Kundenzufriedenheit: SAP will zugekaufte Software schneller integrieren

SAP hat im vierten Quartal seinen Gewinn auf 2,18 Milliarden Euro gesteigert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag der Gewinn bei 1,79 Milliarden Euro. Das gab das Unternehmen am 28. Januar 2020 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Demnach belief sich das Betriebsergebnis auf 2,84 Milliarden Euro und übertraf damit die Schätzungen der Analysten von 2,83 Milliarden Euro. Der Umsatz erreichte 8,05 Milliarden Euro nach 7,43 Milliarden Euro im Vorjahr. Cloud und Software leisteten einen Beitrag von 6,86 Milliarden Euro, die Analysten hatten 6,92 Milliarden Euro erwartet.
Seit Oktober 2019 führen die Co-Chefs Jennifer Morgan und Christian Klein das Unternehmen. Klein erklärte, die B2B-Handelsplattform Ariba werde bis Ende des ersten Quartals auf die eigene Entwicklungs- und Integrationsplattform Hana umgestellt. SAP hatte Ariba im Jahr 2012 für 4,3 Milliarden US-Dollar übernommen. Klein will die Integration der zugekauften Produkte beschleunigen. Die deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) hatte kritisiert, die zugekauften Softwareprodukte seien ungenügend integriert. Die einzelnen Komponenten seien zudem nicht ausreichend miteinander verbunden, was Projekte erschwere und die Kundenzufriedenheit beeintächtige.
Der frühere SAP-Chef Bill McDermott hatte mehrere milliardenschwere Übernahmen vollzogen. SAP hatte im Juni 2018 zuletzt das Schweizer Startup Coresystems gekauft. Coresystems bietet eine Plattform für die Organisation des Kundenservices für Field Service und Workforce Management an. Im Januar 2018 erwarb SAP America für 2,4 Milliarden US-Dollar Callidus Software. Die Akquisition brachte SAP Produkte im Bereich Lead to Money. Hierzu gehören vor allem Software für Sales Performance Management (SPM) sowie für Configure-Price-Quote (CPQ). Callidus war der große Zukauf von SAP seit der Übernahme von Concur im Jahr 2014. Im September 2014 erwarb SAP den Hersteller von Reise- und Reisekostenmanagement-Software Concur Technologies für 6,5 Milliarden Euro. Im Jahr 2012 übernahm SAP den Personalsoftware-Hersteller Successfactors für 3,4 Milliarden US-Dollar.
SAP erhöht Prognosen
Der Softwarekonzern erwartet für das Jahr 2020 einen Umsatz zwischen 29,2 und 29,7 Milliarden Euro, verglichen mit bisherigen Prognosen von 28,6 und 29,2 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis werde zwischen 8,9 und 9,3 Milliarden Euro liegen, nach bisherigen Prognosen zwischen 8,8 und 9,1 Milliarden Euro.