Lamps: Smarte Interface-Projektion auf dumme Objekte
Ein Interface aus Licht könnte aus dummen Objekten intelligente Helfer machen. Die Schaltkreise stecken nicht in ihnen, sondern in "Lamps" - einem Smart-Light-Forschungsprojekt von Berg und Google.

Die Schreibtischlampe der Zukunft könnte mehr sein als nur ein dummes Gerät zum Leuchten. Sie könnte etwa in Kombination mit einem Projektor und einer Kamera Objekte mit Informationen und Bedienungsschnittstellen beleuchten - wie etwa auch ein 2011 gemeinsam vom Produktdesignstudio Berg London mit dem Google Creative Lab entwickeltes Projekt namens Lamps. Erst vor kurzem wurde es im Berg-Blog offiziell vorgestellt und soll zeigen, wie die Interaktion mit Google und anderen Diensten in Zukunft aussehen könnte.
Bergs Prototyp einer "Smart Light Lamp" besteht aus einem handelsüblichen DLP-HD-Projektor, einer HD-Webcam und Asus' Xtion Motion Sensor. Letzteres ist eine Kamera zum Ermitteln von Tiefeninformationen, die Technik stammt von Primsense und ist in ähnlicher Form auch in Microsofts Kinect-Sensor zu finden. Diese integrierte Lösung wurde aber auch deshalb nicht gewählt, weil sie nur ein SD-Video liefert.
Holzwürfel als Uhr oder Mediaplayer
Berg hat mechanische Objekte designt, die komplett in Weiß gehalten als Projektionsflächen dienen und mit ihren Schiebeelementen und aufgedruckten Mustern auch eine Interaktion ermöglichen. In Kombination mit selbstentwickelter Bildererkennungssoftware wurden so aus einfachen Holz-, Stein- oder Metallobjekten interaktive Uhren, Kalender, Audioplayer und Videoabspieler. Schalter können auf einfache Art umgesetzt werden: Sie verbinden zwei optische Muster zu einem, das erkannt wird und für eine bestimmte Aktion wie Ein- oder Ausschalten steht.
Lamps: Fiducial switch from BERG on Vimeo.
Ein nächster Entwicklungsschritt wäre neben der Miniaturisierung auch eine Motorisierung von Bergs Smart Light Lamp, um Objekte in Bewegung besser mit einem Interface beleuchten zu können. Außerdem könnten mobile Smart Light Lamps ähnliche Funktionen erfüllen.
Avatare aus Licht
Zu den weiteren Anwendungsgebieten könnten etwa auf den Tisch, die Wand oder andere Objekte geleuchtete, intelligente digitale und personalisierte Avatare gehören, die dem Nutzer mit Informationen zur Seite stehen. Mit solchen "Digitalen Begleitern" (Digital Companions) könnten auch Alltagswerkzeuge dann ihre eigene Verhaltensweise, Persönlichkeit und Agenda zeigen.
Ein den Berg-Lamps sehr ähnliches Forschungsprojekt verfolgt Microsoft mit seiner Beamer-Kamera-Schreibtischlampe Illumishare. Auch wird daran geforscht, Lampen auf andere Weise zu mehr als Leuchtmitteln zu machen und sie etwa für die schnelle drahtlose Datenübertragung mittels Licht zu nutzen.
Das britische Designstudio Berg hat bereits durch andere ungewöhnliche Produkte auf sich aufmerksam gemacht, darunter der Minidrucker Little Printer, der Zeitungen und Notizen im Kassenbon-Format ausdruckt.
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Wäre ja wie zu sagen dass du dumm bist, nur dein Hirn ist es nicht, denn ohne dein Hirn...