Landkreis Cham: Gerüchte um Glasfasernetzbetreiber M-net
Ein großes Glasfaserprojekt ist bei M-net tief in der Krise. Jetzt sollen sogar Zahlungsprobleme drohen, wenn die Stadtwerke M-Net nicht rund 100 Millionen Euro bereitstellen.

Im Landkreis Cham in der Oberpfalz gibt es große Schwierigkeiten bei einem Glasfaserprojekt von M-Net. Laut einem Bericht der Abendzeitung München ist fast keine neue Leitung verlegt und das Projekt gefährdet. Über M-Net kursieren Insolvenzgerüchte. M-Net soll das Projekt zuerst unterschätzt und dann in den Sand gesetzt haben.
Seit mehr als einem Jahr herrsche Stillstand bei offenen Baugruben. M-Net soll laut Spekulationen von Münchner Stadträten über 100 Millionen Euro brauchen, um das Problem zu lösen.
Im Mai 2017 hatte M-Net erklärt, dass im Landkreis Cham mit 2.000 Kilometern das größte Glasfasernetz in Bayern entstehe. Geplant war FTTB (Fiber To The Building) für 8.000 Privathaushalte und 1.000 Unternehmen. Das ehrgeizige Projekt sollte bis Mitte 2019 abgeschlossen und mit Unterstützung von Fördermitteln des Freistaats Bayern und des Bundes finanziert werden.
Der Bund fördert das Pilotprojekt mit insgesamt rund 25 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern beteiligt sich mit 16,35 Millionen Euro.
Der Landkreis Cham habe sich bewusst gegen die derzeit kostengünstigere Vectoring-Strategie entschieden und setze auf die zukunftsweisende Glasfaser-Bauweise, den FTTB-Ausbau. "Wir wollen in Partnerschaft mit dem Unternehmen M-net beweisen, dass ein flächendeckendes Glasfasernetz für alle dünnbesiedelten (ländlichen) Regionen in Deutschland umsetzbar ist", sagte der Chamer Landrat und Bezirkstagspräsident der Oberpfalz, Franz Löffler (CSU). Mit dem Kommentar: "Für alle die meinen, dass FTTH-Ausbau eine Lizenz zum Gelddrucken ist", weist ein Telekom-Sprecher bei Twitter auf die Probleme bei M-net hin.
M-Net ist einer der größten Glasfasernetzbetreiber in Deutschland: Die Zahl der FTTH-Haushalte (Fiber To The Home) von M-net beläuft sich im Kernbereich München, Augsburg und Erlangen auf rund 10.000, teilte das Unternehmen im Oktober 2017 mit. Partner für G.fast ist der Netzwerkausrüster Huawei. Die zweite Ausbaustufe läuft bis zum Jahr 2021. Wenn sie abgeschlossen ist, haben 70 Prozent aller Münchner Haushalte Zugang zu einem FTTB/H-Glasfaseranschluss. Langfristig wollen die Haupteigner Stadtwerke München (SWM) und M-net ganz München mit Glasfaser erschließen.
M-net will Negativ-Presse verklagen
M-net-Sprecher Hannes Lindhuber sagte Golem.de auf Anfrage: "Es ist richtig, dass das Projekt in Cham aus verschiedenen Gründen nicht im ursprünglichen Zeitplan umgesetzt werden konnte. Wir befinden uns aber nach wie vor im engen Austausch mit unserem Vertragspartner, dem Landkreis Cham, um eine Lösung für den Breitband-Ausbau in der Region zu entwickeln."
Aus diesem Grund verbiete sich zum jetzigen Zeitpunkt jegliche Spekulation über mögliche Schadenersatzansprüche oder gar Geldsummen, da gemeinsam mit dem Landkreis an einer Lösung gearbeitet werde.
"Die offenen Fragen betreffen ausschließlich das Ausbauprojekt in Cham und haben keine Auswirkungen auf andere laufende Ausbauprojekte oder auf unsere Kunden in anderen Regionen", betonte Lindhuber. "Die Gerüchte zu einer möglichen Insolvenz sind definitiv falsch. Es bestehen keine finanziellen Schwierigkeiten und es besteht keine Grundlage für derartige Spekulationen." Bei entsprechenden Äußerungen behalte M-Net sich rechtliche Schritte vor.
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Wenn die Leitung zu dir halt ihre 3,4km hat ab Verteiler oder angerostet kann der...
Und? Das heißt garnichts! Der Service von M-Net ist freundlich ausgedrückt nur noch...
Schau dir mal die Ditch Witch Produkte an, sind zwar teils nicht so flott wie ein Pflug...
Wäre die Konstellation im Landkreis Cham so wie in Deinem Beispiel, würde es diesen...