Künstliche Intelligenz: Eine starke KI muss von der Welt träumen können
Ein Hirnforscher und ein Physiker diskutieren ihre recht unterschiedlichen Ansichten dazu, was die rasanten Fortschritte großer Sprachmodelle wie ChatGPT für die Entwicklung von KI auf menschlichem Niveau bedeuten.

Wie schlau ist ChatGPT? Der aktuelle Hype um das Sprachmodell hat gezeigt, dass es keinen breiten Konsens darüber gibt, wie die jüngsten Fortschritte in der künstlichen Intelligenz zu bewerten sind.
- Künstliche Intelligenz: Eine starke KI muss von der Welt träumen können
- Wie begeisterungswürdig ist ChatGPT?
- Was verstehen große Sprachmodelle wirklich?
- Reicht Sprache, um die Welt zu verstehen?
- Braucht Intelligenz einen Körper?
- Deutsch: sehr gut, Physik: ausreichend
Gerade Optimisten aus der Technologieszene sehen die Forschung schnurstracks auf das Ziel menschenähnlicher künstlicher Intelligenz – auch Artificial General Intelligence (AGI) genannt – zusteuern. So äußerte sich beispielsweise OpenAI-CEO Sam Altman kürzlich im Blog seiner Firma recht zuversichtlich und beschäftigt sich schon konkret mit Plänen, um das Aufkommen starker KI zum Guten für die Menschheit zu gestalten.
In der breiten Medienlandschaft scheinen jedoch die Stimmen der Skeptiker zu überwiegen, die einen tiefen Graben zwischen menschlicher Intelligenz und den statistischen Methoden des maschinellen Lernens sehen oder ChatGPT gar als eine Art Komprimierungsalgorithmus für das Internet (A blurry JPEG of the web) trivialisieren.
Wie wir denken
Die Frage nach der Bedeutung großer Sprachmodelle habe ich mit Raul Muresan kontrovers diskutiert. Er ist Mitbegründer und Präsident des Transylvanian Institute of Neuroscience (TINS), einer Non-profit-Forschungseinrichtung, die sich ein besseres Verständnis des Gehirns zum Ziel gesetzt hat.
In experimentellen Studien werden am TINS die Aktivitäten von Hirnzellen gemessen, um ihre Funktionsweise bei Sinneswahrnehmung oder Denkvorgängen zu entschlüsseln oder neue Möglichkeiten zur Behandlung von neurologischen Leiden zu entdecken.
Außerdem beschäftigen sich die Forschungsteams des TINS mit fundamentalen Fragen dazu, wie wir denken und die Welt wahrnehmen und wie Erkenntnisse der Neurowissenschaften in technischen Anwendungen genutzt werden können. So hat Muresans Gruppe ein besonders schnelles Hirn-Computer-Interface entwickelt, das elektrische (EEG) Signale auf der Kopfhaut misst und damit zum Beispiel Computerspiele durch Gedankenkontrolle steuern kann.
Bei Fachkollegen ist das TINS auch für seine jährlich stattfindende Summer School bekannt, die Neurowissenschaftsstudenten aus der ganzen Welt anzieht. Als ehemaliger Mitarbeiter des bedeutenden Hirnforschers Wolf Singer am Max-Planck-Institut in Frankfurt unterhält Muresan noch immer enge Verbindungen nach Deutschland.
Uns beide vereint das Interesse an den großen Fragen der biologischen und der künstlichen Intelligenz: Wie erbringt das menschliche Gehirn seine erstaunlichen Leistungen und kann man diese Fähigkeiten in Maschinen nachahmen? Mit unserem jeweiligen akademischen Hintergrund – ich bin Mathematiker und Physiker – blicken wir jedoch aus verschiedenen Perspektiven auf diese Fragen.
Das Gespräch haben wir auf Englisch geführt, das Folgende ist die deutsche Übersetzung.
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Wie begeisterungswürdig ist ChatGPT? |
Danke für den Link. Hab' mir das Paper gerade durchgelesen. Sehr interessant und...
Grade der letzte Punkt is extrem kritisch zu sehen. Was ist mit einer Person die in...
Eine KI muss nicht träumen können sondern ernsthafte Aufgaben so gut erledigen das es...
Ich denke nicht dass es gut im auswenig lernen ist. Man kann sehr abstrakte Probleme...
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