBDA/Miroslav Gyuroesi

In Kooperation sind Rheinmetall und MBDA Deutschland einen wichtigen Schritt bei der Entwicklung eines Hochleistungslasersystems für den Gebrauch auf See vorangekommen. Das geht aus der Pressemitteilung von Rheinmetall(öffnet im neuen Fenster) hervor, wonach die getestete Waffe nach einer einjährigen Erprobung auf der Fregatte Sachsen im Kompetenzzentrum für Lasertechnik der Bundeswehr in Meppen(öffnet im neuen Fenster) weiteren Tests unterzogen wird.

Im dortigen Labor können von der Bestrahlungsstärke bis zur Gesamtleistung alle Eigenschaften geprüft werden. Auch ein 100 Meter langer Messtunnel steht zur Verfügung, zudem weitere Möglichkeiten, um das komplette System zu prüfen.

Darüber hinaus soll die mögliche Nutzung für die Drohnenabwehr an Land geprüft werden. Denkbar wäre auch der Einsatz gegen Lenkraketen und sogar Schnellboote, zumindest auf kurze Distanz. Das Lasersystem würde damit eine Ergänzung zu bestehenden Abwehrsystemen mit größerer Reichweite darstellen.

Bereits seit 2019 arbeiten die beiden Firmen an einem entsprechenden System. 2022 wurde ein erster Laserdemonstrator ebenfalls auf der Fregatte Sachsen getestet und konnte 100 Schuss abgeben.

Drohnenabwehr muss preiswerter werden

Ziel ist es, Drohnen mit einem entsprechend leistungsstarken Laserstrahl so weit zu beschädigen, dass diese abstürzen. Dabei hätte ein funktionstüchtiges System nicht nur den Vorteil, dass sehr präzise Schüsse ohne Verzögerung abgegeben werden könnten.

Die Drohnenabwehr wäre deutlich preiswerter als mit konventioneller Munition, da der benötigte Strom nur einige Cent kosten würde. Hinzu kommt, dass, anders als bei Jammern, die nur die Verbindung der Drohne zu externen Signalen blockieren, auch autonome Drohne auf den Boden geholt werden können.

Erst im September 2025 gab das israelische Verteidigungsministerium bekannt, dass ein vergleichbares System(öffnet im neuen Fenster) praktischen Tests unterzogen wurde.

Auch andere Ländern setzen auf Lasertechnik. In Australien wurde sogar ein akkubetriebenes System vorgestellt, jedoch fehlen bisher nähere Informationen, welche Art von Drohnen mit welcher Intensität abgewehrt werden können. Der Fokus soll auf der Störung der Sensoren der unbemannten Flugkörper liegen.

Entwicklung geht weiter

Laut Rheinmetall war das eigene System das erste in Europa, das unter realen Bedingungen und ohne natürliche Hindernisse auf offener See mehr als hundertmal erprobt wurde, inklusive Ortung und präziser Zielsuche.

Geplant ist die tatsächliche Indienststellung jedoch erst für 2029. Noch ist das gesamte System, ebenso wie das israelische, extrem groß und benötigt eine externe Stromversorgung. Unbekannt ist außerdem, wie erfolgreich und mit welcher Wirkung die beweglichen Ziele tatsächlich getroffen werden.


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