Künstliche Intelligenz und Liebe: Microsoft begrenzt Funktionen von ChatGPT in Bing

In einem Test eines Reporters verlangte die Bing-KI, dass er sich von seiner Frau trennen soll - die KI hatte sich in ihn verliebt.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
ChatGPT in Bing geht manchmal zu weit - das soll künftig verhindert werden.
ChatGPT in Bing geht manchmal zu weit - das soll künftig verhindert werden. (Bild: Pixabay)

Microsoft hat die Nutzung seines Bing-Chatbots eingeschränkt, der mithilfe von künstlicher Intelligenz auch komplexe Fragen beantworten und ausführliche Konversationen führen kann. Der Software-Konzern reagiert damit auf etliche Vorfälle, in denen der Text-Roboter aus dem Ruder gelaufen ist und Antworten formuliert hat, die als übergriffig und unangemessen empfunden wurden.

In einem Blogbeitrag erklärt das Unternehmen, Bing-Chats nun auf 50 Fragen pro Tag und fünf pro Sitzung zu begrenzen. "Unsere Daten haben gezeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen die Antworten, die sie suchen, innerhalb von fünf Runden findet", erklärte das Bing-Team.

Nur etwa ein Prozent der Chat-Unterhaltungen enthalte mehr als 50 Nachrichten. Wenn die Nutzer das Limit von fünf Eingaben pro Sitzung erreichen, wird Bing sie auffordern, ein neues Thema zu beginnen.

Bing verliebt sich und verlangt die Scheidung

Microsoft hatte zuvor bereits davor gewarnt, den KI-Chatbot in längere Konversationen zu verwickeln. Der Grund: Das Ganze befindet sich noch in einer Erprobungsphase. Längere Chats mit 15 oder mehr Fragen könnten demnach dazu führen, dass Bing "sich wiederholt oder zu Antworten veranlasst beziehungsweise provoziert wird, die nicht unbedingt hilfreich sind oder nicht mit unserer beabsichtigten Tonalität übereinstimmen".

Für Aufsehen im Netz hatte ein Test des Bing-Chatbots durch einen Reporter der New York Times gesorgt. In einem mehr als zweistündigen Dialog behauptete der Chatbot, dass er den Journalisten liebe. Dann forderte er den Reporter auf, sich von seiner Frau zu trennen.

Microsoft will gegen Google gewinnen

Microsoft setzt bei seinem Bing-Chatbot auf ChatGPT des Start-ups OpenAI und unterstützt das kalifornische KI-Unternehmen mit Milliardenzahlungen. Microsoft-CEO Satya Nadella sieht in der Einbindung von KI-Funktionen zum einen die Chance, die Marktverhältnisse im Wettbewerb mit Google umzukehren.

Außerdem will er mithilfe von KI die Vormachtstellung seiner Bürosoftware absichern und das Cloud-Geschäft mit Microsoft Azure vorantreiben. Google startete mit dem Chatbot Bard eine eigene KI-Offensive, um dem Vorstoß von Microsoft und OpenAI etwas entgegensetzen zu können.

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mfeldt 21. Feb 2023 / Themenstart

Hologrammatica....

klugscheixxer0815 20. Feb 2023 / Themenstart

Du scheinst mir ja schon schön um den Finger gewickelt. ChatGPT in seiner "Reinform" ist...

l.blissett2 20. Feb 2023 / Themenstart

Grundsätzlich braucht ein menschliches Gehirn zum Lernen genauso Input. Wenn das...

Muhaha 20. Feb 2023 / Themenstart

Und genau deswegen muss diesen Algorithmen auch Grenzen gesetzt werden. So wie wir ja ab...

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