Deutschland ein Land von Anwendern
Auch nach Ansicht von Demuth darf Social Media "kein rechtsfreier Raum sein". Laschet darin hingegen "eine schwierige Frage, weil das freie Internet ja ein hohes Gut ist, und die, die es erfunden haben, damit eigentlich die Welt besser machen wollten. Die ganze Rhetorik der Gründer aus dem Silicon Valley, von Facebook und anderen, war immer die Idee einer informierteren, transparenteren, einer gerechteren Welt. Wir sehen aber jetzt, dass wie bei jedem Phänomen Missbrauch möglich ist".
Breiten Raum nahm in den Gesprächen die Förderung von Startups ein. Demuth forderte in diesem Zusammenhang eine bessere Förderung von technischen Fähigkeiten und Programmierkenntnissen schon in der Schule. Vermutlich schließt aber zu sehr von ihrer eigenen Perspektive auf den Rest des Landes, wenn sie sagt: "Wenn wir mal Deutschland betrachten, dann sind wir, glaube ich, ein Land aus sehr vielen Anwendern, aber wenig Menschen, die aktiv programmieren können, tüfteln und dahin kommen, auch selbst etwas herzustellen", sagte Demuth. Sie forderte daher, neben dem klassischen Schulleiter auch IT-Schulleiter zu etablieren.
Merz will programmieren lernen
Darüber hinaus müsse Deutschland alles dafür tun, ein gründerfreundlicher Standort zu sein und die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Merz schlug in diesen Zusammenhang vor, Steuervergünstigungen für Risikokapitalgeber einzuführen, wenn sie Anteile an erfolgreichen Startups wieder verkaufen wollten. Laschet sprach sich ebenfalls dafür aus, eine Kultur für Wagniskapital zu etablieren. Das sei "ein ganz entscheidendes Thema". Es sei für ausländische Fachkräfte noch nicht attraktiv genug, nach Deutschland zu kommen und hier ein Unternehmen zu gründen. Laschets Forderung, bürokratische Hindernisse für Gründer zu beseitigen, dürfte allerdings auch schon mal in dem einen oder anderen Wahlprogramm gestanden haben.
Zu guter Letzt sollten sich die drei Gesprächspartner zwischen einem Netflix-Abend, einem Programmierkurs oder einem Computerspiel-Abend entscheiden. Während Laschet für den Fernsehabend votierte und Demuth für den Gaming-Abend zu haben war, wollte Merz einen Programmierkurs für Python machen, "weil ich noch nie in meinem Leben gelernt habe, wie Programmiersprachen funktionieren". Das wolle er gerne einmal "mit einem Crashkurs zumindest mal verstehen, wie es funktioniert".
Wir können ihn von Golem.de zumindest den Grundkurs "Python kompakt" anbieten und ihm versichern, dass ein einfaches Programm mit "Hallo Kanzleramt" sogar auf einen Bierdeckel passt.
Nachtrag vom 18. Januar 2021, 12:56 Uhr
NRW-Ministerpräsident Laschet hat sich in der Wahl gegen Merz und Röttgen durchgesetzt. Das Ergebnis muss noch per Briefwahl bestätigt werden.
IMHO ist der Kommentar von Golem.de. IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach).
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Nachtrag vom 18. Januar 2021, 12:56 Uhr
CDU: Ziemlich viel Quanten-Quatsch |
Ich kann "Digitalministerium" nicht mehr hören, das Thema ist seit 10 Jahren einfach...
Das ist ein echtes Problem. Die Leute, die sich am Status Quo festklammern kommen in...
Merz hat versucht, die taktisch klügste Antwort zu geben. Klingt für einen Entwickler wie...
Föderalismus hat halt auch Vor und Nachteile. Wäre es nicht sinnvoller wenn der Bund für...