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Künstliche Intelligenz: Chinesische KI-Koryphäen sollen US-Reisen vermeiden

China zeigt sich besorgt, dass heimische KI -Fachkräfte auf Auslandsreisen inhaftiert und als Druckmittel eingesetzt werden könnten.
/ Mike Faust
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Bisher gibt es nur eine Anweisung und kein direktes Reiseverbot. (Bild: PEDRO PARDO/AFP via Getty Images)
Bisher gibt es nur eine Anweisung und kein direktes Reiseverbot. Bild: PEDRO PARDO/AFP via Getty Images

Die chinesische Regierung weist Führungskräfte und Forscher von KI-Unternehmen an, nicht mehr in die USA zu reisen. Wie das Wall Street Journal berichtet(öffnet im neuen Fenster) , spielen dabei Sicherheitsbedenken eine Rolle, da chinesische Experten für künstliche Intelligenz (KI) auf Auslandsreisen vertrauliche Informationen und Forschungserfolge preisgeben könnten.

Dem Bericht zufolge sind die chinesischen Behörden besorgt, dass Forschungs- und Führungskräfte aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz inhaftiert und von den USA als Druckmittel für Verhandlungen eingesetzt werden könnten. Die Befürchtungen sind dem Bericht zufolge eine direkte Folge der Ereignisse aus US-Präsident Donald Trumps erster Amtszeit, als die damalige Finanzchefin von Huawei auf Bitten der USA in Kanada inhaftiert wurde.

Direkte Reiseverbote wurden laut Quellen aus der chinesischen Technologiebranche noch nicht verhängt. Behörden der großen Technologiezentren in Shanghai, Peking und Zhejiang gaben aber entsprechende Anweisungen heraus. Darin wird Führungskräften lokaler Unternehmen aus dem Bereich KI und anderen strategisch sensiblen Branchen wie der Robotik davon abgeraten, in die USA oder ein mit diesen verbündetes Land zu reisen.

Technologie und Fachkräfte sollen im Land bleiben

Führungskräfte, die sich dennoch für eine Reise entscheiden, sollen ihre Pläne vor der Abreise den Behörden mitteilen und diese nach ihrer Rückkehr darüber informieren, was sie getan und wen sie getroffen haben. Als Folge dieser Anordnung habe Liang Wenfeng, der Gründer von Deepseek, eine Einladung zur Teilnahme an einem KI-Gipfel in Paris ausgeschlagen, berichtet das Wall Street Journal.

Weiter heißt es, dass US-Unternehmen wie Google und OpenAI durch das Aufkommen chinesischer KI-Modelle wie Deepseek und Alibaba einer sehr starken Konkurrenz ausgesetzt seien. Die chinesische Regierung übe zudem Druck auf die Unternehmen im Land aus, damit diese sich mit ihrer Technologie den staatlichen Interessen annähern.

Die größten Sorgen bereite der chinesischen Regierung, dass sich US-amerikanische Firmen chinesische Technologie durch Aufkäufe oder Lizenzierungen aneignen könnten und Fachkräfte in großem Maß ins Ausland abwandern, wie es in den letzten Jahren bereits viele wohlhabende Chinesen getan haben.


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