Tesla: Chemiekalien bei Gigafactory Berlin ausgelaufen
In Teslas Gigafactory Berlin sind 15.000 Liter Chemikalien ausgelaufen. Über den Umgang gibt es Streit.

Durch eine Betriebsstörung sind in der Tesla-Fabrik in Brandenburg Chemikalien ausgelaufen. Der Unfall hat sich einem Bericht des Berliner Tagesspiegels nach am 11. April ereignet, woraufhin Tesla das Landesumweltamt am 12. April zunächst mündlich und am 14. April 2022 schriftlich informierte. Dessen Sprecher teilte mit, dass es sich nicht um einen Störfall handelte. Auch der Kreis wies Umweltbeeinträchtigungen zurück.
Beim Befüllen eines Behälters in der Lackiererei sei durch ein Ventil, das nicht ganz geschlossen war, eine Flüssigkeit ausgetreten, die aber laut der Darstellung des Umweltministeriums Brandenburg gegenüber dem Tagesspiegel durch einen Auffangbehälter aufgehalten wurde. Von dort sei sie durch ein Entsorgungsunternehmen abgepumpt worden. Außerdem seien Bindemittel eingesetzt worden, um einen Teil der Flüssigkeit aufzunehmen, teilte das Brandenburger Umweltministerium dem Tagesspiegel mit. Wassergefährdende Flüssigkeiten seien nicht ins Freie oder in den Boden gelangt.
Der Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) wurde allerdings ein Foto zugespielt, das zeigen soll, dass Flüssigkeit aus dem Gebäude herausgelaufen sei. Das Umweltministerium erwiderte, dass dies durch die Tätigkeit des Entsorgungsunternehmens passiert sei. Es handle sich um zwei bis drei Liter Schlauchinhalt, die durch eine Fehlbedienung ausgeflossen seien. Um welche Substanzen es sich genau handelte, ist nicht bekannt. Dem Bericht des Tagesspiegels nach stammen sie aus dem Behandlungsbad aus der Elektrotauchlackierung.
Ein Widerspruch ist aber noch nicht aufgelöst: Auf einem Drohnenvideo von Fly Brandenburg ist bereits am 10. April 2022 - also vor dem offiziellen Datum des Unfalls, ab Minute 10:30 eine Lache vor dem Hallentor der Lackiererei zu sehen.
Ein Teil des Widerstands gegen die Betriebsgründung in Grünheide entstand, weil die Fabrik in einem Wasserschutzgebiet errichtet wurde. Der Naturschutzbund und die Grüne Liga haben unabhängig von der aktuellen Havarie Widerspruch gegen die Hauptgenehmigung für die Tesla-Fabrik eingelegt.
Nachtrag vom 20. April 2022, 17:06 Uhr
Das Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU) widersprach am 20. April 2022 Aussagen von Umweltschützern über das Drohnenvideo. Von der Behörde hieß es dazu, der Flüssigkeitsfleck im Video werde von Tesla auf einen täglich mit Frischwasser durchgeführten Funktionstest einer Löschwasserpumpe zurückgeführt. Bestätigt worden sei auch, dass sich am 10. April in der Lackiererei kein Vorfall mit Stoffaustritt ereignet habe. Das LfU hatte sich zur Aufklärung des Sachverhaltes erneut an das US-Unternehmen gewandt. Weitere gesichtete Drohnenvideos hätten das Geschehen mindestens seit Anfang März dokumentiert und die Aussagen von Tesla bestätigt, sagte das Landesumweltamt nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Ich hab ein. Und mir ist letztens erst ein Essiggurkenglas runtergefallen. Das ganze ist...
Eben, mit Dihydrogenmonoxid ist nicht zu spaßen!
Stimmt und die Drohnenaufnahmen haben sich als falsch dargestellt, bzw. zeigten was...
Diese Twitter Bubble ist nicht besonders links nur besonders blöd. Und manche glauben...