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Künstliche Intelligenz: ARM unterstützt Forschung zu effizienteren Rechenzentren

Eine japanische und eine US-Universität erhalten insgesamt 135 Millionen US-Dollar. Damit soll auch der Vorsprung gegenüber China gewahrt werden.
/ Matthias Wellendorf
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Rene Haas ist CEO von ARM. (Bild: Patrick T. Fallon / AFP via Getty Images)
Rene Haas ist CEO von ARM. Bild: Patrick T. Fallon / AFP via Getty Images

Das Geld ist für gemeinsame Forschungsvorhaben der Keio University und der Carnegie Mellon University geplant. Sie sollen Wege finden, um den Energiebedarf der Rechenzentren auch bei aufwendigen KI-Berechnungen in Grenzen zu halten.

Dieser Energiebedarf ist dem ARM-CEO, Rene Haas, bereits jetzt zu hoch. Haas schätzt, dass knapp vier Prozent des gegenwärtigen US-Stromverbrauchs von entsprechenden KI-Anwendungen verursacht werden. Der Wert soll bis zum Ende des Jahrzehnts auf 20 bis 25 Prozent ansteigen, wie Haas dem Wall Street Journal (WSJ) sagte(öffnet im neuen Fenster) . Damit werde der hohe Stromverbrauch der Rechenzentren zur Hürde für schnelle Durchbrüche in der Forschung.

Haas kündigte eine Unterstützung im Umfang von 110 Millionen US-Dollar an. Die zur Verfügung stehenden Mittel sollen zusammen mit der japanischen Softbank, dem Eigentümer ARMs, um weitere 25 Millionen US-Dollar erhöht werden.

Der hohe Energiebedarf beschäftigt die Betreiber von Serverfarmen bereits seit längerem: Microsoft hat eigens einen Managerposten geschaffen, der die Integration von Small Modular Reactors (SMR) oder noch kleineren Mikroreaktoren in die Rechenzentren voranbringen soll . Auch die US-Regierung zeigte sich zuletzt offen für einen solchen Weg .

Laut der Internationalen Energieagentur (IEA)(öffnet im neuen Fenster) sorgt eine einzelne Anfrage bei ChatGPT aktuell für einen Stromverbrauch von 2,9 Wattstunden.

Überlegenheit gegenüber chinesischem Weg demonstrieren

Das Forschungsprogramm der japanischen und der US-Regierung hat auch eine politische Komponente. Es geht zurück auf den US-Botschafter in Japan, Rahm Emanuel, der auf diesem Weg nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten verstärken will. Vielmehr wolle er durch die Verschränkung von staatlichen Forschungsinstitutionen und privatwirtschaftlichen Unternehmen den systemischen Vorteil gegenüber dem aktuellen chinesischen Modell unterstreichen, schreibt das WSJ - bei dem die herrschende Kommunistische Partei auch auf das Wirtschaftsleben großen Einfluss hat.

Bereits im vergangenen Jahr wurde demnach ein Quanten-Computing-Projekt zwischen Forschungseinrichtungen beider Länder auf den Weg gebracht. Unter Beteiligung von IBM und Google wurden 150 Millionen US-Dollar bereitgestellt. Daneben haben Amazon und Nvidia der University of Washington und University of Tsukuba jeweils 25 Millionen US-Dollar für KI-Forschung zur Verfügung gestellt.


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