Lack: Nissan erfindet kühlende Autofarbe

Der japanische Autohersteller Nissan testet derzeit am Flughafen Haneda in Tokio einen selbstentwickelten Lack, der eine um bis zu 5 °C niedrigere Innenraumtemperatur(öffnet im neuen Fenster) im Vergleich zu Fahrzeugen mit Standardlackierung ermöglichen soll. Dieser erhebliche Unterschied könnte zu einem geringeren Stromverbrauch der Klimaanlage und damit zu einer verbesserten Reichweite bei Elektroautos beitragen.
Dr. Susumu Miura, leitender Manager im Forschungszentrum von Nissan, erklärte, was ihn zu diesem Projekt motiviert hat: "Mein Traum ist es, kühlere Autos zu bauen, ohne Energie zu benötigen."
Die Wissenschaft hinter Nissans kühler Farbe
Nissans Ansatz bei der Thermolackierung unterscheidet sich von herkömmlichen Methoden. Das Unternehmen hat zwei Arten von Mikrostrukturpartikeln in seine Lack-Formel integriert. Ein Partikeltyp reflektiert Nahinfrarotstrahlen.
Das zweite Teilchen erzeugt laut den Angaben von Nissan elektromagnetische Wellen, die den Sonnenstrahlen entgegenwirken und die Energie vom Fahrzeug wegleiten. In Kombination reduzieren die Partikel in der kühlenden Farbe von Nissan die Übertragung von Wärme auf Oberflächen wie Dach, Motorhaube, Türen und Verkleidungen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Wärmeschutzbeschichtungen, die oft dick sind und mit einer Walze aufgetragen werden müssen, kann Nissans Cool-Lack in einer Schichtdicke von 120 Mikrometern auf Fahrzeuge aufgesprüht werden.
Nissan arbeitet an der Weiterentwicklung der Technologie. Das Unternehmen experimentiert mit verschiedenen Stärken und Anwendungen des kühlen Lacks. Darüber hinaus untersuchen Forscher die Möglichkeit, die Farbpalette über Weiß hinaus zu erweitern.



