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Künstliche Intelligenz: Angestellte nutzen lieber ChatGPT als Copilot

Vertriebsmitarbeiter von Microsoft wurden von OpenAIs Erstarken im Unternehmensbereich völlig überrascht.
/ Mike Faust
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Für Microsoft wird OpenAI eine immer größere Konkurrenz. (Bild: LIONEL BONAVENTURE/AFP via Getty Images)
Für Microsoft wird OpenAI eine immer größere Konkurrenz. Bild: LIONEL BONAVENTURE/AFP via Getty Images

Angestellte verwenden den KI-Chatbot ChatGPT von OpenAI lieber als den mit ähnlichen Funktionen ausgestatteten Copilot von Microsoft. Wie Bloomberg berichtet(öffnet im neuen Fenster) , sollen die Verbesserungen von ChatGPT bei Aufgaben wie Recherchen und Zusammenfassungen wissenschaftlicher Dokumente dafür verantwortlich sein.

Sean Bruich, Senior Vice President des Arzneimittelherstellers Amgen, sagte Bloomberg, "OpenAI hat hervorragende Arbeit geleistet, um die Nutzung seines Produkts unterhaltsam zu gestalten" . Copilot sei zwar nach wie vor ein wichtiges Tool, aber eher für die Verwendung mit Microsoft-Produkten, fügte er hinzu.

Amgen hatte laut dem Bericht im Frühjahr 2024 angekündigt, Microsoft Copilot für 20.000 Angestellte zu kaufen. Anfang 2025 weitete Amgen allerdings die Nutzung von ChatGPT aus, da Mitarbeiter dieses als hilfreicher bei ihrer Arbeit einschätzten. Für Microsoft stelle dies ein großes Problem dar, heißt es weiter. So seien Vertriebsmitarbeiter des Konzerns vom Erstarken OpenAIs völlig überrascht worden.

KI-Assistent von Microsoft sollte Unternehmensbereich dominieren

Es ist laut Bloomberg noch unklar, ob OpenAI diese Dynamik im Bereich der Unternehmenskunden beibehalten kann. Das Unternehmen gab allerdings kürzlich bekannt, dass es mittlerweile etwa drei Millionen zahlende Geschäftskunden habe. Von Microsoft heißt es lediglich, dass 70 Prozent der Fortune-500-Unternehmen Copilot nutzen würden und sich die Anzahl der Nutzer im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht hätte.

Jared Spataro, Leiter der Workplace-AI-Initiative bei Microsoft, wurde von Bloomberg zu ChatGPT befragt. Seiner Einschätzung nach bedeute dessen Bekanntheit im Verbraucherbereich nicht, dass es auch für den gewerblichen Bereich geeignet sei. Microsoft sei stark darin, die beste verfügbare Technologie zu nehmen und für den gewerblichen Bereich zu optimieren, führte er aus.

Ein Sprecher von OpenAI sagte dazu, dass sein Unternehmen vom Wunsch der Kunden nach direktem Zugang zu neuen Fachkenntnissen und Technologien profitiere. Laut den Microsoft-Vertriebsmitarbeitern, mit denen Bloomberg sprechen konnte, ging man bei Microsoft davon aus, dass man trotz der Dominanz von ChatGPT im Verbraucherbereich, durch die jahrzehntelangen Beziehungen zu Unternehmen und deren IT-Abteilungen den Unternehmensbereich für KI-Assistenten beherrsche.

Von Partnern zu Konkurrenten

Microsoft investierte fast 14 Milliarden US-Dollar in OpenAI, um sich Zugang zu dessen Technologie zu sichern. Beide Unternehmen werden aber immer mehr zu Konkurrenten, da sie ähnliche Produkte anbieten. Sie befinden sich zudem im Streit darüber, welcher Anteil an OpenAI Microsoft zusteht .

Da beide Unternehmen auch in konkurrierende KI-Start-ups investieren, möchte OpenAI sein geistiges Eigentum absichern und den Zugang von Microsoft einschränken. Das KI-Unternehmen benötigt allerdings die Zustimmung des Konzerns bei der Umwandlung zu einem profitorientiertem Unternehmen.


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