Lamda: Google-Entwickler glaubt an selbst denkende KI
Ein KI-Entwickler will bei Google intern beweisen, dass die Techniken ein Bewusstsein haben und wird später beurlaubt.

Der Google-Angestellte Blake Lemoine ist offenbar überzeugt davon, dass das KI-Modell Lamda des Unternehmens eine Art Bewusstsein habe. Das berichtet die Washington Post. Weiter heißt es, dass Lemoine, der intern bei Google diese Ansicht vertreten habe, von seinem Arbeitgeber vorübergehend beurlaubt worden sei.
Dem Bericht zufolge bezieht sich Lemoine mit seiner Einschätzung über die KI, die eine Art Eigenleben entwickelt haben soll, auf das Language Model for Dialogue Applications (Lamda). Dieses Sprachmodell stellte Google erstmals auf der Hausmesse I/O im Frühjahr 2021 vor. Hauptziel von Lamda ist es der Ankündigung zufolge, ein System zu entwickeln, das eine offene Konversation ohne vorgegebene Pfade oder plötzliche Abbrüche führen kann. Die Grundlage von Lamda sind dabei Dialoge, die für das Training genutzt wurden.
Lemoine war bei Googles Responsible-AI-Abteilung dafür zuständig, Lamda auf mögliche Vorurteile und Diskriminierungen hin zu untersuchen - ein großes und wiederkehrendes Problem bei Chatbots. Im Zuge dieser Arbeit führte der Entwickler immer wieder Dialoge mit dem Lamda-System, was Lemoine offenbar nicht nur von der extrem weit fortgeschrittenen Technik überzeugte, sondern ihn auch zu dem Schluss veranlasste, dass Lamda ein eigenständiges Bewusstsein haben müsse.
Google sieht keine Beweise
Gemeinsam mit einem Mitstreiter sammelte Lemoine vermeintliche Beweise für seine These und präsentierte diese intern. Vorgesetzte wie auch Kollegen ließen sich davon jedoch nicht überzeugen. Der Washington Post sagte ein Google-Sprecher: "Unser Team - darunter Ethiker und Technologen - hat Blakes Bedenken gemäß unseren KI-Grundsätzen geprüft und ihm mitgeteilt, dass die Beweise seine Behauptungen nicht stützen. Ihm wurde gesagt, dass es keine Beweise dafür gibt, dass Lamda empfindungsfähig ist (und viele Beweise dagegen)."
Google hat den Entwickler und KI-Forscher offiziell beurlaubt, weil er gegen seine Verschwiegenheitsklauseln verstoßen habe. So soll Lemoine versucht haben, eine anwaltliche Vertretung für die Lamda-KI zu finden oder auch versucht haben, mit Vertretern des House Judiciary Committee über die Technik zu sprechen.
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Wovon sonst sollte es denn eine Frage sein, wenn nicht Komplexität?
Sind die Antworten auch nicht. Wenn Du genau hinsiehst, merkst Du, wie der Fragensteller...
Ich wette dagegen. Nicht mal im Sinne einer Ameise. Wieder mal die typische menschliche...
Es sind richtig spannende Zeiten. Man schaue sich nur an was zur Zeit z.B. mit GATO oder...
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