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Ladesäulen: GPS-Tracker gegen Kabeldiebe

Ladekabel-Diebstahl wird zum Problem für E-Auto -Fahrer. Ein Betreiber führt nun Echtzeit-Ortung ein und alarmiert die Polizei , sobald ein Kabel verschwindet.
/ Andreas Donath
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Instavolt-Ladesäule (Bild: InstaVolt)
Instavolt-Ladesäule Bild: InstaVolt

Ein britischer Betreiber von Ladestationen hat als Reaktion auf zunehmende Kabeldiebstähle an Elektroauto-Ladesäulen flächendeckend GPS-Tracking eingeführt. Instavolt kündigte die Einführung der Technologie an(öffnet im neuen Fenster) – möglicherweise der erste großflächige Einsatz solcher Systeme in der britischen Ladeinfrastruktur.

Kabeldiebstahl an E-Ladesäulen entwickelt sich zu einem wachsenden Problem für Betreiber und Fahrer gleichermaßen. Die Vorfälle führen zu Ausfallzeiten betroffener Ladepunkte und schaffen Unsicherheit für Autofahrer, die auf öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen sind. Für Netzbetreiber bedeutet jeder Diebstahl nicht nur Kosten für Ersatzgeräte, sondern auch Verlust an Kundenvertrauen.

Das in Zusammenarbeit mit Trackit247(öffnet im neuen Fenster) entwickelte Tracking-System liefert alle drei Sekunden Standortaktualisierungen für jedes überwachte Kabel. Jedes Gerät ist durch Geofencing-Technologie mit einem bestimmten Ladestandort verknüpft, wodurch ein virtueller Perimeter um die Installation gelegt wird.

Verlässt ein Kabel seinen zugewiesenen Bereich, löst das System einen Alarm aus. Instavolts Sicherheitszentrale erhält Benachrichtigungen über mehrere Kanäle – per SMS, E-Mail und einen Telefonanruf. Die Leitstelle arbeitet rund um die Uhr und überwacht eingehende Alarme aus dem gesamten Netz.

Echtzeit-Ortungsdaten für die Polizei

Die Tracking-Funktion geht über die bloße Entdeckung hinaus. Wird ein Kabel nach der Entfernung von einer Ladesäule mit einem Fahrzeug transportiert, können die GPS-Daten – sofern noch vorhanden – in Echtzeit abgerufen werden. Diese Informationen können an die Polizei weitergegeben werden, um gestohlene Ausrüstung zu lokalisieren und möglicherweise die Täter zu identifizieren.

Die Technologie ging Anfang Oktober 2025 im gesamten Instavolt-Netz in Betrieb. Das Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben Großbritanniens größtes Ultra-Schnellladenetz.

Branchenbeobachter stellen fest, dass Kabeldiebstähle mit der wachsenden Zahl öffentlicher Ladepunkte häufiger geworden sind. Das Problem betrifft verschiedene Betreiber, allerdings gibt es nur keine offiziellen Daten über das Gesamtausmaß der Diebstähle im gesamten Sektor.

Wasser mit Tracern soll Diebe überführen

Zudem verwendet das Unternehmen mit Cableguard eine Technik(öffnet im neuen Fenster) , die Tätern buchstäblich auf die Finger schaut: Die hochfeste Schutzummantelung setzt bei Manipulation automatisch eine forensische Flüssigkeit frei, die unter UV-Licht sichtbar wird und Diebe noch Tage später überführen kann. Das Besondere: Jede Flüssigkeit trägt eine eindeutige Signatur, die sich einem bestimmten Standort zuordnen lässt. Ermittler können so nicht nur beweisen, dass jemand Kabel entwendet hat, sondern auch genau, wo die Tat stattfand.


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