Laden ohne Hindernisse: Deutschland plant E-Mobility-Offensive bis 2030

Verkehrsminister Patrick Schnieder hat den Entwurf des Masterplans Ladeinfrastruktur 2030(öffnet im neuen Fenster) ( PDF(öffnet im neuen Fenster) ) vorgestellt. Das Konzept bündelt rund 40 Maßnahmen in fünf Handlungsfeldern und soll Deutschland zum Vorreiter der Elektromobilität machen. Derzeit läuft die Verbändebeteiligung, im Herbst 2025 könnte das Kabinett den Plan beschließen.
Kernelement der Strategie ist die Entbürokratisierung: Genehmigungsverfahren für Netzanschlüsse im Mittelspannungsbereich sollen standardisiert und digitalisiert werden. Über digitale Portale können Antragsteller künftig den Bearbeitungsstand in Echtzeit verfolgen.
Preistransparenz nach dem Tankstellen-Prinzip
Schluss mit der Preisintransparenz: Alle Ad-hoc-Ladepreise sollen zentral über den Nationalen Zugangspunkt für Mobilitätsdaten abrufbar werden. Eine neue Preistransparenzstelle wird die Daten für Apps und Navigationssysteme bereitstellen – analog zur Spritpreis-Übersicht an Tankstellen. Die EU-Verordnung AFIR liefert den rechtlichen Rahmen.
Millionen für Mehrfamilienhäuser
Ab 2026 startet eine neue Förderrichtlinie speziell für Mehrfamilienhäuser. Anders als bisher werden nicht nur Wallboxen bezuschusst, sondern auch Netzanschlüsse und die gesamte Elektroinstallation im Gebäude. Die Finanzierung steht allerdings unter Haushaltsvorbehalt. Parallel sind Förderprogramme für Depot- und Betriebshöfe von E-Bussen und E-Lkw geplant.
Reservieren wie beim Restaurant
Deutschland will sich in Brüssel für verbindliche Standards bei Reservierungssystemen starkmachen. Die Vision: Fahrer buchen freie Ladeplätze per App – ähnlich wie Restauranttische. Für Lkw und Reisebusse soll es eine bevorzugte Vergabe von Stellplätzen mit Ladeanschluss geben.
Barrierefrei laden wird Standard
Menschen mit Behinderungen sollen Zugang zur Ladeinfrastruktur erhalten. Beim Ausbau nach dem Schnellladegesetz müssen künftig mehrere Ladepunkte pro Standort barrierefrei gestaltet werden. Als Maßstab gilt die DIN SPEC 91504.
350 Rastanlagen für E-Lkw
Das geplante Schnellladenetz für E-Lkw entlang der Autobahnen bleibt Bestandteil der Strategie. An 350 bewirtschafteten und unbewirtschafteten Rastanlagen entstehen Hochleistungsladepunkte für den Güterverkehr.



