Viele Einblicke zu chinesischer KI fehlen

Viele Experimente von Deepseek, Minimax und Co. sind zwar auf den ersten Blick erstaunlich günstig. Allerdings lassen sich die angegebenen Rechenzeiten nicht wirklich überprüfen. Das lädt in dem kompetitiven Umfeld und im Hinblick auf Investoren zu Unehrlichkeit ein.

Gleichzeitig zeigen sich in einem finalen Training und bei dessen Kosten nicht die explorativen Kosten. Was nicht auftaucht, sind fehlgeschlagene Trainings, die beim aufwendigen Testen und Explorieren von Möglichkeiten unabdingbar sind, und die schwierige Vorhersehbarkeit, wie gut bestimmte Ideen auf der großen Skala funktionieren.

Außerdem werden meist nur die Firmen bekannt, die es geschafft haben, ein fertiges und brauchbares Produkt zu veröffentlichen. Wir haben keinen Überblick, wie viele Start-ups in China am Ende scheitern. Das ist eine Form von survivorship bias - eine Beeinflussung dahingehend, dass alle nicht erfolgreichen Firmen, die wegen experimenteller neuer Trainingsmethoden scheitern, nicht wahrgenommen werden.

China beschleunigt die KI-Entwicklung weltweit

Chinesische Firmen zeigen eindrucksvoll, dass technischer Fortschritt nicht nur in den USA passiert und dass sich gerade im Feld von KI innerhalb weniger Monate das Kräfteverhältnis verschieben kann. Gleichzeitig gehen die meisten chinesischen Firmen den Weg von Open Source und veröffentlichen sowohl Forschungspapiere über die Technik dahinter als auch die fertig trainierten Modelle.

Das ist ein Segen für freie Entwickler und wirkt als Beschleuniger für andere; Minimax baut direkt auf Deepseeks Reinforcement Learning auf und verbessert es. Davon wird die nächste Generation von Deepseek mit Sicherheit ebenfalls profitieren. Nicht nur OpenAI und andere US amerikanische Unternehmen können und sollten davon lernen.