Lanai: Googles mysteriöse CPU-Architektur nachgebaut

Für interne Zwecke pflegt Google eine eigene CPU-Architektur. Ein Entwickler hat nun aus bekannten Informationen dazu einen CPU-Kern gebaut.

Artikel veröffentlicht am ,
Wofür Google die Lanai-CPUs selbst nutzt, ist derzeit nicht offiziell bekannt.
Wofür Google die Lanai-CPUs selbst nutzt, ist derzeit nicht offiziell bekannt. (Bild: REUTERS/Paresh Dave/File Photo)

Der Entwickler Serge Bazanski berichtet in seinem Blog von seiner offenbar bereits länger anhaltenden Faszination für die eher unbekannte CPU-Architektur Lanai von Google. Dafür existiert zumindest öffentlich keinerlei verfügbare Hardware, aber Open-Source-Code. Wie Bazanski weiter schreibt, hat er eine "Geisterbeschwörung" der Architektur durchgeführt und wohl aus den öffentlich verfügbaren Informationen einen CPU-Kern der Architektur erstellt. Dieser steht als Open Source bereit.

Vor bereits ungefähr sechs Jahren hat das LLVM-Compiler-Projekt ein Backend für Lanai erhalten, das seitdem offizieller Bestandteil des Projekts ist. Bazanski, der sich offenbar intensiv mit Lanai beschäftigt hat, schreibt dazu: "Die Tatsache, dass es sich um ein LLVM-Target handelt, das mit fast jeder LLVM-Distribution ausgeliefert wird, während niemand Zugriff auf die Hardware hat, auf der der ausgegebene Code ausgeführt wird, ist einfach so pikant."

Die Lanai-CPUs stammen ursprünglich von Myricom und wurden als Netzwerkchips für die Myrinet-Technik genutzt - einer Schnittstelle zur Verbindung von Rechnern im Supercomputerbereich. Eine moderne Alternative dazu ist etwa Infiniband. Google hat die Rechte an den Chips sowie deren Entwickler im Jahr 2013 übernommen und die Architektur seitdem offenbar weiter ausgebaut.

Nachdem das von Google selbst gepflegte LLVM-Backend primär zum Kompilieren von C-Code gedacht ist, hat Bazanski einen Rust-Port für Lanai erstellt. Hinzu kommt die Unterstützung von Lanai für LLD. Bei dem von Bazanski erstellten Lanai-Kern handelt es sich um ein In-Order-Design mit einer 3-Stage-Pipeline. Der Kern sei noch nicht besonders gut und Bazanski plane, künftig einen besseren zu erstellen. Aufbauend auf dem verfügbaren Design hat der Entwickler aber auch einen Lanai-Mikrocontroller erstellt, den QF105. Dieser soll als Teil eines von Google gesponserten Hardware-Programms tatsächlich auch in 130 nm gefertigt werden.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Landkreis Lüneburg
Anwohner mit Ponys protestieren gegen Telekom-Sendemast

Ein 40 Meter hoher Funkmast lässt Bewohner im Großraum Lüneburg um ihr Leben fürchten. Besonders den Ponyhof sieht man durch 5G bedroht.

Landkreis Lüneburg: Anwohner mit Ponys protestieren gegen Telekom-Sendemast
Artikel
  1. Macbook Air 15: Apple bringt das Macbook Air in groß
    Macbook Air 15
    Apple bringt das Macbook Air in groß

    Mit 15,3-Zoll-Panel soll das Macbook Air 15 mehr Platz auf dem Desktop haben. Außerdem senkt Apple das 13-Zoll-Modell im Preis.

  2. Sparkassen: 15 Millionen Girocards erhalten Onlinefunktion
    Sparkassen
    15 Millionen Girocards erhalten Onlinefunktion

    Bis zum Jahresende wollen die Sparkassen rund ein Drittel der EC-Karten austauschen; sie erhalten Funktionen von Mastercard oder Visa.

  3. KI-Texte erkennen: Wer hat's geschrieben, Mensch oder Maschine?
    KI-Texte erkennen
    Wer hat's geschrieben, Mensch oder Maschine?

    Modelle wie ChatGPT sind so gut, dass sich KI- und Menschen-Texte kaum unterscheiden lassen. Forscher arbeiten nun an Verfahren, die sich nicht täuschen lassen.
    Ein Deep Dive von Andreas Meier

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • PS5 inkl. GoW Ragnarök oder CoD MW2 549€ • MSI RTX 4070 Ti 999€ • Gigabyte 43" 4K UHD 144 Hz 717€ • Amazon FireTV Smart-TVs bis -32% • MindStar: AMD Ryzen 7 5800X3D 285€, PowerColor RX 7900 XTX Hellhound 989€ • SanDisk Ultra NVMe 1TB 39,99€ • Samsung 980 1TB 45€ [Werbung]
    •  /