Künftiger Tile-Besitzer: Life360 betreibt Handel mit Standortdaten seiner Nutzer
Die App Life360 ermöglicht die Echtzeitüberwachung von Familienmitgliedern. Die erfassten Standortdaten verkauft der Betreiber offenbar weiter.

Ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens Life360 werfen ihrem einstigen Arbeitgeber den Handel mit Nutzerdaten vor. Gegenüber dem Onlinemagazin The Markup sagten sie, der Verkauf der über die gleichnamige Tracking-App erfassten Standortdaten sei eine der Hauteinnahmequellen der Firma.
Life360 ist sowohl für Android als auch iOS erhältlich und ermöglicht die Überwachung von Familienmitgliedern in Echtzeit. Insbesondere Eltern sollen auf diese Weise ihren Nachwuchs im Auge behalten können. Entsprechend sind viele der rund 33 Millionen Nutzerinnen und Nutzer vermutlich Familien mit Kindern.
Der Betreiber der Anwendung verkauft seine gesammelten Positionsdaten laut dem Bericht gezielt an Datenhändler. Über diese kann praktisch jeder Zahlungswillige in den Besitz der Informationen gelangen. Ehemalige Mitarbeiter von Datenhändlern haben den Datenverkauf von Life360 gegenüber The Markup bestätigt. Sie beschreiben das Unternehmen als die größte Datenquelle der Branche.
Life360-Chef bestätigt Datenhandel
Life360-Chef Chris Hulls sagte in einer Stellungnahme gegenüber The Markup, er könne weder bestätigen noch dementieren, dass diese Information korrekt sei. Er räumte jedoch ein, dass Datenhandel ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsmodells sei, mit dem das Unternehmen seine Kerndienste kostenlos anbieten könne.
Tatsächlich finden sich in den Nutzungsbedingungen von Life360 Hinweise auf das Teilen von Nutzerdaten mit Dritten. Das Unternehmen gibt demnach sowohl Standortdaten als auch Fahrsensordaten sowie eindeutige Kennungen zu Werbezwecken weiter.
Allein 2020 soll Life360 mit dem Verkauf von Nutzerdaten einen Umsatz von 16 Millionen US-Dollar erwirtschaftet haben. Im November 2021 kündigte das Unternehmen die Übernahme des Bluetooth-Tracker-Herstellers Tile für 205 Millionen US-Dollar an. Die mit dessen Geräten erfassten Daten wolle man jedoch nicht verkaufen, erklärte Chris Hulls.
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