Kubernetes und Openshift: Red Hat übernimmt Container-Spezialisten Core OS
Für 250 Millionen US-Dollar kauft der Linux-Distributor Red Hat die Container-Spezialisten von Core OS. Red Hat wird das wahrscheinlich nutzen, um Core-OS-Produkte in sein Container-Angebot Openshift zu integrieren.

Erst vor wenigen Monaten hat der Linux-Distributor Suse einen Frontalangriff auf seinen größeren Widersacher Red Hat im Cloud- und Container-Geschäft gestartet. Das extrem umsatzstarke Open-Source-Unternehmen Red Hat kontert nun mit einer Übernahme im Wert von 250 Millionen Euro und kauft den Container-Spezialisten Core OS mit 130 Mitarbeitern in San Francisco, New York und Berlin.
Core OS, das sich wie zu erwarten über den Kauf freut, ist eines der wenigen Unternehmen, das sehr früh ausschließlich auf die vor allem von Docker forcierten Container-Techniken gesetzt hat und dank mehrerer Neuausrichtungen in den vergangenen Jahren immer weiter wachsen konnte. Begonnen hat die Firma mit dem Bau einer auf den Einsatz in Containern spezialisierten Linux-Distribution, die schlicht Container Linux heißt. Red Hat verfolgt mit dem Projekt Atomic ähnliche Ideen und Teile der zugrundeliegenden Technik sollen hier künftig zusammengeführt werden, heißt es in den FAQ zur Übernahme.
Kubernetes als Übernahmetreiber
Zusätzlich dazu hat Core OS die Container-Engine Rkt (sprich Rocket) gestartet, die vor allem den direkten Konkurrenten Docker massiv unter Druck gesetzt und wohl maßgeblich zur Aufspaltung der Docker-Technik beigetragen hat. Rkt ist früh von Google und Red Hat unterstützt worden und wird üblicherweise mit der Container-Orchestrierung Kubernetes genutzt.
Kubernetes ist ursprünglich von Google-Entwicklern als Open-Source-Projekt gestartet worden und Red Hat ist neben Google wohl der wichtigste Beitragende zu Kubernetes. Core OS bietet mit Tectonic eine Enterprise-Distribution von Kubernetes an und Red Hat nutzt Kubernetes selbst für seine Container-Lösung Openshift.
Core OS arbeitet darüber hinaus an Etcd, einem verteilten Key-Value-Store, der ebenfalls für Kubernetes genutzt wird, sowie an der Container-Registry Quay. Letzteres könnte die Registry-Funktionen in Openshift erweitern sowie auch für Red Hats Container-Katalog genutzt werden.
Bestehende Verträge mit Kunden von Core OS sollen weiter erfüllt werden. Weitere Details dazu, ob und inwiefern die Produkte und Techniken von Core OS in die Angebote von Red Hat integriert werden, sollten in den kommenden Monaten folgen.
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