Lakefield: Intels erste Hybrid-CPU ist schon End of Life
Gerade mal ein Jahr war Lakefield am Markt, da schickt Intel seine erste Hybrid-CPU bereits in Rente. Die Nachfrage war einfach zu gering.

Das ging schnell: Intel hat die Lakefield-Prozessoren per Product Change Notification (PDF) in den EOL-Status versetzt. Zwar können Partner die Chips vorerst noch bestellen, im April 2022 erfolgt die letzte Auslieferung. Da die Hybrid-CPUs aber ohnehin nur in zwei Geräten stecken, ist selbst dieser Termin optimistisch.
Lakefield ist Intels erstes heterogenes Design, bei dem schnelle und sparsame Kerne in einem Chip kombiniert werden. Solche Hybride sind bei ARM-basierten Prozessoren für Smartphones seit vielen Jahren als Big/Little-Prinzip bekannt, auch bei Laptops findet es mittlerweile Anwendung.
Primärer Zweck ist es, die anfallende Last so auf die unterschiedlichen CPU-Kerne aufzuteilen, dass die Effizienz steigt: Bei interaktiven und responsiven Aufgaben sind die schnellen Cores gefragt, etwa beim Öffnen eines Programms oder eines Tabs im Webbrowser. Bei Hintergrund-Threads hingegen übernehmen die sparsamen Kerne, beispielsweise beim Synchronisieren von E-Mails.
Sunny trifft Tremont
Bei Lakefield, konkret dem Core i5-116G7 (Test), hat das unter Windows 10 bereits ziemlich gut funktioniert. Weil das Design aber nur einen starken Kern (Sunny Cove) und vier langsame (Atom/Tremont) bei 7 Watt aufweist, fällt die generelle Performance eher mau aus. Gegen die direkte Konkurrenz, den Snapdragon 8cx (Test), hat Lakefield im Akkubetrieb keine Chance.
Schlimmer noch, trotz 10/22-nm-Technik und 3D-Chiplet-Aufbau (Foveros) ist ohne Steckdose nicht nur die Geschwindigkeit niedriger, sondern auch die Laufzeit. Unser Vergleich des Core i5-116G7 mit dem Snapdragon 8cx in Galaxy Book S zeigt, dass hier ein signifikanter ARM-Vorteil gegeben ist. Abseits des Samsung-Ultrabooks wurde Lakefield überdies nur im Thinkpad X1 Fold von Lenovo eingesetzt, andere Partner für das Hybrid-Design gab es nicht.
Alder Lake bleibt Hybrid-Idee treu
Die Idee heterogener Cores aber wird fortgesetzt: Mit Alder Lake will Intel noch 2021 von Tablets über Gaming-Laptops bis hin zu Desktop-PCs allerhand Geräte mit einem Hybrid-Prozessor ausstatten. Das 8+8-Design kombiniert acht schnelle Core-Kerne mit Golden-Cove-Architektur und acht effiziente Atom-Kerne mit Gracemont-Technik, gefertigt wird mit 10 nm Enhanced Super Fin (einst 10+++ genannt). Passend dazu hat Microsoft für Windows 11 den Scheduler überarbeitet, damit dieser mit Big/Little besser zurechtkommt.
Intel ist mit hybriden Ansätzen allerdings nicht alleine im x86-Markt, auch AMD hat entsprechende Patente angemeldet. Die Kommunikation der sparsamen und der schnellen Cores erfolgt per Infinity Fabric, wobei diverse Faktoren entscheiden, welcher Cluster verwendet wird.
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Also ein modell mit zwei kleinen kernen und 2bis4 großen wäre super für homeserver...